


TEIL 3: VON PHRAE NACH NAN
Wir verlassen Phrae in Richtung Nan am frühen Nachmittag, die knapp 120 km über den gut ausgebauten, aber nicht sonderlich erwähnenswerten Highway 101 sollten wir, mit der ein oder anderen Pause, in zwei bis drei Stunden geschafft haben. Die Reiseführer schwärmen von Nan als einem verschlafenen Ort, der bisher vom Tourismus nahezu unberührt ist... Mhh, so sieht es nicht gerade aus, a) ist die Stadt doch deutlich größer als ich sie mir vorgestellt habe und b) sind zumindest im Zentrum doch eine ganze Reihe von gut besetzten Reisebussen mit Farangs unterwegs.
Meine Laune ist so lala...ich hatte mir das Ganze etwas idyllischer vorgestellt und als das von mir präferierte Nan Guesthouse dann schlussendlich nur noch ein Zimmer ohne Bad im Angebot hat, weil ansonsten alles voll ist, bin ich ziemlich genervt. Aber die Laune hellt sich nach dem Abendessen deutlich auf, im gut besuchten, rummeligen Restaurant Poom 3 wird ein wirklich sensationelles Massaman Curry serviert, und alles ist wieder gut, machmal braucht es nicht viel um mich glücklich zu machen. Über eine Karte gebeugt, beschliessen der Reisegefährte und ich am nächsten Tag einen Roundtrip durch den Doi Phukha Nationalpark einzulegen. Nach einem extrem netten Frühstück bei Hot Bread, an rotkariert gedecktem Tisch mit frischem Obst und vorzüglichem Pancakes verlassen wir ganz entspannt die Stadt in Richtung einsame Natur.
Die Strecke erfreut uns mit fantastischen Ausblicken und ausser ein paar rasenden Motorradfahrern, die mehr oder weniger seitlich liegend durch die Kurven schiessen, begegnen wir keinem Menschen. Leider lassen sich die atemberaubende Natur und die Weite nur sehr unzureichend mit meiner kleinen Knipse einfangen. Wir schrauben uns Kilometer um Kilometer die ehemals bewaldeten Hügel rauf, mittlerweile bedecken Maisfelder so weit das Auge reicht die Gegend, bis wir schliesslich unterhalb des Gipfels (1939 m) den höchsten Punkt passieren. Auf dem kurvigen Weg wieder runter in die leuchtend grünen Niederungen der Ebene passieren wir wundersamerweise, mitten in der Einsamkeit, ein winziges Cafe, welches unter leuchtend rosa blühenden Bäumen einen erstaunlich guten Milchcafe serviert. Ein paar Kilometer weiter abwärts erscheint plötzlich eine seltsam anmutende Konstruktion am Horizont, beim Näherkommen erkennen wir, dass es sich um den »Rohbau« eines Tempels handelt. Ein dicker goldener Buddha trohnt bereits in der Mitte, des ansonsten nur aus einem unglaublichen Gewirr von Säulen und Leisten bestehenden Bauwerks.
Eineinhalb Stunden später erreichen wir müde und voller grossartiger Bilder im Kopf wieder die Stadt und freuen uns auf eine Wiederholung, das Massaman Curry war soo gut, das will ich nochmal. Bisher haben wir von Nan selber ja noch nicht wirklich was gesehen, aber beim Durchfahren fällt in jedem Fall auf, dass die Stadt von sehr imposanten Tempelgebäuden dominiert wird, da wir aber am morgigen Tag auch noch weiter nach Payao wollen, entscheiden wir uns für eine kleine Auswahl an buddhistischen Sehenswürdigkeiten.
Der erste Stop ist von eher skurriler Art, das nicht zu übersehende Gebäude ist komplett golden, von Dachfirst bis Eingangsstufen und wirkt auf mich wie ein Haus aus 1000 und 1 Nacht, leider ist
der Name nicht herauszufinden, aber das gute Stück ist beim besten Willen nicht zu übersehen. Nummer zwei hingegen ist eine veritable Berühmtheit. Die Wandmalereien des Wat
Phumin kennt in Thailand jedes Kind, zieren sie doch T-shirts, Kaffeetassen und Kühlschrankmagneten und sind als schlechte Repliken sicher bereits milionenfach auf Poster gedruckt
worden. Mir war garnicht klar, dass diese farbenfrohen, pausbäckigen Gestalten eine reale Existenz in Form wunderschöner buddhistischer Fresken haben. Ganz beseelt ob soviel Schönheit, schwingen
wir uns wieder auf unser Gefährt und treten, ausgestattet mit einer besonderen Tourempfehlung eines sehr netten australischen Motorradfahrers aus unserem Guesthouse, die Weiterreise gen Phayao
an.
Von Geysiren am Strassenrand, leuchtenden Mickey Mäusen und wildem, sehr sehr scharfem Ingwer Curry berichte ich dann kommende Woche im letzten Teil meiner Serie.
Nan Guest House
57/15 Th Mahaphrom, am Ende von Soi 2; 250-400B; etwas ausserhalb in einer Wohngegend gelegen. Leise und gepflegt, besonders bei Motorradfahrern beliebt.
Restaurant poom 3
Anantaworarittidet Rd
Frühstückscafe Hot bread
Suriyapong Rd

