Die hier beschriebenen Orte in ganz Thailand sind mir besonders ans Herz gewachsen, ausgewählt nach meinen ganz subjektiven Kriterien.
Besondere Tempel, Märkte und Museen, oder auch mal ein Bar oder eine Insel, die unter Umständen abseits der üblichen Pfade zu finden sind, und deren Atmosphäre mich nachhaltig
beeindruckt hat.
Bangkok wird immer schicker, immer mehr Hipstertown, immer mehr gentrifiziert. Gefällt mir das? Ich bin mir nicht sicher, andererseits, vielleicht ist das der Lauf der Dinge. Wir Europäer freuen uns an schrabbeligen Retrocharme, an unaufgeräumten Städten, an Wildwuchs und Chaos, weil diese Verhältnisse in europäischen Großstädten kaum noch existieren. Die Thais freuen sich an cleaner Ordnung, schickem Design, an stylischen Restaurants, an internationalen Gallerien und gestalteten Grünflächen, wer will es ihnen verdenken. Jeder will das Neue, das Andere, die Kirschen auf der anderen Seite des Zauns sehen immer leckerer aus. Schön wäre es, wenn Beides, altes Chaos und neue Ordnung gleichberechtigt nebeneinander existieren könnten, vielleicht ein frommer Wunsch. Aber Schluß für heute mit Systemkritik und auf ins Getümmel, WEITERLESEN
Der reisende Mensch hat ja für gewöhnlich eine relativ festgefügte Vorstellung davon, wie das Paradies auszusehen hat. Wobei das natürlich von Reisendem zu Reisendem sehr unterschiedliche Vorstellungen sein können. Dem einen reicht ein Liegestuhl am Strand mit der Möglichkeit ein Bier zu trinken, der andere braucht seinen eigenen Pool unter Palmen. Und bei mir ist es wieder anders, Strand ist nicht mein primäres Ziel WEITERLESEN
Ich liiiebe Blumen, und das ganz besonders in den Tropen, wo Farben und Formen vor den Augen des Betrachters förmlich explodieren. Ich hab auch nichts gegen einen schönen Strauss Tulpen, aber die Natur ist in wärmeren Gefilden, wie Thailand doch bei weitem phantasievoller als im vergleichsweise frischen Europa. Ganz besonders haben es mir Orchideen angetan, diese hochgradig kunstvollen Gebilde, die in hunderten verschiedener Farbtöne und Blütenformen existieren. In Thailand werden die blühenden Kunstwerke besonders für das Schmücken der buddhistischen Altäre verwendet, und zwar als Schnittblumen, so wie man sie in unseren Breiten nie zu Gesicht bekommt. Tonnen davon werden auf dem grossen Blumenmarkt Pak Khlong Talat, in Bangkoks Altstadt, 24 Stunden am Tag, 7 Tage die Woche gehandelt und in dicken Bündeln mit Lastkarren von A nach B bewegt. Der Ort, den ich euch heute zeigen möchte, ist der Blumenmarkt für Pflanzen in Töpfen, bzw. zum einpflanzen, und auch da besonders für Orchideen. Gleich neben dem berühmten Chatuchak Weekendmarket würde kürzlich ein sehr expressives neues Gebäude eingeweiht, genannt Siam Orchid Market, welches entfernt an ein riesiges Schiff erinnert. Darin und auch aussen herum werden Pflanzen gehandelt, für Balkone, für Gärten, für Hotels und Wohnungen. Solltest du also erwägen, so wie ich 2010, dich für längere Zeit in Bangkok niederzulassen, und solltest du deine Wohnung begrünen wollen, dann ist das der richtige Ort dafür. Aber auch wenn das nicht der Plan ist, macht es trotzdem grossen Spass zwischen den hunderten von Pflanzkübeln entlang zu flanieren, und sich an den exotischen Gebilden zu erfreuen. Es macht mich immer wieder sprachlos welche unglaublich schönen Dinge die Natur sich so hat einfallen lassen (ok. der Mensch hat im Fall der Orchideen ein wenig nachgeholfen....)
Where to find:
Auf der gleichen Strassenseite, und neben dem Parkplatz des großartigen Lebensmittelmarkt Or To Kor liegt der Siam Orchid Market, am besten mit der Metro zu erreichen, Kamphaeng Pet heisst die Station.In dem schiffsartigen Gebäude befindet sich übrigens auch eine Filiale der Kaffeehauskette Doi Chang.
Ich war Zeit meines Lebens ein grosser Pipi Langstrumpf Fan, und ich erinnere mich genau, sie hatte einen riesigen Schrank mit gaaanz vielen Schubladen, das war ihr Sachensucherschrank, darin hat
sie ihre Schätze aufbewahrt. Der JJ Green Nightmarket, gleich neben dem berühmten Chatuchakmarkt wäre also, ziemlich sicher, ein Lieblingsort für Pipi Langstrumpf, genauso wie für mich. Nachdem
die Bangkoker Stadtverwaltung erst den Lumpini Park Nightmarket und dann auch noch den wunderbaren Train Market geschlossen hat, waren die Bangkoker Hipster quasi heimatlos. Doch nun gibt es
endlich Ersatz für Menschen, die jede Art von Nippes lieben, die riesige 50er Jahre Werbefiguren sammeln, ihre Wände mit alten Email-Schildern schmücken möchten, denen etwas an
Vintage-Hornbrillen liegt, die gigantische, abgeliebte Plüschpferde mögen und und und ..., all diese Leidenschaften haben endlich wieder einen Ort. Wie immer in Thailand, kommt natürlich
auch das leibliche Wohl nicht zu kurz, dutzende Bars und Imbissstände konkurrieren um die hungrigen Gäste, und last but not least, es gibt Livemusik!! und zwar richtig gute, ich hatte die grosse
Freude einer Band lauschen zu dürfen, die grandios die irische Punkband »The Pogues« gecovert hat. Was für ein Abend!
Also auch wenn man weiss, dass die 1,50m hohe Mao-Statue aus Porzellan, die man so toll fand, nicht in den Rucksack passt, lohnt es sich in jedem Fall JJ Green zu besuchen.
Where to find: JJ Green, Bangkok BTS/SKYTRAIN Mochit, Ausgang 1 oder 3, durch den Chatuchak Park durchgehen bis man zur Kampaengpet Soi 3 kommt, dann 200 Meter die Strasse hoch laufen, bis du den Markt auf der linken Seite siehst.
ACHTUNG es gibt auch eine gleichnamige Mall, die tagsüber geöffnet hat.
Der Nightmarket hat nur am Wochenende auf: Freitag bis Sonntag von fünf Uhr nachmittags bis zwölf Uhr nachts.
Es ist brütend heiss, als wir mit dem Moped von Chiang Mai kommend, nach etwa einer halben Stunde am Wat Pa Dara Pirom ankommen, und wir haben nicht die leiseste Ahnung, was uns erwartet. Es handelt sich um eine wahrhaft königliche Tempelanlage. Hier ist alles vom feinsten, die blendend weissen, offensichtlich frisch gestrichenen, mehrstöckigen Gebäude kontrastieren effektvoll mit unfassbar viel goldener Verzierung, Alles funkelt und glitzert im gleissenden Licht der Mittagssonne. Hinter riesigen Palmwedeln versteckt sich Stupa um Stupa, dazwischen Elephanten-Statuen und goldene Schiffe. Ich muss dringend in den Schatten bevor ich umfalle und betrete den ersten Tempel. Innen ist es dunkel und kühl, alleine die Menge an wunderschönen Buddhastauen macht mich sprachlos ob des gigantischen Prunks. Es muss sich wohl um etwas Ähnliches wie einen Dom für gläubige Buddhisten handeln, leider können wir niemanden fragen, was es besonderes mit diesen Tempeln auf sich hat, und seltsamerweise ist auch im Netz nicht zu finden. Also einfach staunen, nicht denken!
Where to find: Wat Pa Dara Pirom, etwa 15 km nördlich von Chiang Mai, die Ortschaft heisst Mae Rim, am besten man nimmt sich ein Taxi.
Wer mit einer deutschen Erziehung ein asiatisches Museum betritt, reibt sich meistens die Augen. Unsere Idee mit Erklärungen und Schildern und einem 'logischen' Aubau einem mehr oder weniger didaktischen Auftrag zu folgen, interessiert hier keinen Menschen. Das Wat Gate Museum in Chiang Mai ist dafür ein wunderbares Beispiel, der Besucher bekommt zu seiner Überraschung etwas völlig Anderes, ein buntes, lebendiges, chaotisches Sammelsurium ist zu bestaunen. Die Atmosphäre hat etwas von einer Mischung aus Trödelladen und Augsburger Puppenkiste. Ich hätte Tage an diesem wunderbaren Ort zubringen können. Alte Nähmaschinen, Töpfe, Götterfiguren, 50 Jahre alte Kalender, Möbel, unendlich viele angestaubte schwarz-weiss Fotos aus dem letzten Jahrhundert, handgewebte Stoffe und ausgestopfte Tiere stapeln sich bis unter die Decke des Gebäudes auf dem Tempelgelände des Wat Ket Karam. Die ekklektische Mischung ist das Ergebnis jahrzentelanger Sammelwut des schottischen Gründers William Bain, der unter anderem Besitzer der Borneo Company war und gleich ums Eck in einem feudalen Landhaus residierte, welches heute ein Luxushotel beherbergt.
Where to find: Wat Gate Museum auf dem Gelände des Wat Ket Karam, 96 Baan Wategate, Chiang Mai. Geöffnet jeden Tag von 8.00h -11.00h und 13.00h - 16.00h, der Eintritt ist frei.
BANGKOK IST EIN DORF....zumindest fühlt es sich an manchen Stellen so an, besonders an einem Sonntagnachmittag. Ich nehme das Orange-Flag-Boot steige an der Memorial Bridge aus und laufe zu Fuß über die Brücke auf die andere Flussseite. Mein Ziel für diesen Sonntagsnachmittagsspaziergang ist die portugiesische Kirche Santa Cruz und das sie umgebende Viertel. Die riesigen weissen Chedis des Wat Prayoon sieht man schon von weitem, kleine gemütliche Gassen, in denen Kinder auf der Strasse spielen, wechseln sich ab mit Tempelgebäuden, über allem liegt eine sehr entspannte Gelassenheit, die hektische Grossstadt scheint meilenweit entfernt. In einem grossen Bogen gelange ich wieder ans Wasser, das steile gigantische Dach des Wat Kanlayanimit ist mein nächstes Ziel, man stelle sich vor der liegende Buddha aus dem berühmten Wat Po setzte sich aufrecht hin, so gross ist der goldene Buddha in diesem Wat, würdevoll und milde schaut er auf mich herunter. Draussen vor dem Tempelgebäude ist es vorbei mit der Ruhe, es wird geopfert und gebetet, zelebriert und gefeiert, der Duft von Räucherstäbchen zieht in dicken Schwaden an mir vorbei. Rechts vom Tempel, direkt am Wasser hatten Bangkoks Stadtväter einmal eine richtig gute Idee, hier läuft ein paar hundert Meter ein Boardwalk lang, vorbei an einem unglaublich schönen, sehr alten chineischen Tempel, in dem man leider nicht fotografieren darf und einer riesigen Holzvilla, die aussieht, als würde sie die nächste Flut wohl nicht mehr überstehen. Männer stehen am Fluss und angeln, Katzen sitzen auf Parkbänken. Ein perfekter Sonntag! Zum Sonnenuntergang nehme ich die Fähre zurück in die hektische Welt auf der anderen Seite des Flusses.
Schon die enge Gasse, in der ich zufällig über diesen chinesischen Tempel gestolpert bin, ist reichlich seltsam. Jede Menge Verkaufsstände mit einer dubiosen Mischung aus Elektroartikeln unbekannter Herkunft und finsterer DVDs plus entsprechendem Zubehör säumen den Strassenrand. Und plötzlich erhebt sich dazwischen dieses imposante, reich geschmückte Tempelgebäude. Nichts wie rein, hab ich mir gedacht, und werde innendrin von einer unglaublichen Mixtur sehr beeindruckender Kultobjekte erwartet. Mir bleibt der Mund offen stehen, soviel Farbe, soviel ungebremste Lust am dekorieren hab ich selten gesehen. Unzählige, überlebensgroße Figuren, chinesische Dämonen, aber auch goldene Buddhas schmücken in religiöser Eintracht kleine und große Altäre. Diese chinesische Gemeinde ist offensichtlich wohlhabend, und das soll auch jeder sehen!! Understatement ist was für europäische Angsthasen, hier wird nach der Devise gebetet und geopfert: viel hilft viel, besonders zu meiner persönlichen Unterhaltung.
Where to find: Wat Dibaya Vari Viharn in der Thip Waree, einer kleine Parallelgasse zur Thanon Pahurat, die auf die Shoppingmall Old Siam zuführt, Little India, Bangkok,
Langsam weicht die ungeheure Hitze dem Monsun, man muss jederzeit damit
rechnen von ungeheuren Gewittern überrascht zu werden. Da macht es Sinn sich einen Ort zu suchen, wo man mal in Ruhe gemütlich ein Magazin lesen kann, oder in einem Bildband blättern, und genau
dafür ist das TCDC der ideale Ort. Das Thailand Creative & Design Center ist ein
Komplex mit mehreren Funktionen, es beherbergt zum einen eine gigantische Bestands-Bibliothek zu den Themen Design, Kunst, Mode und Kunstgeschichte, in der auch etwa 100 verschiedene,
internationale, regelmässig erscheindende Zeitschriften, von A wie Art bis Z wie Zoo, ausliegen, sowie eine Art Materialcenter (Resourcecenter), in dem Designer sich mit den letzten Neuerungen
aus dem Bereich Produktdesign vertraut machen können. Diese beiden Bereiche sind allerdings Mitgliedern vorbehalten. Informationen zu den Bedingungen der Mitgliedschaft geben die freundlichen
Mitarbeiter am Counter auch auf englisch. Zum anderen werden im TCDC regelmässig sensationell gut gemachte Ausstellungen zu den oben genannten Themen gezeigt. Ebenfalls im Angebot sind
regelmässige Workshops und Vorträge sowie ein kleiner Shop. Das riesige rote Regal im Foyer stellt den Besuchern jede Menge Adressen von Designern und Herstellern oder auch Druckereien zur
Verfügung. Zu guter letzt gibt es gegenüber der Bibliothek noch KIOSK, ein Cafe, welches ein wenig von Dean & Deluca in New York inspiriert scheint und sehr guten Kaffee, sowie leckere
Sandwichs serviert. Die grandiose Aussicht aus dem obersten Stockwerk der Emporium-Shoppingmall tut ihr übriges, diesen Ort zu etwas Besonderem zu machen. So ein Creative Design Center wäre
sicher auch in Hamburg oder Berlin ein grosser Erfolg.
Wo zu finden: Thailand Creative & Design Center (TCDC), 6th Fl., The Emporium Shopping Complex , 622 Sukhumvit 24, Bangkok, Thailand 10110
Bei meinen diversen Streifzügen durch die Stadt hab ich kürzlich die kleine
Gallerie Kathmandu entdeckt. Das leuchtende Türkis der Wände hat mich in den Raum gelockt, noch bevor ich wusste, dass es sich um eine Fotogallerie handelt. Unzählige Bilder thailändischer
Fotografen bedecken dicht an dicht die Wände des unteren Raums, unter anderem Exponate von Manit Sriwanichpoom aus der Serie Pink Man. Der schöne Raum in der ersten Etage ist Einzelausstellungen
vorbehalten. Kathmandu liegt schräg gegenüber des indischen Tempels in Silom und bietet auch religiöse Hinduliteratur, sowie eine sehr schöne Auswahl an Fotobüchern an. Besonders gut gefallen hat
mir der Band "Bangkok in Black and White" ebenfalls von Manit Sriwanichpoom mit schwarzweiss Fotos der Stadt aus den 90er Jahren, unglaublich in welchem Tempo sich diese Megacity verändert
hat.
Wo zu finden: Kathmandu Photo Gallery, 87 Pan road, Bangkok, geöffnet von
11.00h bis 19.00h, Montags geschlossen.
Dieser Markt ist anders als alle anderen Märkte in Bangkok, Or Tor Kor ist
die 5 Sterne Version eines asiatischen Marktes. Als mich ein thailändischer Freund vor Monaten das erste Mal herbrachte, konnte ich meinen Augen kaum trauen. Die Lebensmittel werden wie
Kostbarkeiten für die Käufer präsentiert, sorgfältig gestapelte Mangos, Lychees, jede einzeln mit Liebe in Klarsichttüten gestapelt, Melonen, deren Stiele einzeln mit Silberfolie umwickelt sind,
in Zirkeln arrangierte Fische und zu Pyramiden aufgeschichtete Reischips . Der wohlhabende Bangkoker und kauft hier ein, deutlich zu sehen an den dicken SUVs auf dem angrenzenden Parkplatz, und
an den wesentlich höheren Preisen als anderswo. Aber man kann hier nicht nur wunderbar Obst, Fisch etc. einkaufen, man kann auch essen. Wer sich noch nicht so recht an Streetfood rantraut, ist
hier richtig. Diverse Stände bieten Curries, gegrillte Fische oder Enten und Salate an, die auch der "farang" mit empfindlichem Magen bedenkenlos geniessen kann, wenn er denn die Schärfe abkann.
Unbedingt empfehlen kann ich auch die kleinen typisch thailändischen Desserts, in Bananenblätter gefüllte Kokoscreme, mhh, aroy ma! (zu sehen auf dem 2.Bild von unten) Wo zu
finden: Or Tor Kor, Kamphaeng Phet Road, gegenüber vom Chatuchakmarkt, geöffnet 7 Tage die Woche von 8am-6pm
Einer meiner liebsten Orte in dieser chaotischen Stadt
Bangkok ist ein winzig kleiner chinesischer Tempel, der genau gegenüber dem berühmten Wat Pho, in einer kleinen Gasse liegt. Zu finden parallel zur Soi Pen Phat 1, in welcher sich auch ein Ableger der berühmten Massageschule des Wat
Pho befindet . Eigentlich ist es nur ein einziger Raum, nicht grösser als ein deutsches Wohnzimmer. Aber die Opulenz der Farben und Muster begeistert mich immer wieder, am liebsten würde ich
gleich einziehen.