
Nicht, dass ich wüsste, wie es in Taipeh in alten Zeiten ausgesehen hätte, aber beim Eintritt in diese klassische Teestube in einem Holzhaus aus den 1920er Jahren, hat man schlagartig das Gefühl in einer Zeitmaschine gelandet zu sein. Alles um einen herum wird leise, und die Zeit verläuft gaaanz langsam.
Eine junge Chinesin führt uns zum Tisch und bringt die Karte, auf der aussschliesslich Tee angeboten wird, nicht irgendein Tee, sondern Taiwans Spezialitäten, die bis zu 1200 NTD , ca. 30 Euro, pro Kanne kosten können. Das Ganze ist also eher vergleichbar mit Wein in unseren Breiten. Da der Reisegefährte und ich die Feinheiten aber vermutlich eh nicht herausschmecken können, bestellen wir jeder einen anderen Oolong, nicht ganz so exklusiv im Preis. Was folgt ist eine recht komplizierte Prozedur, in der es primär um schnuppern und schmecken geht, getrunken oder besser genippt, wird aus Fingerhutgrossen Porzellanschalen. Und es dauert....mit Durst löschen hat das eher nichts zu tun, aber sehr viel mit Geduld und mit Konzentration. Es handelt sich mehr um eine Art Tee-Meditation, ungewohnt für hektische Westler, wie mich, aber sehr entspannend, und geschmeckt hat es auch sehr gut, ich wusst garnicht, dass Tee süsser riecht, als er schmeckt, und dass man ihn bis zu sechs mal aufgiessen darf, zumindest Oolong. Da gibt es noch viel zu lernen... Mehr zur Geschichte des Wisteria Tea House findet sich hier.
Where to find: Wisteria tea House, No. 1, Lane 16, Sec.3, Hsin Sheng South Road (Daan Viertel) Taipeh

