


Ich mag es, wenn Gestalter, seien es Magazinmacher oder Architekten und Inneneinrichter, eine Idee haben, eine Vision davon, wo sie hin wollen. Die Macher dieses kleinen Boutique Hotels in Tainan hatten ganz klar eine Idee, nicht nur von der Optik, sondern auch von den Bedürfnissen ihrer Gäste. So macht das übernachten Spass, auch wenn wie im JJS Hotel die Zimmer wirklich winzig sind, aber jeder auch noch so kleine Raum wird sinnvoll ausgenutzt. Heutzutage reisen Menschen mit diversen elektronischen Gerätschaften, die wollen alle aufgeladen werden, hier sind jede Menge Steckdosen an den richtigen Stellen, so dass auch kurze Kabel ihren Zweck erfüllen. Die Betten sind komfortable Futons, die sich tagsüber in ein Sofa verwandeln, es gibt reichlich Ablageflächen und ein Bad auf minikleinem Raum, wo trotzdem alles Platz hat, was der Gast so braucht. Auf der Dachterasse gibt es eine Waschmaschine plus Trockner, sehr praktisch für Menschen, wie mich, die monatelang unterwegs sind. In der Lobby befindet sich ein grosser Automat, nicht unähnlich denen, die sich mittlerweile auch an deutschen Bahnhöfen befinden, aus dem man alles ziehen kann, was man zuhause vergessen hat, Zahnbürste, Kopfhörer, diverse Kabel und Nespressokapseln für die danebenstehende Maschine nicht zu vergessen. Soweit die nützlichen Dinge im Hotel, das ist quasi die Pflicht, aber auch in der Kür punktet das JJS Hotel. Die japanisch minimalistische Inneneinrichtung wird bevölkert von einem Schwarm Phantasiegestalten, die ein begabter Illustrator an diverse Wände gepinselt hat, als hätte das ganze Haus noch ein paar liebenswürdige Bewohner, die das Hotel erst richtig wohnlich machen. Manchmal sind die die Lösungen um etwas unverwechselbar zu machen so einfach, schade, dass sich das in Deutschland noch nicht so richtig rumgesprochen hat.....