LIEBLINGSORTE

Die hier beschriebenen Orte in ganz Thailand sind mir besonders ans Herz gewachsen, ausgewählt nach meinen ganz subjektiven Kriterien.
Besondere Tempel, Märkte und Museen, oder auch mal ein Bar oder eine Insel, die unter Umständen abseits der üblichen Pfade zu finden sind, und deren Atmosphäre mich nachhaltig beeindruckt hat.

EIN ORT IN BANGKOK FÜR MENSCHEN MIT GESCHMACK

Bangkok wird immer schicker, immer mehr Hipstertown, immer mehr gentrifiziert. Gefällt mir das? Ich bin mir nicht sicher, andererseits, vielleicht ist das der Lauf der Dinge. Wir Europäer freuen uns an schrabbeligen Retrocharme, an unaufgeräumten Städten, an Wildwuchs und Chaos, weil diese Verhältnisse in europäischen Großstädten kaum noch existieren. Die Thais freuen sich an cleaner Ordnung, schickem Design, an stylischen Restaurants, an internationalen Gallerien und gestalteten Grünflächen, wer will es ihnen verdenken. Jeder will das Neue, das Andere, die Kirschen auf der anderen Seite des Zauns sehen immer leckerer aus. Schön wäre es, wenn Beides, altes Chaos und neue Ordnung gleichberechtigt nebeneinander existieren könnten, vielleicht ein frommer Wunsch. Aber Schluß für heute mit Systemkritik und auf ins Getümmel, WEITERLESEN


KOH KOOD: EIN KLEINES PARADIES

Der reisende Mensch hat ja für gewöhnlich eine relativ festgefügte Vorstellung davon, wie das Paradies auszusehen hat. Wobei das natürlich von Reisendem zu Reisendem sehr unterschiedliche Vorstellungen sein können. Dem einen reicht ein Liegestuhl am Strand mit der Möglichkeit ein Bier zu trinken, der andere braucht seinen eigenen Pool unter Palmen. Und bei mir ist es wieder anders, Strand ist nicht mein primäres Ziel WEITERLESEN


BANGKOK: ORCHIDEEN DELUXE

siam orchid market
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siam orchid market
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siam orchid market
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Ich liiiebe Blumen, und das ganz besonders in den Tropen, wo Farben und Formen vor den Augen des Betrachters förmlich explodieren. Ich hab auch nichts gegen einen schönen Strauss Tulpen, aber die Natur ist in wärmeren Gefilden, wie Thailand doch bei weitem phantasievoller als im vergleichsweise frischen Europa. Ganz besonders haben es mir Orchideen angetan, diese hochgradig kunstvollen Gebilde, die in hunderten verschiedener Farbtöne und Blütenformen existieren. In Thailand werden die blühenden Kunstwerke besonders für das Schmücken der buddhistischen Altäre verwendet, und zwar als Schnittblumen, so wie man sie in unseren Breiten nie zu Gesicht bekommt. Tonnen davon werden auf dem grossen Blumenmarkt Pak Khlong Talat, in Bangkoks Altstadt, 24 Stunden am Tag, 7 Tage die Woche gehandelt und in dicken Bündeln mit Lastkarren von A nach B bewegt. Der Ort, den ich euch heute zeigen möchte, ist der Blumenmarkt für Pflanzen in Töpfen, bzw. zum einpflanzen, und auch da besonders für Orchideen. Gleich neben dem berühmten Chatuchak Weekendmarket würde kürzlich ein sehr expressives neues Gebäude eingeweiht, genannt Siam Orchid Market, welches entfernt an ein riesiges Schiff erinnert. Darin und auch aussen herum werden Pflanzen gehandelt, für Balkone, für Gärten, für Hotels und Wohnungen. Solltest du also erwägen, so wie ich 2010, dich für längere Zeit in Bangkok niederzulassen, und solltest du deine Wohnung begrünen wollen, dann ist das der richtige Ort dafür. Aber auch wenn das nicht der Plan ist, macht es trotzdem grossen Spass zwischen den hunderten von Pflanzkübeln entlang zu flanieren, und sich an den exotischen Gebilden zu erfreuen. Es macht mich immer wieder sprachlos welche unglaublich schönen Dinge die Natur sich so hat einfallen lassen (ok. der Mensch hat im Fall der Orchideen ein wenig nachgeholfen....)

Where to find:

Auf der gleichen Strassenseite, und neben dem Parkplatz des großartigen Lebensmittelmarkt Or To Kor liegt der Siam Orchid Market, am besten mit der Metro zu erreichen, Kamphaeng Pet heisst die Station.In dem schiffsartigen Gebäude befindet sich übrigens auch eine Filiale der Kaffeehauskette Doi Chang.


JJ GREEN: PARADIES FÜR SACHENSUCHER




Ich war Zeit meines Lebens ein grosser Pipi Langstrumpf Fan, und ich erinnere mich genau, sie hatte einen riesigen Schrank mit gaaanz vielen Schubladen, das war ihr Sachensucherschrank, darin hat sie ihre Schätze aufbewahrt. Der JJ Green Nightmarket, gleich neben dem berühmten Chatuchakmarkt wäre also, ziemlich sicher, ein Lieblingsort für Pipi Langstrumpf, genauso wie für mich. Nachdem die Bangkoker Stadtverwaltung erst den Lumpini Park Nightmarket und dann auch noch den wunderbaren Train Market geschlossen hat, waren die Bangkoker Hipster quasi heimatlos. Doch nun gibt es endlich Ersatz für Menschen, die jede Art von Nippes lieben, die riesige 50er Jahre Werbefiguren sammeln, ihre Wände mit alten Email-Schildern schmücken möchten, denen etwas an Vintage-Hornbrillen liegt, die gigantische, abgeliebte Plüschpferde mögen und und und ..., all diese Leidenschaften haben endlich wieder einen Ort. Wie immer in Thailand, kommt natürlich auch das leibliche Wohl nicht zu kurz, dutzende Bars und Imbissstände konkurrieren um die hungrigen Gäste, und last but not least, es gibt Livemusik!! und zwar richtig gute, ich hatte die grosse Freude einer Band lauschen zu dürfen, die grandios die irische Punkband »The Pogues« gecovert hat. Was für ein Abend!
Also auch wenn man weiss, dass die 1,50m hohe Mao-Statue aus Porzellan, die man so toll fand, nicht in den Rucksack passt, lohnt es sich in jedem Fall JJ Green zu besuchen.

Where to find: JJ Green, Bangkok BTS/SKYTRAIN Mochit, Ausgang 1 oder 3, durch den Chatuchak Park durchgehen bis man zur Kampaengpet Soi 3 kommt, dann 200 Meter die Strasse hoch laufen, bis du den Markt auf der linken Seite siehst.

ACHTUNG es gibt auch eine gleichnamige Mall, die tagsüber geöffnet hat.

Der Nightmarket hat nur am Wochenende auf: Freitag bis Sonntag von fünf Uhr nachmittags bis zwölf Uhr nachts.


HOSPITAL FÜR 3-BEINIGE ELEFANTEN


DAS IST MOSHA, DIE ELEFANTENDAME, DIE DURCH EINE LANDMINE EIN BEIN VERLOR, UND SEITDEM EINE PROTHESE TRÄGT
DAS IST MOSHA, DIE ELEFANTENDAME, DIE DURCH EINE LANDMINE EIN BEIN VERLOR, UND SEITDEM EINE PROTHESE TRÄGT
Elefanten und Thailand gehören zusammen, wie Curry und Chilli, so zumindest das Bild, was Touristen gerne gezeigt wird. Elefanten schmücken die Wände der thailändischen Tempel, es gibt heilige und königliche Elefanten, Elefanten-Polo-Turniere, Elefantenshows und nicht zu vergessen, hunderte von Angeboten, wo der Tourist auf Elefanten reiten kann. Das alles zusammengenommen, ergibt ein durchaus zwiespältiges Bild, einerseits werden die Tiere verehrt und auf der anderen Seite nicht artgerecht gehalten oder gar misshandelt.
Wer jemals einem neugeborenen Elefantenjungen Auge in Auge gegenüber gestanden hat, so wie ich neulich auf einem Nachtmarkt in Phrae, der kann sich der Faszination nicht entziehen. Es tat mir in der Seele weh dieses wunderschöne, liebenswürdige Tier zu sehen, mit einem Strick um den Hals, von jungen Männern zum betteln gezwungen. Natürlich wollte ich den kleinen Rüsselträger mit ein paar Bananen füttern, aber ich wollte auch dieses furchtbare System nicht am Leben erhalten. Erst wenn die Touristen kein Geld mehr geben, wird das aufhören.
Eine der wenigen Institutionen in Thailand, die sich dem Schutz der Elefanten, ohne eigene finanzielle Interessen, verschrieben hat, liegt in Lampang, unweit von Chiang Mai. Passenderweise in direkter Nachbarschaft zu einer gigantisch grossen Showbühne, auf der die Dickhäuter verkleidet zur Belustigung der Touristen abgerichtet werden, liegt das FAE Elephant Hospital. Ausschliesslich durch Spenden finanziert, leben auf dem Gelände zwischen 8 und 15 Elefanten, die der Organisation mittlerweile auch aus entlegenen Gegenden gebracht werden, wenn Hilfe nötig ist. Berühmt geworden ist der Ort durch den Aufenthalt von Mosha, einem Elefantenbaby, welches vor Jahren durch eine Landmine in Laos einen Teil seines Beines verlor. Mosha ist mittlerweile längst ausgewachsen und lebt dauerhaft im Elefanten Hospital. Sie trägt eine Prothese, die ihr das Laufen einigermassen ermöglicht, die Prothese wird alle paar Jahre ausgetauscht, weil sie rausgewachsen ist, die abgelegten Exemplare kann man vor Ort besichtigen. Andere Tiere sind schwer traumatisiert, durch schlechte Behandlung, oder weil sie gleich nach der Geburt ihre Mutter verloren haben. 
Was mir an diesem Ort gut gefallen hat, ist dass die Tierhaltung sich offenbar, soweit ich das beurteilen kann, an den Bedürfnissen der Tiere orientiert, sie werden nicht zur Schau gestellt, und man darf sie auch nicht anfassen, wenn der Pfleger dies nicht ausdrücklich erlaubt. Natürlich gibt es eine Sammelbox für Spenden, aber niemand hält die Besucher zum Geld geben an. Ich hatte die Gelegenheit mit einem der Veterinäre zu sprechen, einem sehr engagierten Mann, der sein Leben den Elefanten widmet und war schwer beeindruckt von der Fürsorge, die den Tieren entgegengebracht wird, schliesslich sind Elefanten hochsensible und sehr soziale Tiere. Wer Elefanten mag und in der Gegend ist, dem kann ich diesen Ort nur ans Herz legen.
Where to find:  Friends of the asian elephant (FAE), 295 Moo 6, Lampang-Chiangmai Road, Viengtan, Hangchatr District, Lampang, 52190, 52190, Thailand
http://www.elephant-soraida.com, leider ist die Website nur zum Teil auf englisch.

GLANZ & GLORIA IN DER PROVINZ

tempelanlage nahe mae rim

Es ist brütend heiss, als wir mit dem Moped von Chiang Mai kommend, nach etwa einer halben Stunde am Wat Pa Dara Pirom ankommen, und wir haben nicht die leiseste Ahnung, was uns erwartet. Es handelt sich um eine wahrhaft königliche Tempelanlage. Hier ist alles vom feinsten, die blendend weissen, offensichtlich frisch gestrichenen, mehrstöckigen Gebäude kontrastieren effektvoll mit unfassbar viel goldener Verzierung, Alles funkelt und glitzert im gleissenden Licht der Mittagssonne. Hinter riesigen Palmwedeln versteckt sich Stupa um Stupa, dazwischen Elephanten-Statuen und goldene Schiffe. Ich muss dringend in den Schatten bevor ich umfalle und betrete den ersten Tempel. Innen ist es dunkel und kühl, alleine die Menge an wunderschönen Buddhastauen macht mich sprachlos ob des gigantischen Prunks. Es muss sich wohl um etwas Ähnliches wie einen Dom für gläubige Buddhisten handeln, leider können wir niemanden fragen, was es besonderes mit diesen Tempeln auf sich hat, und seltsamerweise ist auch im Netz nicht zu finden. Also einfach staunen, nicht denken!

Where to find: Wat Pa Dara Pirom, etwa 15 km nördlich von Chiang Mai, die Ortschaft heisst Mae Rim, am besten man nimmt sich ein Taxi.


CHARMANTES CHAOS

wat ket karam museum
wat ket karam museum
wat ket karam museum
wat ket karam museum
wat ket karam museum
VIELE DER GEZEIGTEN EXPONATE SIND GESCHENKE VON FREUNDEN AUS DER NACHBARSCHAFT, WIE AUCH DER ELEFANTENSCHÄDEL RECHTS
VIELE DER GEZEIGTEN EXPONATE SIND GESCHENKE VON FREUNDEN AUS DER NACHBARSCHAFT, WIE AUCH DER ELEFANTENSCHÄDEL RECHTS

Wer mit einer deutschen Erziehung ein asiatisches Museum betritt, reibt sich meistens die Augen. Unsere Idee mit Erklärungen und Schildern und einem 'logischen' Aubau einem mehr oder weniger didaktischen Auftrag zu folgen, interessiert hier keinen Menschen. Das Wat Gate Museum in Chiang Mai ist dafür ein wunderbares Beispiel, der Besucher bekommt zu seiner Überraschung etwas völlig Anderes, ein buntes, lebendiges, chaotisches Sammelsurium ist zu bestaunen. Die Atmosphäre hat etwas von einer Mischung aus Trödelladen und Augsburger Puppenkiste. Ich hätte Tage an diesem wunderbaren Ort zubringen können. Alte Nähmaschinen, Töpfe, Götterfiguren, 50 Jahre alte Kalender, Möbel, unendlich viele angestaubte schwarz-weiss Fotos aus dem letzten Jahrhundert, handgewebte Stoffe und ausgestopfte Tiere stapeln sich bis unter die Decke des Gebäudes auf dem Tempelgelände des Wat Ket Karam. Die ekklektische Mischung ist das Ergebnis jahrzentelanger Sammelwut des schottischen Gründers William Bain, der unter anderem Besitzer der Borneo Company war und gleich ums Eck in einem feudalen Landhaus residierte, welches heute ein Luxushotel beherbergt.

Where to find: Wat Gate Museum auf dem Gelände des Wat Ket Karam, 96 Baan Wategate, Chiang Mai. Geöffnet jeden Tag von 8.00h -11.00h und 13.00h - 16.00h, der Eintritt ist frei.


BANGKOK IST EIN DORF

WAT PRAYOON
DIE CHEDIS DES WAT PRAYOON SIND AUCH VON DER ANDEREN FLUSSSEITE WEITHIN SICHTBAR
WAT KANLAYANIMIT
DIE KROHNLEUCHTER NEBEN SEINEM KOPF LASSEN DIE GRÖSSE DES BUDDHAS IM WAT KANLAYANIMIT NUR ERAHNEN
LEIDER IST DER NAME DIESES SCHÖNEN CHINESISCHEN TEMPELS DIREKT AM WASSER NICHT RAUSZUKRIEGEN
LEIDER IST DER NAME DIESES SCHÖNEN CHINESISCHEN TEMPELS DIREKT AM WASSER NICHT RAUSZUKRIEGEN
AN DIESEM FLUSS BIN ICH IMMER GLÜCKLICH
AN DIESEM FLUSS BIN ICH IMMER GLÜCKLICH
PORTUGIESEN VIERTEL IN BANGKOK
MAN STELLE SICH VOR, WIE GROSSARTIG ES AUSSAH, ALS DER FLUSS NOCH VON SOLCHEN PRACHTVOLLEN HOLZVILLEN GESÄUMT WAR
VON DIESEN KLEINEN KOLLEGEN SIEHT MAN IN LEBENDIG DOCH RECHT VIELE
VON DIESEN KLEINEN KOLLEGEN SIEHT MAN IN LEBENDIG DOCH RECHT VIELE
INNENDRIN ÖFFNET SICH EINE ANDERE WELT, LEIDER FOTOGRAFIEREN VERBOTEN
INNENDRIN ÖFFNET SICH EINE ANDERE WELT, LEIDER FOTOGRAFIEREN VERBOTEN
BYE BYE PORTUGIESENVIERTEL
BYE BYE PORTUGIESENVIERTEL

BANGKOK IST EIN DORF....zumindest fühlt es sich an manchen Stellen so an, besonders an einem Sonntagnachmittag. Ich nehme das Orange-Flag-Boot steige an der Memorial Bridge aus und laufe zu Fuß über die Brücke auf die andere Flussseite. Mein Ziel für diesen Sonntagsnachmittagsspaziergang ist die portugiesische Kirche Santa Cruz und das sie umgebende Viertel. Die riesigen weissen Chedis des Wat Prayoon sieht man schon von weitem, kleine gemütliche Gassen, in denen Kinder auf der Strasse spielen, wechseln sich ab mit Tempelgebäuden, über allem liegt eine sehr entspannte Gelassenheit, die hektische Grossstadt scheint meilenweit entfernt. In einem grossen Bogen gelange ich wieder ans Wasser, das steile gigantische Dach des Wat Kanlayanimit ist mein nächstes Ziel, man stelle sich vor der liegende Buddha aus dem berühmten Wat Po setzte sich aufrecht hin, so gross ist der goldene Buddha in diesem Wat, würdevoll und milde schaut er auf mich herunter. Draussen vor dem Tempelgebäude ist es vorbei mit der Ruhe, es wird geopfert und gebetet, zelebriert und gefeiert, der Duft von Räucherstäbchen zieht in dicken Schwaden an mir vorbei. Rechts vom Tempel, direkt am Wasser hatten Bangkoks Stadtväter einmal eine richtig gute Idee, hier läuft ein paar hundert Meter ein Boardwalk lang, vorbei an einem unglaublich schönen, sehr alten chineischen Tempel, in dem man leider nicht fotografieren darf und einer riesigen Holzvilla, die aussieht, als würde sie die nächste Flut wohl nicht mehr überstehen. Männer stehen am Fluss und angeln, Katzen sitzen auf Parkbänken. Ein perfekter Sonntag! Zum Sonnenuntergang nehme ich die Fähre zurück in die hektische Welt auf der anderen Seite des Flusses.


CHINA MEETS DISNEYLAND

MEHR DEKO GEHT NICHT...
MEHR DEKO GEHT NICHT...
...ODER DOCH...
...ODER DOCH...
WENN'S HILFT, WUNDERBAR...
WENN'S HILFT, WUNDERBAR...
ALLES FÜR WOHLSTAND UND GLÜCK...
ALLES FÜR WOHLSTAND UND GLÜCK...
MAN MUSS NUR DRAN GLAUBEN!
MAN MUSS NUR DRAN GLAUBEN!

Schon die enge Gasse, in der ich zufällig über diesen chinesischen Tempel gestolpert bin, ist reichlich seltsam. Jede Menge Verkaufsstände mit einer dubiosen Mischung aus Elektroartikeln unbekannter Herkunft und finsterer DVDs plus entsprechendem Zubehör säumen den Strassenrand. Und plötzlich erhebt sich dazwischen dieses imposante, reich geschmückte Tempelgebäude. Nichts wie rein, hab ich mir gedacht, und werde innendrin von einer unglaublichen Mixtur sehr beeindruckender Kultobjekte erwartet. Mir bleibt der Mund offen stehen, soviel Farbe, soviel ungebremste Lust am dekorieren hab ich selten gesehen. Unzählige, überlebensgroße Figuren, chinesische Dämonen, aber auch goldene Buddhas schmücken in religiöser Eintracht kleine und große Altäre. Diese chinesische Gemeinde ist offensichtlich wohlhabend, und das soll auch jeder sehen!! Understatement ist was für europäische Angsthasen, hier wird nach der Devise gebetet und geopfert: viel hilft viel, besonders zu meiner persönlichen Unterhaltung.

Where to find: Wat Dibaya Vari Viharn in der Thip Waree, einer kleine Parallelgasse zur Thanon Pahurat, die auf die Shoppingmall Old Siam zuführt, Little India, Bangkok, 


BRAUCHEN SIE EINEN WALD?








Der berühmte Chatuchak Weekendmarket, findet, wie der Name schon sagt, am Wochenende statt, was aber passiert während der Woche auf dem 1,1 Quadratkilometer großen Gelände? Mittwoch und Donnerstag ist Blumenmarkt, keine Schnittblumen, sondern Pflanzen jeder Art und vorallem jeder Größe, die der Käufer anschliessend einpflanzen kann. Da finden sich sehr interessante Gebilde, die der Mitteleuropäer noch nie in seinem Leben gesehen hat, geschweige denn den Namen je gehört hat. Auch diverse Obstsetzlinge werden angeboten: Mangobäume, Mangosteenbäume, Litchibäume, wer immer mal wissen wollte, wie diese schmackhaften, exotischen Früchte wachsen, der kann sich das vor Ort anschauen und auch kaufen. Sollte der interessierte Leser Bedarf haben 10m hohe Bäume für sein Anwesen zu erwerben, auch diesen Menschen kann hier geholfen werden. Wer Schnäppchen machen möchte, sollte der thailändischen Sprache mächtig sein, und am besten morgens um sieben auf der Matte stehen, dann kann man schonmal einen ausgewachsenen Baum für umgerechnet 15 Euro erwerben, nur das gute Stück nach Hause zu transportieren, wird vermutlich etwas teurer.
Where to find: Chatuchak Blumenmarkt, auf dem Weekendmarktgelände, BTS Station Mo Chit, jeden Mittwoch und Donnerstag von morgens um sieben bis nachmittags um fünf Uhr.

NIRVANA FÜR VEGETARIER










Dieser Tempel ist mit Abstand der besonderste Tempel, in dem ich in Bangkok je gewesen bin, und ich hab hier ganz schön viele Tempel gesehen. Die 1983 von chinesischen Einwanderern gebaute, aus mehreren Gebäuden bestehende Anlage ist Kuan Yin, der Göttin des Mitgefühls und der Vergebung gewidmet, und besonders vegetarisch lebende Buddhisten pilgern hierher um zu opfern und zu beten. Ein parkähnliches Gelände wird von etlichen überlebensgroßen Marmorstauen bevölkert, das Innere der Pagode beherbegt alles an Dekoration, von dem man als Nicht-Buddhist eigentlich gedacht hätte, dass es hier nicht hergehört, inklusive Delphinmosaiken, und die für nicht Eingeweihte sehr chaotischen, dusteren Hallen, in dem Gebäude schräg gegenüber der riesigen Pagode, sind über und über gefüllt mit Tierstatuen. Märchenhafte, oder eher alptraumhafte? Szenarien leuchten einem aus dem Dunkel entgegen, armdicke Kerzen flackern vor sich hin. Die Atmosphäre, liebe Mönche verzeiht mir, hat etwas von einem schrägen, angestaubten Disneyland, in dem der Strom ausgefallen ist. Mich hätte schon interessiert, nach welchen geheimen, mystischen Spielregeln das alles zustande gekommen ist, aber ich glaube, das ist eine sehr deutsche Frage.
Where to find: Kuan Yin Tempel, Chokchai 4 Soi 39, Lad Prao, Bangkok, man sieht die Pagode schon von weitem. Der Tempel liegt ziemlich off-the-beaten-track, aber diese Gegend, in die sich nur in Ausnahmefällen mal Touristen verirren, ist ziemlich nett zum rumwandern und der örtliche Markt ist auch sehenswert.

IM BAUCH BANGKOKS








Es gibt hunderte von Märkten in Bangkok, für jeden Geldbeutel, für jeden Geschmack. Der Ratchawat Markt z.B. ist auf eine Art das Gegenteil vom Luxusmarkt Or Tor Kor, siehe Beitrag vom 5. Juli. Es ist duster, chaotisch und laut, überall laufen Katzen durch die Gänge. Es duftet nach Currypaste und Jasminblüten, aber stinkt auch nach Fisch und irgendwie modrig. Ich hatte dunkel das Gefühl, ich befinde mich im Bauch Bangkoks. Für zartbeseitete Seelen empfiehlt es sich übrigens nicht unbedingt die Fleischabteilung zu besuchen, in der breit grinsende Männer in blutbespritzten Schürzen komplette Rinder auf dem gekachelten Boden zerteilen. Aber all das bedeutet aber überhaupt nicht, dass die Qualität schlechter ist, als im aufgeräumten Or Tor Kor. Die Empfehlung diesen atmosphärisch dichten Ort zu besuchen, habe ich von einem bekannten Bangkoker Foodstylisten bekommen, der hier regelmässig für seine Fotoproduktionen einkauft. Auch hier, wie überall in der Stadt, gilt, nur der Geschmack zählt.
Where to find: Ratchawat Market, Nakhon Chaisi Road, Bangkok

SINGHA MIT AUSSICHT




Wenn es einem gelungen ist den Weg vorbei an chinesischen Altmetallhändlern zum Riverview Guesthouse zu finden, wird man im obersten Stockwerk für seine Mühen fürstlich belohnt. Dieser Ort ist, in verschiedenster Hinsicht, quasi der Gegenentwurf zum State Tower. Das siebenstöckige Hotel ist ein relativ heruntergekommener Kasten mit dem Charme einer Jugendherberge, einer chinesischen Jugendherberge wohlgemerkt, das Essen würde ich auch nicht unbedingt empfehlen, aber mit einer Flasche eisgekühltem Singha Bier kann man nicht viel falsch machen. Die Aussicht allein rechtfertigt den Aufenthalt auf der Dachterasse, zum Essen kann man dann ja woanders hingehen... Übrigens, Obacht in der Regenzeit, bei meinem letzten Besuch lief der Chao Praya gerade über, und das Wasser stand in der Lobby.
Where to find: Riverview Guesthouse, 768 Soi Phanurangsri, Songwad Road, Chinatown, Bangkok

DIE DESSERTWERKSTATT







Chinatown ist laut, anstrengend und vor allem heiss, aber trotzdem grossartig und ganz bestimmt eins meiner liebsten Stadtviertel in Bangkok. Irgendwann braucht man aber einfach eine Pause vom Getümmel, und genau das ist in dieser Gegend nicht ganz so einfach, die Anzahl der Cafes ist recht übersichtlich. Genauer gesagt, ich kenne keins, aber es gibt das klimatisierte!! Old Siam. Das Old Siam ist ein very old fashioned Shoppingcenter, verteilt über mehrere Etagen kann man alles kaufen, was der eher traditionell eingestellte Bangkoker so braucht z.B. Schmuck, Sarongs und Seide, aber eben auch, wie in allen Malls, diverse Köstlichkeiten. Im Parterre finden sich viele kleine Stände, wo man zugucken kann, wie klassische thailändische Desserts hergestellt werden, probieren und kaufen kann man natürlich auch. Die Thais mögen es meistens gerne sehr süss und bunt, nicht ganz mein Geschmack, aber anschauen lohnt sich in jedem Fall, und wem doch mehr nach einem guten Kaffee zumute ist, dem sei Black Canyon Coffee im ersten Stock empfohlen.
Where to find: Old Siam Plaza, 12 Triphet Road, Chinatown, Bangkok

SCHMUCK FÜR DIE GÖTTER








Ein Besuch auf dem Blumenmarkt ist ein Fest für Augen und Nase, hier werden an sieben Tagen in der Woche, 24 Stunden am Tag Blumen verkauft, und endlos viele Arbeiter bewegen Tonnen von Plastiktüten, gefüllt mit Blüten, Tag und Nacht. Aber nur ein kleiner Teil davon ist für die private, heimische Vase bestimmt, der weitaus grössere Teil wird als Schmuck für die ungezählten Altäre und Tempel in der ganzen Stadt verkauft. Jeder gläubige Thai hat zuhause ein Geisterhaus, welches jeden Tag nach frischer blühender Dekoration verlangt. Orchideen, Girlanden aus duftendem Jasmin, Rosenblüten aufgefädelt auf lange Ketten, oder besonders schön, Lotusblüten deren Blütenblätter einzeln von Hand gefalten werden, siehe erstes Bild, all diese Kostbarkeiten sind dem Dienst an den Göttern und natürlich Buddha vorbehalten. Am eindrucksvollsten anzuschauen, ist das Spektakel nach Einbruch der Dunkelheit, dann leuchten die Farben besonders schön.
Where to find: Pak Klong Talat, entlang der Thanon Chakpet

WHERE BANGKOK'S BOHEMIANS SPEND THEIR NIGHTS






Glitzernde Einkaufstempel, todschicke Hotelbars, gestylte erfolgreiche Businessmenschen, alles schön und gut, aber das muss ich nicht jeden Tag haben. Manchmal brauche ich einen Ort, an dem ich einfach nur sein kann, wie im Wohnzimmer von Freunden. So ein Ort ist das WTF, es tummeln sich Künstler, Musiker und Photographen aus aller Herren Länder in dieser kleinen Bar, die gleichzeitig auch Gallerie ist. Chris, Designer aus New York und seiner thailändische Frau Som, die als Galleristin die Künstler vertritt, ist es gelungen mit wenigen Mitteln eine kosmopolitische Atmosphäre zu schaffen, die sehr relaxed und lebendig zugleich ist. Diese gemütliche Bar kann man sich ohne Probleme genauso in London, Sydney, oder Hamburg vorstellen. Ausser an der Kunst und interessanten Gesprächen kann man sich noch an leckeren frischen Tapas und diversen Cocktails erfreuen. In den beiden oberen Stockwerken des kleinen Shophauses finden regelmässig Ausstellungen statt, zur Zeit bis Ende September sind Teerapon Hosangas Skulpturen "The Form of the Formless" zu sehen,
Wo zu finden: WTF, 7 Soi Thonglor 51, Restaurant/Bar open Tuesday-Sunday 6pm-1am, Gallery open 3pm-10pm

 


SCHLARAFFENLAND FÜR KREATIVE







Langsam weicht die ungeheure Hitze dem Monsun, man muss jederzeit damit rechnen von ungeheuren Gewittern überrascht zu werden. Da macht es Sinn sich einen Ort zu suchen, wo man mal in Ruhe gemütlich ein Magazin lesen kann, oder in einem Bildband blättern, und genau dafür ist das TCDC der ideale Ort. Das Thailand Creative & Design Center ist ein Komplex mit mehreren Funktionen, es beherbergt zum einen eine gigantische Bestands-Bibliothek zu den Themen Design, Kunst, Mode und Kunstgeschichte, in der auch etwa 100 verschiedene, internationale, regelmässig erscheindende Zeitschriften, von A wie Art bis Z wie Zoo, ausliegen, sowie eine Art Materialcenter (Resourcecenter), in dem Designer sich mit den letzten Neuerungen aus dem Bereich Produktdesign vertraut machen können. Diese beiden Bereiche sind allerdings Mitgliedern vorbehalten. Informationen zu den Bedingungen der Mitgliedschaft geben die freundlichen Mitarbeiter am Counter auch auf englisch. Zum anderen werden im TCDC regelmässig sensationell gut gemachte Ausstellungen zu den oben genannten Themen gezeigt. Ebenfalls im Angebot sind regelmässige Workshops und Vorträge sowie ein kleiner Shop. Das riesige rote Regal im Foyer stellt den Besuchern jede Menge Adressen von Designern und Herstellern oder auch Druckereien zur Verfügung. Zu guter letzt gibt es gegenüber der Bibliothek noch KIOSK, ein Cafe, welches ein wenig von Dean & Deluca in New York inspiriert scheint und sehr guten Kaffee, sowie leckere Sandwichs serviert. Die grandiose Aussicht aus dem obersten Stockwerk der Emporium-Shoppingmall tut ihr übriges, diesen Ort zu etwas Besonderem zu machen. So ein Creative Design Center wäre sicher auch in Hamburg oder Berlin ein grosser Erfolg.
Wo zu finden: Thailand Creative & Design Center (TCDC), 6th Fl., The Emporium Shopping Complex , 622 Sukhumvit 24, Bangkok, Thailand 10110


KATHMANDU TRIFFT BANGKOK






Bei meinen diversen Streifzügen durch die Stadt hab ich kürzlich die kleine Gallerie Kathmandu entdeckt. Das leuchtende Türkis der Wände hat mich in den Raum gelockt, noch bevor ich wusste, dass es sich um eine Fotogallerie handelt. Unzählige Bilder thailändischer Fotografen bedecken dicht an dicht die Wände des unteren Raums, unter anderem Exponate von Manit Sriwanichpoom aus der Serie Pink Man. Der schöne Raum in der ersten Etage ist Einzelausstellungen vorbehalten. Kathmandu liegt schräg gegenüber des indischen Tempels in Silom und bietet auch religiöse Hinduliteratur, sowie eine sehr schöne Auswahl an Fotobüchern an. Besonders gut gefallen hat mir der Band "Bangkok in Black and White" ebenfalls von Manit Sriwanichpoom mit schwarzweiss Fotos der Stadt aus den 90er Jahren, unglaublich in welchem Tempo sich diese Megacity verändert hat.
Wo zu finden: Kathmandu Photo Gallery, 87 Pan road, Bangkok, geöffnet von 11.00h bis 19.00h, Montags geschlossen.


FOOD LOVERS PARADISE






Dieser Markt ist anders als alle anderen Märkte in Bangkok, Or Tor Kor ist die 5 Sterne Version eines asiatischen Marktes. Als mich ein thailändischer Freund vor Monaten das erste Mal herbrachte, konnte ich meinen Augen kaum trauen. Die Lebensmittel werden wie Kostbarkeiten für die Käufer präsentiert, sorgfältig gestapelte Mangos, Lychees, jede einzeln mit Liebe in Klarsichttüten gestapelt, Melonen, deren Stiele einzeln mit Silberfolie umwickelt sind, in Zirkeln arrangierte Fische und zu Pyramiden aufgeschichtete Reischips . Der wohlhabende Bangkoker und kauft hier ein, deutlich zu sehen an den dicken SUVs auf dem angrenzenden Parkplatz, und an den wesentlich höheren Preisen als anderswo. Aber man kann hier nicht nur wunderbar Obst, Fisch etc. einkaufen, man kann auch essen. Wer sich noch nicht so recht an Streetfood rantraut, ist hier richtig. Diverse Stände bieten Curries, gegrillte Fische oder Enten und Salate an, die auch der "farang" mit empfindlichem Magen bedenkenlos geniessen kann, wenn er denn die Schärfe abkann. Unbedingt empfehlen kann ich auch die kleinen typisch thailändischen Desserts, in Bananenblätter gefüllte Kokoscreme, mhh, aroy ma! (zu sehen auf dem 2.Bild von unten) Wo zu finden: Or Tor Kor, Kamphaeng Phet Road, gegenüber vom Chatuchakmarkt, geöffnet 7 Tage die Woche von 8am-6pm


GUGGENHEIM LÄSST GRÜSSEN






Das BACC, die Abkürzung steht für Bangkok Arts & Culture Centre, ist eine Mischung aus Museum, Veranstaltungsraum und Shoppingmall für Designobjekte, und, wie an jedem anderen Ort dieser Stadt, kann man natürlich auch hier etwas essen, siehe auch das Foto des besonders hübschen Cafe Icedea. Das von aussen recht uncharmant, klotzig wirkende Gebäude, gelegen direkt gegenüber dem berühmten MBK Shoppingcenter, eröffnet im Inneren spektakuläre Aussichten, der Architekt war wohl das eine oder andere Mal in N.Y. zur Inspiration. Das Programm ist recht unterschiedlich in Qualität, Anspruch und Inhalt, Kommerz und Kunst mischen sich hier manchmal zu einer, für die europäische Sicht, schwer verdaulichen Mischung. Aber, es gibt immer etwas zu entdecken, ich habe z.B. eine spannende Architekturausstellung gesehen, in der die etwa 200 eingereichten Entwürfe für das zukünftige Thailändische Parlamentgebäude zu bewundern waren, Magazine stellen ihre besten Fotos der letzten Jahrzente aus, und für Thailand ungewöhnlich avandgardistische Kunstpositionen sind zu bewundern, das dann in den sehr weitläufigen Räumen im obersten Stockwerk.Die beiden lustigen Kollegen oben im Bild stammen übrigens von einer sehr schönen Grafitti Ausstellung thailändischer junger Künstler.
Wo zu finden: BACC, 939 Rama I Road Wongmai, Bangkok, 10330

SIMPLY MAGIC




Einer meiner liebsten Orte in dieser chaotischen Stadt Bangkok ist ein winzig kleiner chinesischer Tempel, der genau gegenüber dem berühmten Wat Pho, in einer kleinen Gasse liegt. Zu finden parallel zur Soi Pen Phat 1, in welcher sich auch ein Ableger der berühmten Massageschule des Wat Pho befindet . Eigentlich ist es nur ein einziger Raum, nicht grösser als ein deutsches Wohnzimmer. Aber die Opulenz der Farben und Muster begeistert mich immer wieder, am liebsten würde ich gleich einziehen.