12 STUNDEN BANGKOK: EIN UNVERGESSLICHER TAG IN THAILANDS HAUPTSTADT

Nachdem das Taiwanspecial gerade zu Ende gegangen ist, widme ich mich ab jetzt wieder meiner Kernkompetenz und berichte von meinem letzten Aufenthalt in Thailand und Bangkok. Los geht's mit einem Spaziergang durch Bangkok, über den ich kürzlich, als Gastartikel für den tollen Blog Faszination-Südostasien von Stefan Diener, geschrieben habe.

GRAM frühstück in bangkok
10.00h FRÜHSTÜCK
klong boot bangkok
11.15h DAS KLONG BOOT
wat suthat bangkok
12.35h WAT SUTHAT
buddha zu verkaufen bangkok
12.35h TEMPEL DEVOTIONALIEN
14.15h MIANG KAM IM KRUA APSORN
14.15h MIANG KAM IM KRUA APSORN

mont toast bangkok
15.20h TOAST IM MONT
lek rut bangkok
18.45h DINNER IN CHINATOWN
18.45h DESSERT BEI SWEETTIMES IN CHINATOWN
18.45h DESSERT BEI SWEETTIMES IN CHINATOWN
10.00h

Die Sonne scheint mir ins Gesicht, was ein Wunder, draussen vor dem Fenster meines Hotels wartet Bangkok auf mich.
Ich freue mich auf den Tag, erst mal frühstücken. Da ich ausnahmsweise nicht in meinem liebsten Stadtteil Ari, sondern an der Sukhumvit übernachte, werde ich heute ein, mir noch unbekanntes, Frühstückscafe ausprobieren. Neue, westlich gestylte, Cafes wachsen in diesen Tagen wie Pilze aus Bangkoks fruchtbarem Boden..., und dieses ist mir von kulinarisch erfahrenen Freunden empfohlen worden.
Das Gram ist nicht viel mehr als ein schickes kleines Hole in the Wall, wie der Engländer sagt, liegt dafür aber im super trendy Thonglor und hat auch dementsprechende Preise, aber der Cappucino ist vom feinsten und mein Pancake mit Äpfeln wird in einer putzigen gusseisernen Mini-Pfanne serviert. 

11.15h
Sehr zufriedent und nicht mehr hungrig, nehme ich mir ein Taxi zum Khlongbootanleger Soi Thonglor. Diese schnellen öffentlichen Boote, nicht zu verwechseln mit den Booten auf dem Chao Praya Fluss,  befahren leider nur noch einen letzten Klong (Kanal) in Bangkok. Die vielen vielen anderen Kanäle zuzuschütten, war ein großer Fehler der Stadtregierung, kann man doch auf diesem Weg am besten die immer und ständig auftretenden Monsterstaus elegant umgehen. Ich fahre bis zur Endstation am Golden Mount, es schaukelt, es spritzt, der Klong stinkt, die zum Teil sehr windschiefen Behausungen am dicht bebauten Ufer fliegen an mir vorbei, klingt jetzt erstmal nicht nach grossem Spass, ist es aber.

12.35h
Von der Pan Fah Bridge laufe ich zur Giant Swing, direkt vor der gigantisch hohen, roten Schaukel liegt einer der schönsten Tempel der Stadt, der Wat Suthat, berühmt für seine wunderschönen Wandmalereien. Auf dunklem Untergrund leuchten dem Betrachter hunderte fein gezeichneter Gestalten entgegen, epische Geschichten wurden bis unter den Dachfirst des eleganten Gebäudes gemalt, indem ein grosser, gütig blickender, goldener Buddha fast den gesamten Raum einnimmt. Nach einer Umrundung des Viharn entlang der schattigen Kolonaden, verlasse ich das Tempelgelände in der Mittaghitze. Ich bummle noch ein wenig durch dieses spannende Viertel, welches bekannt ist für seine Tempel-Devotionalien-Geschäfte. Sowie bei uns Schuhe in Schaufenstern stehen, funkeln mir aus unzähligen Ladenlokalen in Folie gewickelte Buddhafiguren entgegen, die auf Käufer warten. 

14.15h
Der Weg führt mich ins Krua Apsorn zu einem traditionellen Thai Lunch. Sogenannte Big Hair Ladies bevölkern diesen sehr unspektakulär eingerichteten, aber nicht desto trotz berühmten Laden, Big Hair Ladies werden in thai wohlhabende ältere Damen genannt, die durch pechschwarz gefärbte Haare in voluminösen Formen auffallen. Dazu werden gerne mit Strass verzierte riesige Sonnenbrillen getragen....
Das Menue im Krua Apsorn ist klein, aber das Essen ist exzellent, der Reisegfährte und ich teilen uns eine Portion Miang Kam, Betelblätter, die mit köstlichen Kleinigkeiten gefüllt werden und ein Curry mit Krebsfleisch. 

15.20h
Eigentlich bin ich sehr satt, aber ein winziges Dessert würde noch gehen, schräg gegenüber vom Rathaus liegt Mont, der Toastladen. Toast? Genau Toast, die Thais lieben Toastwürfel mit verschiedenen Aufstrichen, wie Taro, Kokosnuss oder Kürbismus. Mein Favorit ist Toast mit Erdnussbutter und dazu trinke ich einen frischen Zitronensaft mit Salz.

16.10h
Jetzt brauche ich aber dringend einen Verdauungsspaziergang, er führt mich in Richtung Chao Praya, zum Anleger des Orange-Flag Bootes an der Phra Artit Road. Und weil das Licht so schön ist und die Stimmung so friedlich, setze ich mich noch etwas in den kleinen Park am Fort, mit Blick aufs Wasser und schaue den zotteligen Backpackern beim Yoga machen zu.

17.50h
Mit dem Orange-Flag Boot den Fluss entlang zu fahren, ist für mich auch nach dem 100. Mal immer noch ein Glückserlebnis erster Klasse. Am Anleger Ratchawong verlasse ich dieses grandiose und immer zuverlässige Verkehrsmittel und laufe in Richtung Yaowarat. Die Yaowarat Road ist das heftig pulsierende Herz von Chinatown, der absolut wahnsinnige Verkehr macht es dem Besucher nicht gerade einfach, aber der Spass ist es in jedem Fall wert. Mittlerweile ist es dunkel und die hunderte von Neonleuchten mit chinesichen Schriftzeichen beleuchten gelb und rot die Strasse, ich schlendere entlang an Goldgeschäften, Apotheken mit jeder Menge seltsamer Kräuter und Pilzen in grossen Glasbehältern und leider auch vielen Restaurants, deren besondere Spezialität Haifischflossengerichte sind. 

18.45h
Ich könnte schon wieder was essen...nichts einfacher als das, in Chinatown. Einer meiner All-Time-Favourits, wenn auch aus gutem Grund kein Geheimtipp mehr, ist das Lek Rut, eins von zwei gegenüberliegenden open Air Seafoodlokalen, Lek Rut ist das linke, das Rote. Ein Teller mit gegrillten Scampis und frische Erbsensprossen sind quasi mein Stammessen, was ich wie immer auf einem wackeligen Klappstuhl, halb auf der Kreuzung zu mir nehme. Jetzt kann ich aber wirklich nichts mehr essen, aber wenn ich könnte, würde ich ein paar Meter weiter bei Sweet Times noch ein paar mit Sesam gefüllte Teigbällchen in Ingwertee bestellen....

20.30h
Ein wunderbar ereignisreicher, und sehr leckerer Tag neigt sich dem Ende zu. Vielleicht geh ich noch ins Kino, die Kinos in Bangkok sind kein Vergleich mit den engen, miefigen Etablissements in Deutschland. Es sind luxuriöse Filmtempel, einzig die Temperaturen liegen deutlich unter meiner Wohlfühlgrenze, es empfiehlt sich einen Pullover mitzunehmen. Aber dann steht einem unterhaltsamen Abend, z.B. im obersten Stock der Luxusmall Siam Paragon, nichts mehr im Wege.

 

22.15h
Nach dem spannenden Film  will ich jetzt nur noch nach Hause, da bietet es sich an ein Taxi zu nehmen. Doch Taxi fahren in Asien hat so seine Tücken, deswegen folgt zum Schluss noch eine kleine Anleitung zum Taxifahren in Bangkok:
man winkt am Strassenrand einen Wagen ran (am besten die pinke oder gelbe Variante) der Fahrer hält, man öffnet die Tür und nennt sein Ziel, jetzt wird es spannend, kennt der Fahrer das Ziel und signalisiert Interesse, könnte man theoretisch einsteigen, nennt er allerdings sofort den Endpreis, NICHT einsteigen, dann zieht er einen über den Tisch. Immer nur mit Meter fahren, alles andere ist Betrug!!! Grundsätzlich ist Taxi fahren in Bangkok eine feine Sache, nur auch da gilt während der Rushhour lieber nicht, ich hab schonmal eine geschlagenen Sunde im Fond gesessen ohne dass sich der Wagen auch nur einen Milimeter bewegt hätte....
 
Adressen:
GRAM:  1/F, 49 Terrace, Sukhumvit Soi 49 Bangkok, 
KRUA APSORN: 169 Dinso Road, nähe Rathaus, Bangkok (nur Lunch)
MONT: 160/1-3 Dinsor Road, Phra Nakhon, Bangkok
LEK RUT:  Kreuzung Yaowarat Road und Thanon Phadung Dao Street, Chinatown, Bangkok
WAT SUTHAT: Bamrung Mueang Road, Altstadt (Rattanankosin) Bangkok
Link zum Khlong Boa mit Fahrplan: http://khlongsaensaep.com