
Wie haltet ihr es mit der Reiseplanung? Wie informiert ihr euch? Nach welchen Kriterien sucht ihr ein Reiseziel aus? Kauft ihr Reiseführer?
Demnächst geht es bei mir wieder los gen Asien, ich werde versuchen an dieser Stelle zu rekapitulieren, wie meine Reiseroute sich entwickelt hat.



Mein erster Stopp wird diesmal Indien sein. Wieso Indien? Ich habe dieses chaotische, widersprüchliche, berauschende und schreckliche Land bereits zwei Mal besucht, und die
Faszination hat mich nicht losgelassen.
Entweder man liebt Indien und kommt immer wieder, oder man hasst es und verschwindet auf nimmer Wiedersehen, sagt der reiselustige Volksmund. »Liebe« würde ich mein Gefühl jetzt zwar nicht gerade
nenen, aber eine besondere Anziehungskraft zu Indien ist bei mir durchaus vorhanden. Als Gestalter begeistern mich die Sinneseindrücke, als kulinarisch interessierten Menschen erfreuen mich die
Curries, als Reisende mit Sinn für Absurditäten fühle ich mich gut unterhalten, Furcht vor der krassen Armut hab ich allerdings auch, und Respekt vor eventuellen Zudringlichkeiten. Langweilig
wird mir sicher nicht werden....
Aber wie bin ich auf mein Reiseziel gekommen? Ein deutscher Freund, den ich vor Jahren in Bangkok kennengelernt habe, ist aus beruflichen Gründen Anfang des Jahres nach Delhi
gegangen, und was ist schöner als eine Stadt und die Kultur gemeinsam mit Menschen zu entdecken, die vor Ort leben. Es hätte aber genauso gut eine Reportage im Fernsehen, ein Roman oder ein
Kinofilm sein können, der mich für eine Reise inspiriert.
Also Delhi als Startpunkt der Reise ist gesetzt. Und wie informiere ich mich über die Stadt? Auch wenn ich selber einen Reiseblog betreibe, bin ich manchmal doch noch oldschool
unterwegs, ich habe einen Reiseführer gekauft, jawohl, gedruckt, auf Papier, sowas gibts noch.
Wenn ich eine Gegend das erste Mal bereise, empfinde ich klassische Reiseführer als sehr hilfreich, ich mach mich schlau über Land & Leute, politische Situation,
Verkehrsmöglichkeiten und natürlich Sehenswürdigkeiten, alles handlich und kompakt an einem Ort versammelt, im bestenfall übersichtlich strukturiert.
Sobald ich dann vor Ort bin, lass ich mich gerne vom Flow einer Stadt mitreissen, es gibt ein paar Mustsees und der Rest ergibt sich. Ich kann es auch gut aushalten mal einen ganzen Tag lang nur
im Cafe zu sitzen und Leute zu beobachten, in Indien ist das allein schon Abenteuer genug. Mit dieser Mischung bin ich auf allen meinen Reisen immer gut klar gekommen. Schätzungsweise wird der
Moloch Delhi nach spätestens 4-5 Tagen ziemlich anstrengend werden, und dann wird es mich in die Natur ziehen, an den Fuß des Himalayas. Diese Gegend wird in meinem Reiseführer zwar auch
beschrieben, aber nur sehr kurz und knapp, weshalb in diesem Fall, die Internetrecherche für mich die bessere Lösung ist. Ich wühle mich durch Webseiten von Fremdenverkehrsämtern
und Travelbloggern, lese Zugpläne, versuche Entfernungen und Streckenverläufe zu ermitteln und bin auch mal auf Tripadvisor unterwegs. Eine feste Route lege ich nicht fest, ich
möchte flexibel bleiben, mich von Begegnungen, Tipps von Locals und Fundstücken unterwegs leiten lassen, und mich je nach Laune dem Zufall überlassen, das ist für mich ein essentieller Teil der
Faszination des Reisens.
Teil drei meiner Route wird mich dann in mein heißgeliebtes Thailand führen. Es gibt mittlerweile wenige Gegenden des Landes, die ich noch nicht kenne, das schränkt die Auswahl
automatisch ein. Das Studium der Landkarte hat mir verraten, was für mich noch unentdecktes Terrain ist. Die Entscheidung ist gefallen, beide Seiten der südlichen Küste Thailands werden der
Reisegefährte und ich auf dem Motorrad erkunden. Da braucht es keine konkretere Planung, es wird einen Startpunkt geben und dann folgen wir der Route gen Süden, durchqueren das
Land und fahren auf der anderen Seite wieder hoch. Auch für dieses Teilstück meiner Reise hab ich mich in einen klassischen Reiseführer vertieft, und mir ein paar Orte rausgepickt, die mich
interessieren, so lustige Sachen, wie beispielsweise ein Trainingscamp in dem Affen das Kokosnusspflücken beigebracht wird, und dererlei spannende Dinge mehr. Aber in Thailand gilt für mich ganz
besonders, go with the Flow... Reisen mit einem motorisierten Zweirad macht unabhängig, wir können schnell reagieren, Tipps von Einheimischen folgen und, sofern wir nicht in der
Hauptreisezeit unterwegs sind, lassen sich auch die Quartiere zum Übernachten spontan auswählen.
Gekrönt wird die Reise schliesslich von einem längeren Aufenthalt in meiner liebsten Lieblingsstadt Bangkok. Mein Heimweh nach Big Mango ist mittlerweile riesengroß und ich kann
es kaum erwarten, meine Freunde wiederzusehen, meine Lieblingsplätze zu besuchen, endlich wieder echtes Thaifood zu verzehren und mich ins Getümmel zu stürzen. Dieses Mal hab ich, nahe Victory
Monument ein Appartement gemietet, eine Lösung, die aus meiner Sicht, einige unschlagbare Vorteile hat. A) preiswerter als ein Hotel, wenn man länger vor Ort ist; B) das Gefühl
in der Stadt zuhause zu sein; C) mehr Platz.
Für Bangkok brauche ich natürlich eigentlich keinen Reiseführer, weil ich die Stadt wie meine Westentasche kenne, aber diesmal werde ich trotzdem einen mitnehmen. Das von mir
hochgeschätze, toll gestaltete Magazin Monocle gibt neuerdings auch Reiseführer raus. Monocle ist international bekannt für seinen exzellenten Geschmack, seinen Sinn für Qualität und seinen
besonderen Zugang zu Monopolen, der sich deutlich unterscheidet vom klassischen Touristen-Blick auf eine Stadt. Frisch erschienen im Oktober 2015, wunderbar fotografiert, präsentiert der Travel
Guide Bangkok die Stadt aus der Sicht absoluter Insider, Locals, wie Expats. Die üblichen Rubriken, wie Hotels, Food & Drink, Kultur, Retail, und Walks, werden von einer kleinen, feinen
Auswahl kurzer Essays begleitet. In Bangkok lebende Journalisten aus verschiedensten Ländern der Welt, schreiben über Neue Horizonte am Beispiel des frisch aufgewerteten Chao
Paya Ufers, über die politische Lage, oder über ihre Begeisterung für Streetfood. Wer die Stadt nicht zum allerersten mal besucht, wird mit diesem Reiseführer einen neuen, anderen Blick auf
Bangkok bekommen. Einige der vorgestellten Restaurants oder Walks findet ihr auch jetzt schon auf Soiblossom, aber da in asiatischen Metropolen die Uhren ja bekanntermaßen deutlich schneller
gehen als in europäischen Gefilden, finden sich doch auch einige mir noch unbekannte Lokalitäten, die ich sehr gerne für Soiblossom in Augenschein nehmen möchte. Ihr werdet darüber lesen!
Jetzt fang ich mal langsam an mit Kofferpacken, ich lasse von mir hören.
Liebe Grüße
Gabriele
Meine Best of für meine allerliebste Lieblingsstadt Bangkok und Thailand im großen und ganzen findest du unter diesem Link
Wenn du keinen neuen Blogpost mehr verpassen willst, dann folge Soiblossom doch auf facebook, twitter oder pinterest.
Ich freu mich sehr, wenn du mich auf meinen Reisen durch Thailand begleitest!