BOOKS

Thailand zum lesen, Thailand zum kochen, Thailand zum gruseln, Thailand zum staunen, die Facetten und Perspektiven auf dieses spannende Land sind unzählig, hier eine kleine Auswahl.

KOPFKINO FÜR REISELUSTIGE

Nicht jeder hat die Gelegenheit ständig in der Weltgeschichte rumzureisen. Vielleicht hast du keine Zeit, kein Geld oder vielleicht auch keine Lust, weil es auf dem heimischen Sofa auch ganz schön ist. Manchmal reicht es auch, nur im Kopf ein wenig durch die Welt zu reisen um das Fernweh zu lindern. Und genau für dieses Kopfkino für Reiselustige hab ich jetzt drei Buch-Empfehlungen... weiterlesen


MONOCLE GOES THAILAND

monocle thailand survey 1012
INFORMATIONEN ZU WIRTSCHAFT, TRANSPORT, TOURISMUS, ESSEN & TRINKEN, TECHNOLOGIE, DESIGN, MODE, UND ARCHITEKTUR IN THAILAND
Thailand survey monocle

thailand survey 2012 monocle

Zu meiner großen Freude fiel mir beim Kauf der aktuellen Ausgabe von Monocle das  eingelegte Extra-Heft 'Thailand Survey 2012' entgegen, eine mit Informationen zu verschiedenen Bereichen des Lebens in Thailand, prall gefüllte 36 Seiten starke Beilage. Hochwertig gestaltet, wie alles aus der Hand von Tyler Brulé, die schönen Fotos stammen zum Teil von Chris Wise, einem Freund von mir und Besitzer der legendären Bar WTF. Viele der interessanten Adressen sind mir als ehemaligem Bewohner Bangkoks wohl bekannt, auch wenn der Inhalt dankenswerter Weise nichts mit der üblichen Touristenlektüre zu tun hat, aber einiges war auch mir neu, und ich werde die Orte oder Läden bei meinem nächsten Besuch sicher anschauen. Ein Grund für Brulés erwachtes Interesse an Thailand dürfte sicher der Auftrag für die Gestaltung der Initiative www.modern-thailand.com sein, die ebenfalls in gedruckter Form in Monocle zu sehen ist, gestaltet von seiner Agentur Winkreative. Die tollen Fotos stammen übrigens vom Berliner Fotografen Felix Brüggemann.


NICHTS IST, WIE ES SCHEINT


Daß Thailand mehr zu bieten hat als lecker essen und paradiesische Strände wird jedem irgendwann klar, der länger als die üblichen 2 Tage Stoppover in Bangkok verbringt, aber wie bizarr es an manchen Stellen zugeht, kann man sich in seinen kühnsten Träumen nicht vorstellen (ist vielleicht auch besser so...) Man kann es ja einfach nachlesen in den wunderbar skurrilen Geschichten von Jim Algie. Der Autor, gebürtiger Kanadier, lebt seit den frühen 90er Jahren on and off in Bangkok und ist manchen Lesern als Schreiber z.B. für "Time out Bangkok" oder als Verfasser diverser preisgekrönter Kurzgeschichten ein Begriff. Bizarre Thailand versammelt 24 Kolumnen und Texte, alle unter dem Oberbegriff "bizarre", die unter anderem in der "International Herald Tribune", oder dem "Sydney Morning Herald" erschienen sind . Wussten Sie z.B. dass Thais diverse Millionen Baht wetten auf winzige, quietschbunte kämpfende Fische, oder in der altehrwürdigen Chulalongkorn Universität Studenten der wissenschaftlichen Fakultät ein bestimmter Treppenaufgang verboten ist, weil darunter früher die Körper der zu Experimenten verwendeten Toten begraben wurden (kein Scherz, dieser Hinweis steht sogar in den offiziellen Unterlagen der Universität), oder wussten Sie dass in Bangkoks Forensic Museum, das Maskottchen ein chinesischer Kannibale ist. In diesem freundlich lächelnden Land ist nichts, wie es aussieht... aber lesen Sie selbst.

Where to find: Bizarre Thailand , leider nur auf englisch, erschienen 2010 bei Marshall Cavendish International


EIN KOCHBUCH FÜR SEHNSÜCHTIGE








Wenn ich hier in Hamburg Sehnsucht nach Thailand habe, dann nehme ich diesen grandiosen Wälzer zur Hand. Thai Street Food von David Thompson mit sehr atmosphärischen Fotos von Earl Carter, ist nicht nur ein Kochbuch, sondern zollt der Tatsache Respekt welchen immensen Stellenwert Kochen und Essen für die Thais hat. Der Autor, ein Australier, der für sein thailändisches Restaurant Nahm in London, als erstes seiner Art, einen Michelin Stern erkocht hat, geniesst als einer der ganz wenigen Farangs (Weissen) das Vertrauen der Thais, die in Sachen Essen, entgegen ihrer sonstigen Haltung, alles andere als tolerant sind. Als ein profunder Kenner der Szene, durch persönliche Beziehungen eng verflochten mit der thailändischen Kochkunst und durch jahrelange Aufenthalte in Asien vertraut mit dem, worauf es ankommt, hat er für dieses schöne Buch ausschliesslich Rezepte zusammengestellt, die man in ambulanten Strassenrestaurants zubereitet. 80 % der Thais kochen garnicht selber, sondern holen sich ihr Essen 3x täglich an diesen Ständen, die mit einer einzigartigen Qualität und Vielfalt operieren. Die Rezepte in Thai Street Food sind absolut authentisch, und das ist ein wenig die Schwierigkeit, für den jenigen, der sie nachkochen möchte, die Zutaten sind zum Teil so exotisch, dass es kompliziert wird sie in Deutschland zu bekommen, ganz zu schweigen von den Gerätschaften, die es in Thailand natürlich an jeder Ecke gibt, aber eben auch vorwiegend da...
Aber wer dieses Buch auch als faszinierendes Reisebuch über einen wichtigen Teil der thailändischen Kultur begreift, wird damit sicher glücklich werden, so wie ich.
Where to find: Thai Street Food, 372 Seiten, Conran Octopus Verlag, erschienen am 5.10.2010. David Thompson hat übrigens im letzten Sommer eine Filiale seines hochgelobten Londoner Restaurants Nahm in Bangkok eröffnet. Nahm im Metropolitan Hotel, 27 South Sathorn Road, Bangkok

NÜTZLICHE LEKTÜRE

Wer die klassischen Sightseeingziele bereits absolviert hat, und interessiert daran ist, was kulturell und kulinarisch ausserhalb ausgetretener Pfade aktuell in Bangkok zu finden ist, dem seien diese drei Printprodukte ans Herz gelegt.



A. BANGKOK 101
Dieses handliche Pocketmagazin erscheint monatlich auf englisch und besteht aus 2 Teilen, einem nahezu in jeder Ausgabe unveränderten Teil mit Standards wie Bars, Restaurants und Ausflugstipps, und einem Teil mit wechselnden aktuellen Empfehlungen. Als Schmankerl ist in jedem Heft eine besondere Fotoreportage zum Thema Thailand / Bangkok zu finden, die mich immer wieder auf Neue mit mir noch unbekannten Ein – und Aussichten überrascht hat.
Where to find: Bangkok 101, im Buchhandel und an Zeitschriftenkiosken, 100 Baht




B. BK MAGAZIN
Das wöchentlich auf Zeitungspapier im Überformat erscheinende BK Magazin ist meiner Ansicht nach, für den der thailändischen Sprache nicht kundigen Besucher, die beste Lektüre sich über den aktuellen Stand der Dinge in Sachen aktuelle Tipps zu informieren. Neben einem wöchentlich wechselnden Schwerpunktthema, und sehr strengen Restaurantkritiken, findet sich im hinteren Teil ein nach Sparten wie Musik, Kino, Nightlife etc. sortierter Kalender mit allem was man wissen muss.
Where to find: BK Magazin, erscheint jeden Freitag und liegt umsonst aus in Starbucksfilialen.




 
C. BAM / BANGKOK ART MAP
 Die Bangkok Art Map listet monatlich aktuelle Austellungen lokaler Gallerien und Museen auf, alle Veranstaltungen, die im weitesten Sinne mit Kultur zu tun haben finden hier statt: besondere Adressen, die sich auf Fotografie beziehen, wie Labors und Fotogeschäfte, Auktionshäuser, Kunstbedarf und auch Malklassen, sowie schöne Lokalitäten an denen sich interessante Menschen aus diesem Umfeld tummeln.
Where to find: BAM, liegt umsonst aus in Gallerien, Cafes und Museen


TROST BEI DAUERREGEN








Es giesst, es giesst seit heute morgen, und mir ist kalt, das erste Mal seit neun Monaten. Schliesslich ist es plötzlich nur noch 27 Grad warm, in Thailand wird es Winter. Ich kann mir ja ein paar warme Gedanken machen, z.B. über mein nächstes Reiseziel und zur Inspiration lese ich Travel + Leisure Southeast Asia. Das Magazin Travel + Leisure ist mir schon seit Jahren ein Begriff, und ich finde es immer wieder schade, dass es dieses gut gemachte Heft in Deutschland nicht gibt, aber die monatlich auf englisch erscheinende Ausgabe Southeast Asia war mir unbekannt. Jetzt, wo von Bangkok aus die meisten der gezeigten Orte quasi vor der Tür liegen, Bali, Hongkong, Luang Prabang, Hangzhou, Phnom Penh ... , um nur einige zu nennen, ist T+L Southeast Asia meine neue Lieblingslektüre. Am liebsten möchte ich in jedem besprochenen Restaurant essen, in jedem der abgelichteten Hotelbetten nächtigen, so atmosphärisch die Fotos, so wunderschön die Ziele. Aber zumindest die Hotels sind nicht wirklich meine Preisklasse, da kostet eine Übernachtung schonmal 1000$, aber schliesslich schau ich mir ja auch die Vogue an, ohne Stammkundin bei Balenciaga oder Dior zu sein. Die Entscheidung ist gefallen, mein nächster Trip in zehn Tagen geht für eine Woche nach Kuala Lumpur und Singapur, und da werde ich mir ganz bestimmt die neuen Kasinos ansehen (T+L Southeast Asia, Ausgabe Oktober 2010, Seite 100)

GRANDIOSER STILMIX









Wenn es nach mir ginge, hätte ein Einrichtungsagazin wie "My Home" auch am deutschen Kiosk eine Chance verdient. Im Gegensatz zum eher upmarket, stylischen Magazin "room" zeigt es einen eher verspielten Stil, wie er hier in Thailand sehr populär ist. Wobei das Ganze zum Glück nicht diesen süsslichen Schmelz hat, wie er in deutschen Wohnmagazinen leider oft zu finden ist. Farben und Jahrzente werden wild gemixt, teure Einzelstücke mit Flohmarktfunden garniert, Individualität ist Trumpf. Künstler und andere kreative Menschen zeigen ihre sehr persönliche Vorstellung von Zuhause. Selbstgemachtes spielt oft eine grosse Rolle, kein Wunder, sind doch Möbelpreise, wie in Europa für die meisten Thais unerschwinglich. Im hinteren Teil des Heftes gibt es darum auch regelmässig DIY Anleitungen Schritt für Schritt in Bildern. Ein weiterer Pluspunkt dieses charmanten Heftes sind seine Gartengeschichten, auch wenn ein deutscher Mensch, selbst mit grünem Daumen, schon aus klimatischen Gründen von solcher Pracht nur träumen kann. Lesen kann ich die Texte leider immer noch nicht, aber sich von den gutgemachten Fotos inspirieren lassen, ist auch schön.

Where to find: z.B. in der sehr gut sortierten Zeitschriftenabteilung der Supermarktkette Villa

RAUM FÜR IDEEN






Wenn ich in fremden Ländern unterwegs bin, möchte ich immer so gerne sehen, wie die Leute wohnen, und als Freundin schöner Dinge interessieren mich natürlich auch die besonders schönen Häuser von innen. Nun habe ich leider nur selten die Gelegenheit die Menschen zu besuchen, die in solchen wohnen. Um dem abzuhelfen gibt es hier in Thailand "room", "room" ist ein thailändisches Interieur-Magazin, welches im Gegensatz zu zahlreichen anderen internationalen Heften tatsächlich auch nur thailändische Häuser zeigt. Nicht, dass ich in der Lage wäre die Texte zu lesen, aber netterweise sind die Headlines meistens in Englisch. Wunderschöne Fotos, exellent gedruckt auf hochwertigem Papier, zeigen, wie kreative Thais aus globalen Einflüssen gemischt mit thailändischer Kultur eine besondere Atmosphäre entstehen lassen. Genau mein Geschmack.
Wo zu finden: z.B. an BTS Stationen, fast jede hat einen gut sortierten Zeitschriftenstand, oder bei der Buchhandelskette Bookazine


HARDBOILED BANGKOK












Wer Bangkok mal aus einer anderen Perspektive kennenlernen will, und nicht allzu zart beseitet ist, der sollte John Burdett lesen. Der schreibende Ex-Anwalt hat mit dem Cop Somchai einen sehr abgebrühten und trotzdem liebenswerten Charakter geschaffen, die Mutter des Protagonisten ist Prostituierte, sein verschollener Vater war amerikanischer GI im Vietnamkrieg, was ihm ermöglicht das Leben aus der Sicht eines Thais und eines "farangs" / Weissen, gleichzeitig zu sehen. Es geht um Mord, Totschlag und jede Menge Drogen. Aber Somchai ist auch gläubiger Buddhist und versucht bei aller Brutalität sein Leben mit seinem Karma in Einklang zu bringen. Wer Bangkok ein bisschen kennt, wird viele Schauplätze wiedererkennen, aber natürlich handelt es sich um Fiktion, um sehr unterhaltsame Fiktion. Die sehr schicken Cover zieren leider nur die englischen Ausgaben, Bangkok 8 heisst beim Piper Verlag übrigens "Der Jadereiter", und sein Cover ziert sinnigerweise ein Foto von Taipeh????


VERY THAI

 











Wer sich für Alltagskultur / Popkultur in Thailand interessiert, kommt an folgendem Buch nicht vorbei. Schon 2004, auf englisch veröffentlicht, haben die wunderbaren Eindrücke zusammengetragen von Philip Cornwel-Smith bis heute nichts von ihrem Charme verloren. Das Land, als Einziges in Südostasiens niemals kolonialisiert, hat die interessante Leidenschaft kultiviert, alle nicht Thai typischen Elemente seines Alltags einfach auf seine besondere Art und Weise einzugemeinden. Thailändische Schönheitsköniginnen stylen ihre Frisuren nach Faaraa-style, abgeleitet von Farah Fawcett. Das Thailändische Horoskop ist eine Mischung aus dem indischen, chinesischen und westlichen Horoskop-Systemen, um nur einige Beispiele zu nennen. Very Thai ist ein sehr origineller, reich bebilderter Streifzug durch eine Kultur, die mehr unbekannte Seiten hat, als der Tourist erahnt. Auszüge auf deutsch sind hier zu finden: Thaizeit
Where to find: Very Thai, River Books, ISBN-10: 9749863003