Noch mehr was schmeckt! Und in welchem Restaurant oder Streetfoodstand man es findet, oder wie man es nachkochen kann...
Ein alter Freund besucht mich und den Reisegefährten in Bangkok, er war noch nie in Thailand. Der erste Abend neigt sich dem Ende zu und die wichtigste Frage des Tages steht an: Wohin
gehen wir essen?
Wenn es nach mir geht, soll das Restaurant möglichst typisch sein, Thaiküche ohne Schnick-Schnack, kein Designgedöns, sondern Reduktion auf das Wesentliche, den Geschmack. Der Ort soll ihm das
zeigen, was ich an Thailand so liebe, das Essen und gleichzeitig das Ungeschminkte, das Gesellige, was für die Thais ein so imminent wichtiger Bestandteil ihrer Kultur ist, Sanuk und
Sabai. WEITERLESEN
In Bangkoks unerschöpflicher Gastroszene ist ein neuer Trend zu beobachten, die gutbetuchten Thais entdecken ihre eigenen, traditionellen Wurzeln wieder und verwandeln Altbekanntes, wie das klassische Street Food, in etwas Neues, Frisches und plötzlich Todschickes. WEITERLESEN...
Oft fragen mich Menschen, die noch nie in Asien unterwegs waren, ob ich keine Angst habe in Thailand vom Essen krank zu werden. In Sachen Hygiene wäre das doch alles etwas undurchsichtig, und überhaupt bei der Hitze werden Lebensmittel doch so schnell schlecht. Grundsätzlich ist in Thailand die Gefahr krank zu werden gering, aber, was soll ich sagen, ich will auch nicht um den heissen Brei herumreden, es kann passieren. Nur keine Panik, 100 % ige Sicherheit gibt es nicht, aber ein paar Spielregeln helfen mit Sicherheit, den Magen und die Verdauung weitestgehend gesund zu halten, wenn man sich über ein paar simple Dinge im klaren ist...WEITERLESEN
Es ist Mittagszeit, als der Reisegefährte und ich mit unserem thailändischen Freund Ou in Banglamphu unterwegs sind. Wie so oft, wenn wir uns treffen, drehen sich die Gespräche ums Essen, wo gibt es die beste Tom Yam Gung, welcher Strassenstand hat das beste Pad Thai, welches Restaurant hat wo gerade neu eröffnet und vorallem lohnt es sich dahin zu gehen? Warum also treiben wir uns also ausgerechnet in dieser Gegend rum? WEITERLESEN
Mit ein Grund, warum wir alle so gerne nach Thailand reisen, ist eindeutig das fantastische Thaifood. Aber was das Essen in Thailand angeht, so gibt es ganz offensichtlich zwei verschiedene Fraktionen, diejenigen, wie mich, die ihre Currys und Salate gerne so original wie möglich haben. Und die anderen Menschen, denen das Thaifood schlicht zu scharf ist. Um die legendäre Schärfe im Thaifood ranken sich diverse Mythen....
Mythos Nummer 1: Alle Thais essen scharf und es macht ihnen garnichts aus.
Das stimmt definitiv nicht!
Mein Freund Grit, geboren und aufgewachsen in Bangkok, und auch liebevoll »das Foodmonster« genannt, isst zwar für sein Leben gerne scharf, leidet aber sicher nicht weniger als unsereiner. Er läuft puterrot an und es stehen ihm jede Menge Schweissperlen auf der Stirn, manchmal könnte man den Eindruck haben, er wäre der Ohnmacht nahe, aber es geht ihm gut dabei. Von ihm weiss ich z.B. auch, dass die Thais ihre Kleinkinder definitiv nicht mit Chilis aufziehen, thailändische Kinder bekommen mildes, eher ungewürztes Essen und werden erst langsam Schritt für Schritt an die Schärfe herangeführt.
Und da sind wir auch schon bei Mythos Nummer 2:Entweder man kann Schärfe ab, oder eben nicht.
Stimmt so nicht!
Man kann Schärfe trainieren, die Geschmacksnerven gewöhnen sich erstaunlicherweise dran. Das brutal scharfe grüne Curry, was einen bei der Premiere noch nach Luft japsen lässt, wird einen bei der zweiten oder dritten Wiederholung schon nicht mehr so erschrecken. Das macht doch Mut! Und ich kann es aus eigener Erfahrung auch nur bestätigen.
Mythos Nummer 3: Von scharfem Essen wird einem noch wärmer.
Ganz falsch!
Im Gegenteil, dadurch das der Körper nach dem Genuss von jeder Menge Chilis im Essen massiv anfängt zu schwitzen, wird gleichzeitig die Haut gekühlt. Solltet ihr mal ausprobieren!
Mythos Nummer 4: Scharfes essen ist ungesund.
Stimmt ganz und garnicht, auch hier stimmt eher das Gegenteil.
Die kleinen gemeinen Chilis stärken sogar die Abwehrkräfte, sie enthalten dreimal so viel Vitamin C wie Zitrusfrüchte.
Sollten wir unglücklicherweise Krankheitserreger im Magen haben, werden sie unter Umständen durch den Verzehr von scharfem Essen abgetötet. Es hilft also eher gegen das übliche Magen-Darm-Grummeln auf Reisen.
Und, super klasse! Chilis machen glücklich! Das in Chili enthaltene Capsaicin bewirkt ein Brennen im Mund. Um den Schmerzreiz zu lindern, schüttet unser Körper Adrenalin und Endorphine aus. Yipphie! Mehr Chili bitte!!!!
Chilis haben sogar antibakterielle Eigenschaften. Soll heissen, Lebensmittel, die mit Chili gewürzt werden, halten deshalb auch länger. Also macht es durchaus Sinn, in Ländern wie Thailand, wo die Temperatur mitunter 40 grad Celsius überschreiten, die Currys ordentlich scharf zu machen!!!
Mythos Nummer 5:
Schärfe ist man hilflos ausgeliefert.
NO!
Ich gestehe, da gehen die Experten Meinungen auseinander, manche Chili-Freunde schwören auf kalte Milch, zum Lindern des schlimmsten Brennens im Mund, andere bevorzugen Weissbrot, weil es die Schärfe förmlich aufsaugt. Beliebt ist auch die Variante, zuerst Brot, dann Milch. Was am besten hilft, muss jeder für sich ausprobieren!
Es spricht also definitiv garnichts gegen den Genuss von scharfem Thai-Curry!!!!! Aroy mak mak! Aber, wem es so scharf nicht schmeckt, dem sei der wichtige Satz »mai sai pet« ans Herz gelegt, heisst: »ich möchte mein Essen bitte nicht so scharf«
Zum Abschluss dieses leckeren Themas noch eine kleine Reiseanekdote.
Vor Jahren, irgendwo in der thailändischen Provinz, der Reisegefährte und ich sitzen, ganz idyllisch in einem Restaurant und studieren die Speisekarte. Die letzten Zeilen, des ansonsten ganz leidlich auf englisch übersetzen Menüs, stehen da nur auf thai. Warum fragen wir zuerst uns, und dann auch die Kellnerin. Ihre Antwort spricht für sich: »No tourist!« Aha???
Der Reisegefährte insistiert auf der Bestellung, ohne zu wissen, was da auf ihn zukommt.... Ein grossartig duftendes Curry wird gebracht, und plötzlich sind alle Kellner verschwunden....
Der Mann schiebt sich den ersten Löffel in den Mund und schnappt instinktiv nach Luft, er wird zuerst blass, dann puterrot, und hustet und hustet, heiliges Kanonenrohr ist das scharf... Wir vernehmen ein leises Kichern, hinter einer Säule stehen die Kellner und beobachten die Szenerie.... NO TOURIST... jetzt wissen wir warum!
Auch, wenn mittlerweile in deutschen Supermärkten Früchte aus allen erdenklichen Winkeln der Welt verkauft werden, so hab ich auf Bangkoks Strassen, bei den wunderbar freundlichen Streetfruit Verkäufern doch noch so einiges entdecken dürfen, was ich noch nicht kannte. Das ist im folgenden nur eine kleine Auswahl, von meiner nächsten Reise bring ich wieder ein paar neue, fremde Geschmäcker mit....
NASHI-BIRNE
Diese Frucht wird bei uns asiatische, oder auch japanische Birne genannt und teilt mit ihr das leicht körnige Fruchtfleisch. Die Früchte haben eine essbare, rauhe Schale und einen süß-säuerlichen
Geschmack, der ein wenig an eine Mischung von Äpfeln und Birnen erinnert.
PERSIMON
Persimons, bei uns auch als Kaki bekannt, ähneln von der Form her Tomaten, sehen innendrin auch ein wenig ähnlich aus, sind aber leuchtend orange. Der Geschmack ist dem der Papaya nicht unähnlich. Man kann sie, in reifem Zustand, aus der Schale löffeln. Mir persönlich schmeckt die Schale der Frucht nicht so gut, ist mir zu herb, aber essbar ist sie.
GOLDEN APPLE
Diese, wie kleine feste Äpfel, oder auch grüne Pflaumen aussehenden Früchte, haben einen einzelnen Kern und sind interessanterweise mit der Cashewnuss verwandt. Sie haben ein knackiges
festes Fruchtfleisch und werden in Thailand unreif mit einer Dipp Sauce genossen.
DRAGONFRUITS
Die sehr dekorativ aussehenden Drachenfrüchte wurden mir vor Jahren in Vietnam als absolute Sensation verkauft. Mhh, schön sind sie ja, aber, meines Erachtens kommt der etwas mehlige Geschmack
des mit schwarzen Samen gesprenkelten weissen Fruchtfleischs, nicht im mindesten an seine spektakuläre Optik heran.
RAMBUTAN
Diese kleinen pelzigen Früchtchen sehen innendrin Lychees sehr ähnlich und haben auch einen ebenso grossen, steinharten Kern und sehr wenig Fruchtfleisch. Für meinen Geschmack steht die Arbeit eine Rambutan zu pellen in keinem Verhältnis zu ihrem Genuss, aber das ist natürlich Geschmackssache. Zu diesen, allerdings sehr hübschen, Früchten gibt es noch eine kleine Anekdote. Kurz nach meiner Ankunft in Bangkok kaufte ich auf dem Markt ein Kilo Rambutan, packte sie in den Kühlschrank und vergass sie dort...und ein paar tage später hatte mein Kühlschrank einen Haufen krabbelnder Untermieter, also Vorsicht, tropische Früchte haben manchmal Mitbewohner...
ROSE APPLE
Ich liiiiieebe Rose Apples, von der Form her erinnern sie an Paprika, aber das ist nur der äussere Schein. Ihr Fruchtfleisch ist wunderbar frisch, saftig und süss. Ganz besonders gut schmecken
sie, wenn man die Fruchtschnitze in eine Mischung aus Chili und Zucker stippt, jawohl, süss, scharf und saftig, alles auf einmal, herrlich. Die Schale ist man übrigens mit.
MANGOSTEEN
Und noch ein Favorit, die sensationellen Mangosteen. Diese Frucht ist, mir zumindest, mit nichts vergleichbar, die Konsistenz Der Schale hat Ähnlichkeiten mit Kork und ist etwa daumendick. Die eigentliche Frucht hat die Form einer Blüte und ist schneeweiss, besteht aus mehreren Einzelteilen, hat sehr harte Kerne und schmeckt samtig süß.
Und noch ein paar Worte zur Verträglichkeit, grundsätzlich gilt ja in den Tropen Obst immer schälen. Das gilt natürlich auch in Thailand,und wenn mit Schale zu verzehren, wie die Rose Apples, dann immer mit Wasser aus Flaschen abwaschen, nie mit Leitungswasser. Viele Strassenstände bieten schon vorgeschnittenes Obst in kleinen Plastikbeuteln an, welches dann mit Zahnstochern rausgepickt wird. Mit diesem Obst, was meistens auf Eis gelagert wird, hab ich nie schlechte Erfahrungen gemacht, bin davon nie krank geworden. Probiert auf jeden Fall mal die Chili-Zucker Mischung, das fügt dem Fruchtgenuss eine völlig neue Dimension hinzu. Die Kombination Chili-Salz gibts auch, das schmeckt hervorragend z.B. auf Ananas.
Anlässlich einer Reportage für das Food-Magazin 'essen & trinken' hatten der Reisegefährte und ich neulich das grosse Glück den australischen Koch David Thompson zu kennenlernen zu dürfen. Sollte euch der Name nichts sagen, hier ein paar Fakten zu diesem sehr erfolgreichen und dabei auch noch unfassbar sympathischen Sternekoch.
Schon seit langem ein Freund der thailändischen Kultur, und da vor allem des Essens, eröffnete er 2001 im noblen Londoner Stadtteil Belgravia das Nahm, mit ausschliesslich thailändischer Küche, welches kurze Zeit später, als erstes Thairestaurant in Europa überhaupt mit einem Michelinstern ausgezeichnet wurde. Neben seiner Tätigkeit als Koch und Restaurantbesitzer schrieb er unteranderem ein Standardwerk der Thaiküche und unternahm immer wieder lange Reisen durch Thailand um traditionelle Rezepte zu erforschen, Rezepte die zum Teil schon seit Generationen in Familien weitergegeben wurden, oder aber ausschliesslich in der thailändischen Königsfamile zelebriert wurden, die sogenannte 'Royal Thai Cuisine'.
All diese wunderbaren Gerichte machte er einem breiten Publikum zugänglich, (sofern sich der Gast den Besuch eines Sternelokals in London leisten konnte) und festigte damit den Ruf der thailändischen Küche als einer der absolut raffiniertesten der Welt. Nach ein paar Jahren in London wurde es auf grund der rigiden Einfuhrbestimmungen der EU immer schwieriger, die Originalzutaten zu erwerben, und er entschied sich sein Restaurant nach Bangkok zu verlegen. 2010 wurde das Nahm sehr luxuriös im Comohotel neu eröffnet und erreichte dieses Jahr Platz 1 auf theworlds50best Restaurants in Asien.
Und wir durften ins Allerheiligste... genau, wir durften in die Küche. Die Vorbereitungen für das Abendgeschäft liefen gerade an, als wir die hallenartigen, verzweigten Räume betreten, ein kleine Armee junger Köche pult riesige Berge an frischen Krebsen, Basilikumblätter werden gezupft, Zitronengras gehackt, Kokosnussmilch aufgekocht, Fische gebraten und und und.... Die Räume ähneln einem gigantischen Labor, und es duftet zum niederknien. Alle Mitarbeiter sind hochkonzentriert, es ist erstaunlich still an diesem wunderbaren Hort der kulinarischen Kunst, freundlich wird uns zugelächelt und ich bemühe mich nicht im Weg rumzustehen. Der ganze Betrieb macht den Eindruck einer gut geölten Maschine, jeder Handgriff sitzt, und es sind verdammt viele Handgriffe. David bespricht mit seinem Souschef die Karte für den Abend, die Tische sind seit Tagen ausgebucht.
Der Reisegefährte hat sein fotografisches Tagwerk schon beendet, und eigentlich sind wir schon auf dem Weg raus aus der Küche, als David uns beiläufig fragt: »Habt ihr eigentlich schon was gegessen?«....Und auch, wenn ich schon ein vier Gänge Menue verzehrt hätte, hätte ich selbstverständlich nein gesagt. Wir können unser Glück garnicht fassen, wir dürfen IN DER KÜCHE essen (im Restaurant kann ja jeder), eine kleine Bambusbank wird gleichzeitig Tisch und Stuhl. Strahlend bringen uns die weiss gekleideteten Köche Schüssel um Schüssel mit Köstlichkeiten, stir fried pork with dried prawns apple eggplants and chili, yellow crab curry. Wie soll ich es beschreiben...da fehlen mir ein bisschen die Worte...einfach grossartig, ich kann mich nicht erinnern jemals ein so fantastisches Curry gekostet zu haben, und ich hatte schon sehr sehr viele Curries.
Das besondere am Nahm ist auch, dass es, Luxus hin Luxus her, auch hier ausschliesslich um die Qualität geht, feines Porzellan und Dekochichi gibts hier nicht, nur grandiosen Geschmack, das erscheint mir wirklich sympathisch. Sehr satt und sehr glücklich bedanken wir uns für das fürstliche Mahl und verabschieden uns von David Thompson. Das war ein Restaurant/ Küchenbesuch, den ich in diesem Leben nicht mehr vergessen werde.
Where to find: NAHM, Metropolitan by COMO
27 South Sathorn Road, Sathorn, Bangkok 10120. Reservierung ist unbedingt empfohlen.
Lesestoff: Thai Food von David Thompson
Desserts in Asien sind so eine Sache für sich... Es gibt zwei Gründe warum ich in den allermeisten Fällen, auch in Thailand, auf einen Nachtisch verzichte, zum einen mögen Asiaten ihre Nachspeise deutlich süßer als, zumindest ich es gewöhnt bin, und leider auch gerne mit reichlich naturidentischen Aromastoffen versehen, und zum anderen bin ich nach Tom Yam Gung, Miang Kam, scharfem Glasnudelsalat, Penaeng Curry, und und und.... meistens schon so satt, dass für eine Nachspeise schlicht kein Platz mehr ist.
Aber, es gibt Ausnahmen. Wenn ich abends in Bangkoks Chinatown unterwegs bin, egal wie satt ich auch sein sollte, muss ich immer noch einen Abstecher zu Sweettime machen. Sweettime ist ein klassischer Streetfoodstand, aber hier gibt es nur Desserts. Vor dem fancy beleuchteten Stand, stehen ein paar Tische und Stühle, die eigentlich fast immer mit hungrigen Gästen belegt sind. Das ist per se schonmal ein gutes Zeichen.
Der Reisegefährte und ich warten ein paar Minuten auf einen freien Sitzplatz und lassen uns mitten im Getümmel, halb auf der reichlich befahrenen Yaowarat Road, nieder. Wir bekommen sogar eine Speisekarte, was bei Streetfood eher unüblich ist, die brauch ich auch garnicht. Ich nehme immer das gleiche, mit Sesammus gefüllte Dumplings in scharfem Ingwertee. Chinesische Dumplings sind in etwa vergleichbar mit Ravioli, nur in Kugelform, und in den allermeisten Fällen salzig gefüllt, auch gerne mal mit Hühnerfüssen oder ähnlichen Köstlichkeiten, aber es gibt sie eben auch als Dessert. Mmmhhh, das nussige Mus im Inneren der kleinen Teigbällchen vermischt sich im Mund mit dem scharfen, warmen Ingwertee, köstlich....und so leicht... Apropos leicht, angeblich soll das Herstellen dieser kleinen Delikatessen gar nicht so schwer sein (ich habs noch nicht versucht), ich häng euch mal einen Link mit einem Rezept an.
Hier ein Rezept für die Dumplings, allerdings auf englisch.
Und hier ein kleiner, sehr netter Film, von einem Herrn der unter freiem Himmel Dumplings zubereitet, das Rezept ist ein wenig anders, aber bestimmt auch sehr lecker.
Where to find: Sweettime, Yaowarat Road, Chinatown, Bangkok
Man stelle sich das folgende Szenario mal vor, eine komplette Etage eines Kaufhauses, angefüllt mit ca. 50 kleinen, feinen Delikatessständen, ausgesprochen appetitlich präsentiert,
angenehmes Licht, schöne Sitzmöbel. Der feine Duft kulinarischer Köstlichkeiten liegt in der Luft, und zu allem Überfluss ist es noch unschlagbar preiswert. Du denkst das gibt es nicht? Leider
wahr, zumindest in Deutschland gibt es das tatsächlich, meines Wissens nach, nicht. Aber in Bangkok, da gibt es einen solchen Ort, nämlich den Foodcourt im Terminal 21. Foodcourts sind eine
Besonderheit, die ich nur aus dem asiatischen Raum kenne, wo die meisten Shopping Malls einen solchen Hort der Köstlichkeiten ihr eigen nennen. Das Prinzip ist ganz einfach, am Eingang gibt es
einen Counter, an dem kauft der hungrige Gast Coupons, oder auch in modernen Malls, wie dem Terminal 21, Karten, die man aufladen kann, dann schnappt man sich ein Tablett und schlendert
von Stand zu Stand, sucht sich aus, was Begehrlichkeiten weckt, und zahlt mit besagten Coupons oder der Karte. So hat man am Ende nicht nur den Überblick über die Kosten, sondern auch womöglich
den ganzen Tisch voller delikat gefüllter Teller und Schüsselchen. Und da der Foodcourt hier ein besonders Guter ist, fällt die Auswahl nicht leicht, vor den Augen der Gäste, und das sind
nur in wenigen Fällen Touristen, werden Gemüse blanchiert, Curries gerührt, Papayas geschält. Auch für Menschen, die dem Streetfood auf Bangkoks Straßen noch nicht so ganz über den Weg
trauen, ist dieser Ort eine wahre Fundgrube. Achtung, unbedingt noch Platz lassen für das Dessert, hier gibt es himmlische Mangos mit Sticky Rice. Einfach mit dem Finger auf das Gewünschte zeigen
und los gehts. Guten Appetit!!! Übrigens, nicht eingesetzte Coupons können am Counter zurückgegeben werden, dann bekommt man selbstverständlich sein Geld wieder.
Where to find: Terminal 21 Foodcourt, im 5.Stock, genannt Pier 21,
Sukhumvit Road zwischen Soi 19 and 21, mit direktem Zugang von der BTS Station ASOK.
Seit ich 2010 nach Bangkok gezogen bin, hat sich in der dortigen Gastroszene wahnsinnig viel getan und jede Menge hippe Frühstückscafes, die unteranderem fantastischen Cappuccino servieren, sind wie Pilze aus dem Boden geschossen. Lustigerweise hat sich in Sachen Cafe auch hier, ein offenbar weltweiter, Trend durchgesetzt: die Lokalitäten sehen alle aus, als wär man in New York, und nicht etwa in Bangkok (oder auch in Hamburg). Rauhe, unverputzte Mauern in Kombination mit rohem Holz und grauen Stahlfensterrahmen, dazu Lampen, die aussehen, wie eine Mischung aus Bürolampen aus den 20ern und Kuhstall....Finde ich das jetzt gut? Ich bin mir nicht so sicher... Natürlich ist das Casa Lapin, versteckt in einer kleinen Soi im schicken Thonglor gelegen, sehr stylisch und mit viel Geschmack eingerichtet. Die Möbel könnte ich mir tatsächlich auch in meiner Hamburger Wohnung wunderbar vorstellen, der Cafe ist selbstverständlich vorzüglich, wenn auch vermutlich genauso teuer, wie in New York. Aber auf eine seltsame Art und Weise, als würden sich die Cafebesitzer in Kopenhagen, Barcelona, New York und Bangkok absprechen, sehen alle Läden gleich aus. Sind die Menschen geschmacklich wirklich so global gleichgeschaltet? Aber, ich gestehe, wenn ich, mit Tüten beladen, verschwitzt, bei 38 Grad Aussentemperatur, ein Päuschen brauche, freue ich mich wahnsinnig, dass es dieses winzige, klimatisierte Cafe gibt. Da stört es mich dann auch gar nicht, dass jeder zweite Besucher mit Vollbart und Baseballkappe vor seinem Laptop ausssieht, als käme er aus New York anstatt aus Bangkok, oder noch hipper...aus Berlin Mitte, Hauptsache der Espresso ist klein, pechschwarz und stark, und das ist er ohne Zweifel.
Where to find: Casa Lapin, Soi Songphinong, zwischen Thonglor 13 and Sukhumvit Soi 49/7, Thonglor. Eine weitere, sehr viel grössere Filiale befindet sich in der Soi Ari, ganz nah an der BTS Station Ari.
...oder so ähnlich. Hier gibt's heute ein paar Spielregeln zum essen in Thailand. Ich habe das grosse Glück mit ein paar absoluten Spezialisten (Foodjunkies) in Bangkok befreundet zu sein. Diese wunderbaren Menschen haben mich eingeweiht in die Spielregeln, die in Thailand beim essen gelten, und dies ist heute der Ort um sie zu teilen.
Im Gegensatz zu Deutschland, wo Essen in den meisten Fällen einfach nur Nahrungsaufnahme ist, handelt es sich bei den Thais und ihrem Essen um eine leidenschaftliche Liebesbeziehung. Da ähnelt Thailand sehr Italien, es geht um Kultur, um Freunde, um geniessen und um Spass haben, das Wort auf thai für all diese Dinge ist sanuk, und sanuk ist extrem wichtig.
In den allermeisten Fällen treffen sich Thais lieber im Restaurant als in privatem Rahmen, der ist eher der Familie vorbehalten. Sollte man also wider Erwarten bei einem thailändischen Freund zuhause eingeladen sein, so ist das ein grosser Vertrauensbeweis.
Es treffen sich also die Freunde im Restaurant der Wahl, man sitzt in einer grossen Runde am Tisch, dann wird diskutiert und beraten, verworfen und neu entschieden, was auf den Tisch kommen soll, so wichtige Dinge darf man schliesslich nicht auf die leichte Schulter nehmen...Im Gegensatz zur deutschen Esskultur bestellt man für alle Beteilgten, keiner ist nur von 'seinem' Gericht, alle Schüsseln kommen auf den Tisch, und zwar gleichzeitig, das Konzept von Vor– und Hauptspeise ist in asiatischen Ländern unbekannt. Alle Gäste essen von allen Speisen, jeder füllt sich aus den Schüsseln auf seinen eigenen Teller nach, das erhöht ganz deutlich den Spass und den Genuss.
In reinen Herrenrunden wird dazu eisgekühlter Wiskey geordert, eine ganze Flasche im Eiskübel wohlgemerkt. Mir persönlich schmeckt zu Thaifood am besten Bier. Kommen wir zur Schärfe....damit ist ebenfalls nicht zu spassen, es handelt sich im übrigen auch um ein weit verbreitetes Vorurteil, alle Thais könnten beliebig scharf essen, das ist nicht der Fall. Sollte der Fall eintreten, dass jemand dich warnt, es sei wirklich sehr scharf, dann ist das durchaus ernst zu nehmen. Ich hab schon Menschen erlebt, die puterrot, nach Luft schnappend, den ganzen Abend mehr oder weniger ausgenockt waren. Aber dagegen hilft folgender Satz: mai sai pet, heisst bitte nicht scharf, oder aber pet nitnoi für nur ein wenig scharf bitte. Leider scheinen viele Köche in Thailand zu glauben, der Tourist an sich verträgt garkeine Schärfe, das endet in manchem Touriladen dann in labberigem ungewürzten Essen, deswegen, wer es gern authentisch mag, lieber schauen, wo viele Thais sitzen. Der Abend endet ja leider mit dem bezahlen, in dieser Situation macht sich der deutsche Tourist in vielen Fällen eher unbeliebt, in Thailand (wie auch in vielen anderen Ländern der Welt) zahlt niemand nur für sich allein. Entweder alle legen zusammen, oder aber einer lädt alle anderen ein. Und bei den extrem moderaten Preisen in Thailand macht das auch noch richtig Spass, beim nächsten Mal zahlt dann ein anderer aus der Runde.
(vielen Dank für die vielen wunderbaren Abende an Ou, Grit, Murray, Peter, Ekk, Cy und Tra)
Ja, ich weiss, 'der frittierte Japaner' ist ein etwas despektierlicher Name für dieses kleine, Restaurant, aber selbst auf der Visitenkarte sind leider nur japanische Schriftzeichen, und die kann ich beim besten Willen nicht entziffern. Aber wann immer mir nach ordentlich Kohlenhydraten ist, Thaifood ist ja für gewöhnlich eher leicht, dann zieht es mich in diese eher uncharmante Gegend, in einer Seitenstrasse vom berühmten Nachtmarkt Patpong. Die Etablissements rechts und links haben ein deutlich anderes Menue, ich komm nur für die frittierten Schnitzel. Richtig gelesen, Schnitzel, panierte SCHNITZEL, mir war auch nicht klar, dass dieses angeblich so deutsche Gericht auch in Japan auf der Speisekarte steht, und sogar einen extra Namen hat, nämlich Tonkatsu. Alles ist sehr heiss, sehr knusprig und sehr lecker, und dazu schmeckt am besten ein Bier... Serviert mit einer verdächtig nach Remoulade schmeckenden Sauce plus Krautsalat, ist eine heimliche Verwandschaft zwischen deutscher und japanischer Küche mehr als offensichtlich, und das Ganze ist bei sehr selten auftretenden Anfällen von Heimweh tatsächlich hilfreich....
Where to find: der frittierte Japaner liegt in einer winzigen Gasse, abgehend von der Surawong Road, parallel zu Patpong in der Soi Tantawan, auch genannt 9/1 Soi Anumarnrachathon. Der Laden erstreckt sich über mehrere Stockwerke, ich find es weiter oben am gemütlichsten.
An Streetfood scheiden sich die Geister, die einen schätzen dieses Genre als besonders authentische Kunst des kochens, die anderen fürchten sich vor unhygienischen Verhältnissen und Magen-Darm-Rache...Grundsätzlich lässt sich sagen, dass ein gutbesuchter (das ist wichtig, damit die Lebensmittel nicht lange an der warmen Luft sind...) Streetfoodstall ein besserer Garant für qualitativ gutes Thaifood ist, als manche Küche, in die man nicht reingucken kann. Aber ich gestehe, ich hatte auch so meine Bedenken. Deswegen hab ich mich umso mehr gefreut, die Gelegenheit zu haben, mit einer absoluten Expertin auf kulinarische Entdeckungsreise zu gehen. Die ehemalige Wirtschaftsjournalistin und Autorin des ausführlich recherchierten Guides 'Bangkoks Top 50 street food stalls' Chawadee Nualkhair, lebt seit 15 Jahren in Bangkok und liiiebt Streetfood. Sie nimmt mich und ein paar Freunde mit auf eine Futter-Tour durch Chinatown, wir lassen uns nicht zweimal bitten. Ich sag mal so, für einen Menschen wie mich, für den, wenn überhaupt, nur mageres Fleisch auf den Teller kommt, sind manche Stände eher nix...., aber es gibt genügend Alternativen, ganz besonders köstlich fand ich die in Ingwertee gekochten Sesambällchen zum Dessert. Streetfood gibt es natürlich nicht nur in Chinatown, sondern in der ganzen Stadt verteilt, und viele Menschen nehmen lange Anfahrtswege auf sich, um ihren Lieblingstand, der oft von Generation zu Generation innerhalb der Familie weitergegeben wird, zu besuchen, was tut man nicht alles für die besten Hong Kong Noodles der Welt....
Where to find: der wunderbare kleine Guide 'Bangkoks Top 50 street food stalls' (Paperback), mit detaillierten Beschreibungen zu einzelnen Streetfoodstalls, aufgeteilt nach Stadtvierteln, sehr liebevoll gestaltet und alles persönlich getestet, findet sich bei Bangkok Glutton
Ich weiss, ich weiss, Thailand war nie eine Kolonie, aber nichts desto trotz versammelt der Teesalon Agalico jede Menge kolonialer Einrichtungsideen zu einer sehr eleganten, ladyliken Mischung, die besonders von, vom shoppen erschöpften High-So Thais mit unzähligen teuren Tüten angesteuert wird, um eine duftende Tasse Earl Grey zu einem Stück Mokka-Sahnecreme-Krokant zu geniessen. Schräg gegenüber von meiner Lieblingsbar WTF liegt der wunderbare Ort, in einer ruhigen Seitenstrasse der Sukhumvit. Das besondere an diesem Cafe ist nicht nur die geschmackvolle Einrichtung, die entspannte Atmosphäre und der wirklich sehr gute Kuchen, sondern auch, dass alle Möbel und Dekorationsartikel käuflich erworben werden können. Momluang Poomchai Chumbala, seines Zeichens in Thailand bekannter Interiordesigner und Landschaftsgärtner, ist der Eigentümer und verantwortlich für diese gelungene Mischung. Hinter dem Haus befindet sich übrigens noch ein extrem hübscher Garten mit einem pittoresken kleinen Holzpavillion, indem man sich, mitten im Grünen, fühlen kann wie weiland Somerset Maugham, während man seine Törtchen verzehrt.
Where to find: Agalico, 20 Soi Sukhumvit 51 Rd., Bangkok, +66 2 662 5857
Garten und Teesalon können auch für private Feiern angemietet werden. Öffnungszeiten: Freitag, Samstag und Sonntag von 10-18 Uhr
Was ist besser für die Seele als Essen? Ok. ein paar andere Sachen fallen einem schon noch ein... aber nicht viele. Dieses kleine zweistöckige Restaurant im feinen Thonglor ist unspektakulär eingerichtet, punktet dafür aber mit sensationellem Thaifood und sehr fein aufeinander abgestimmten Aromen. Erstaunlicherweise besteht das Publikum vorwiegend aus Expats, was an den für hiesiges Essen doch recht sportlichen Preisen liegen mag, oder aber an der Tatsache dass der Inhaber Amerikaner ist. Thais glauben nicht wirklich daran, dass Ausländer ihre Küche verstehen, geschweige denn sie zubereiten können....Mir ist völlig egal welche Nationalität wer hat, Hauptsache es schmeckt, und das tut es hervorragend. Jede Menge Thaiklassiker stehen auf der Karte, besonders kann ich den wundervollen Pomelosalat empfehlen, wobei die Schärfe dankenswerterweise nicht an Farangs angepasst wurde, hui... Die Zutaten sind grösstenteils von Farmen der Umgebung, der Reis ist organisch und fairtrade, man kann also mit gutem Gewissen geniessen. Bei meinem letzten Besuch fand im oberen Stock gerade eine Weinprobe mit italienischen Weinen statt, meine Reisebegleitung und ich durften probieren, sehr gut!!! Auch für diese leiblichen Genüsse wird gesorgt, was in Bangkok nicht unbedingt selbstverständlich ist. Ach und nochwas, auch die Musik kann sich hören lassen, auch nicht selbstverständlich..., also, wer die Seele pflegen möchte ist im Soulfood bestens aufgehoben.
Where to find: Soulfood, 56/10 Sukhumvit Soi 55, www.soulfoodmahanakorn.com
Der Mitteleuropäer (oder etwa nur ich?) nimmt ja gerne am Nachmittag eine Tasse Cafe zu sich, bevorzugt an einem ruhigen Plätzchen, und erst recht nachdem er stundenlang durch heisse, staubige Strassen gerannt ist. Einen Ort zu finden, an dem das möglich ist, ist eine echte Herausforderung in Bangkok. Cafe zu trinken wird zwar immer populärer, aber unter einem ruhigen Plätzchen versteht halt jeder was anderes...Um so mehr habe ich mich über das Cafe Vivi gefreut, und besonders über die Lage, denn obwohl der Fluss in Bangkok eine wirklich zentrale Rolle spielt, sind Lokalitäten mit Wasserblick eher die Ausnahme, erst recht zum Cafe trinken. Und so gehört nach meinen regelmässig stattfindenden Besuchen im Wat Po, egal wie häufig ich ihn schon gesehen habe, ein eisgekühlter Latte Im Vivi einfach dazu. Da sitze ich dann, schau den vorbeifahrenden Booten zu und warte bis die Sonne hinterm Wat Arun untergeht, um aufzubrechen zu einem Bummel über den Blumenmarkt.
Where to find: Cafe Vivi, schräg gegenüber vom Wat Po geht von der Thanon Maharat, eine kleine Gasse ab, die Soi Pansuk, in der gleichen Gasse befindet sich auch das Hotel Aurum, am Ende, direkt am Fluss, da liegt die kleine Cafe Oase.
Wir überqueren die Pahonyothin, eine der meist befahrenen Hauptstrassen Bangkoks, rechts und wieder rechts, nicht mehr als 10 min zu Fuss von meiner Wohnung entfernt, wir passieren ein Gartentor
und stehen mitten in einem gigantischen mit Lichterketten geschmückten Garten. Träume ich? Mitten zwischen 20 stöckigen Betonmonstern und kakophonischem Lärm liegt dieser unglaubliche Ort, ein
Gartenrestaurant vom feinsten, nicht nur was die Lage angeht. Wenn meine thailändischen Freunde mich zum essen ausführen, gehen wir nur in wirklich gute Restaurants, und das hat überhaupt nichts
mit den Preisen zu tun, es geht ausschliesslich um Qualität. Ich bestelle nie selbst, die Jungs wissen was mir schmeckt und suchen für mich aus der Karte genau das raus. Der Bestellvorgang dauert
seine Zeit, das Ganze will wohlüberlegt sein, immerhin geht es hier um wirklich wichtige Dinge, um Essen! Nach einer halben Stunde biegt sich der Tisch unter Köstlichkeiten, mindestens 3 Gerichte
pro Person sollten es schon sein. Ich liebe das, und ich vermisse das in Deutschland sehr!!!! Jeder probiert selbstverständlich von allen Gerichten, das ist kein Essen, das ist ein Happening. Und
für dieses Happening ist das Baan Pueng Chom genau der richtige Ort.
Where to find: Baan Pueng Chom, Soi Chua Chit, die geht ab von der Soi Ari, direkt an der BTS Station Ari. Bangkok. Guten Appetitt! Ach und nochwas, Mückenspray nicht vergessen!
Süßigkeiten in jeder Form stehen bei der Thaijugend hoch im Kurs, Toast ebenfalls, was liegt also näher diese beiden Genüsse zu vereinen. Das bombastische Ergebnis dieser Verbindung ist der Shibuya Toast. Man stelle sich ein halbes mit salziger! Butter getränktes Toastbrot vor, und garniere dieses mit Sahne, Karamellsoße und Eis und vielleicht noch frischen Erdbeeren, fertig ist die hippe Kalorienbombe. Dieses Dessert, welches man, wenn überhaupt, nur zu zweit bewältigen kann, ich hab es übrigens nicht geschafft...., ist der Signature Dish der angesagten Cafehauskette 'After You'. Unter diesem seltsamen Namen verbirgt sich ein 'the place to be' für junge Thais, die es sich leisten können, knusprige Waffeln, cremige Torten und duftenden Cappucino zu europäischen Preisen zu geniessen, es ist also auch eine Frage des Prestiges sich hier in, die immer lange, Warteschlange zu stellen. Aber es lohnt sich, wer nach stundenlangem Wandern durch die heisse, staubige Stadt eine klimatisierte Pause, und, wie in Europa üblich, Cafe und Kuchen braucht, findet im 'After You' garantiert sein Glück.
Where to find: 'After You', in allen grösseren Shoppingmalls, unter anderem im Siam Paragon, La Villa in Ari, oder auch im schicken Thonglor: J Avenue Thong Lor Soi 13
Seien wir mal ehrlich, thailändisch kochen ist verdammt anstrengend. Zuerst verbringt man Stunden damit all die tollen, exotischen Zutaten zu organisieren, im Anschluss wird Ewigkeiten geschnippelt und gebrutzelt, und wenn man ganz viel Glück hat, schmeckt es zumindest so ähnlich wie man es in Erinnerung hat, von den Strassenständen oder der Bude am Strand. Wir sind einfach nicht aufgewachsen mit dieser Hingabe zum kochen und essen....Das Thai Street Food Kochbuch hilft uns die Enttäuschung über das 'halbgare' Ergebnis ganz klein zu halten. Die Holländer Tom Vandenberghe und Eva Verplaetse leben zeitweise in Thailand und sind, genauso wie ich, leidenschaftliche Freunde von Land, Leuten und Küche, und diese Leidenschaft ist es auch, die dieses Kochbuch zu etwas Besonderem macht. Nicht nur die auf europäische Verhältnisse übersetzten, einfach zu realisierenden, Rezepte von Gerichten, die nicht in jedem deutschen Thairestaurant auf der Karte stehen, sind einfach klasse, die Autoren berichten auch aus ihrem Leben vor Ort, sehr kenntnisreich und erfreulich klischeefrei. Es gibt Hintergrundberichte, Tipps zu Restaurants und Märkten in Bangkok, das heisst 'Thai Street Food' ist nicht nur ein Kochbuch, sondern auch eine Art kulinarischer Reiseführer. Auch die unprätensiösen, atmosphärischen Bilder von Luk Thys tragen dazu bei, dass dieses Buch rundum gelungen ist. Mein Lieblingsrezept ist übrigens Miang Kam auf Seite 193
Where to find: Thai Street Food, kulinarische Reiseskizzen aus Bangkok und Thailand, Hädecke Verlag 2011, 208 Seiten, 19,90 Euro
Wenn ich abends aus der Stadt heimkomme in mein Viertel, dann hab ich, wie fast alle Thais auch keine Lust mehr zu kochen, dann bieg ich von der Skytrain-Station Ari gleich in die Soi Ari ein. Da erwarten mich dann auf ca. 500m eine ungaublich köstliche Auswahl an scharfen Snacks, heissen Suppen, knackigen Salaten und alle möglichen süßen Leckereien, wie z.B. Toastwürfel mit Sauce. Ein Streetfoodshop reiht sich neben den Nächsten. Alles wird so verpackt, dass ich es problemlos nach Hause transportieren kann. Die freundlichen Händler beherrschen eine ganz eigenen Technik mit der sie kleine Plastikbeutel in Windeseile so mit Gummiband zubinden können, dass kein Tropfen ausläuft. Ich finde es auch nach Jahren immer noch unglaublich, dass man auf so engem Raum so lecker kochen kann. Gegen 10 uhr Abends ist der ganze Spuk vorbei und alle rollen ihre Minirestaurants nach Hause um am nächsten Abend wiederzukommen.
Where to find: Streetfood an der Soi Ari, Skytrain Ari, Bangkok