ROADTRIPS

Thailand auf dem Sozius eines Mopeds zu erkunden, ist meine grosse Leidenschaft.
Zwar hab ich selber gar keinen Führerschein, aber einen grossartigen Reisegefährten an meiner Seite, der uns immer sicher durch Haarnadelkurven, über Stock und Stein und durchs dichte Getümmel bringt.

Wobei das Mopedfahren kein Selbstzweck ist, es ist einfach nur eine ganz besondere Art das Land zu erkunden, es geht nicht ums schnelle "Kilometer fressen", sondern ums geniessen, man ist einfach dichter dran am Geschehen als aus dem Auto heraus.

Es geht nur minimales Gepäck mit, mir tut auch manchmal ganz schön der Hintern weh auf dem Sattel, aber das Gefühl durch dschungelgrüne Landschaft, über menschenleere Strassen zu rauschen ist mit nichts zu vergleichen.

Es folgen hier ein paar Motorradtouren, die wir in den letzten Jahren gemacht haben. 

1200 Kilometer durch den Süden Thailands: Der Thale-Noi-Loop

ETAPPE 1: KRABI-TRANG

Wie schon angekündigt haben der Reisegefährte und ich im Dezember eine Mopedtour durch den Süden Thailands gemacht. Fälschlicherweise hatte ich angenommen, irgendwie hab ich ja eigentlich schon fast alles gesehen im sogenannten Land des Lächelns, aber diese Tour hat mir nochmal ganz neue Seiten Siams gezeigt. Die größte Überraschung war sicher, daß beide Küstenstreifen, Ost, wie West kaum westliche Touristen sehen, anscheinend fahren die alle auf die Inseln und überlassen diesen Landesteil den Einheimischen, was der Gegend ganz offensichtlich gut tut. Menschenleere Strände, Straßen auf denen stundenlang kein einziges Auto zu sehen ist, aber auch mancherorts Schwierigkeiten eine Übernachtungsmöglichkeit zu finden, wenn man des thailändischen nicht mächtig ist, auch überhaupt eine Straße von A nach B zu finden war bisweilen nicht so einfach, aber davon später mehr. WEITERLESEN

ETAPPE 2: TRANG-PATTHALUNG

Der Reisegefährte und ich sind mit dem Moped unterwegs durch den Süden Thailands. Losgegangen ist der Trip in Krabi, hier der Link zu unserer ersten Etappe von Krabi nach Trang. Mittlerweile sind wir den zweiten Tag in Trang und uns gefällt das kleine Örtchen so gut, dass wir beschlossen haben noch eine weitere Nacht zu bleiben. Es soll einen sehenswerten botanischen Garten geben, und nach einem standesgemässen, üppigen Frühstück mit landestypischem, lokal angebautem Kopi, wie der Kaffee hier genannt wird, im gleichnamigen, alteingesessenen Cafe gleich neben dem Bahnhof, machen wir uns auf den Weg. WEITERLESEN

ETAPPE 3:SONGKHLA

Das kleine charmante Städtchen Songkhla hat mich tatsächlich begeistert. Thailändische Provinz im besten Sinne, unaufgeregt, freundlich und ein bisschen skurril. Lest hier meinen Bericht über die 3.Etappe meines Roadtrips mit dem Moped durch den Süden Thailands. WEITERLESEN...


ROLLERTOUR ÜBER KOH PHANGAN

Auf der ITB, der weltgrößten Tourismusmesse in Berlin, hatte ich das Vergnügen Tobi und Marcel vom erfolgreichen Travelblog Home is where your bag is kennenzulernen. Wir haben uns gleich gut verstanden, teilen wir doch eine Leidenschaft, Reisen in Asien und insbesondere in Thailand. Und darum freue ich mich besonders euch heute einen Gastartikel der beiden zu präsentieren. Los geht's mit dem Roller über Koh Phangan...


MOPED LEIHEN LEICHT GEMACHT!

mopedfahren in thailand
ICH GEB ES ZU, COOL SIEHT ANDERS AUS...

Wie ihr sicher schon gemerkt habt, bin ich ein großer Freund des Mopedfahrens in Thailand. Viele Menschen haben mich schon gefragt: »Ist das denn sicher? Hast du da keine Angst?«.

Na ja, sagen wir mal so...Was ist schon sicher im Leben?.... Der Straßenverkehr in Thailand ist die Hölle, gar keine Frage. Aber der Spaß ist es mir wert. Wobei ich natürlich einschränkend sagen muss, ich bin nur Beifahrer. Der Reisegefährte ist ein sehr besonnener Fahrer und ich fühl mich auf dem Sozius immer sicher. Solltet ihr also Lust haben, es mir nach zu tun, beantworte ich hier die 8 wichtigsten Fragen zum Thema Roller fahren in Thailand.

 

Frage 1: Roller oder Motorrad leihen?

Das hängt natürlich, nicht zuletzt, von euren Fähigkeiten ab, aber auch ein wenig von der Strecke, die ihr vorhabt zu fahren. Wollt ihr durch Thailands Norden cruisen, macht es durchaus Sinn, für die hunderten von steilen Haarnadelkurven eine etwas kräftigere Maschine zu leihen. Ich hab so eine Tour mal auf einer Honda mit 100cc absolviert, kann man alles machen... muss man allerdings damit rechnen, dass man auch mal absteigen muss, und den Berg rauf schieben.... Eine sehr ähnliche Strecke hab ich ein Jahr später, auf dem Sozius einer Honda Phantom erlebt, und siehe da, alles wunderbar, nix mit absteigen, und deutlich mehr Spaß. Für einen Kurztripp über eine Insel reicht ein kleines Maschinchen natürlich selbstverständlich locker.

 

Frage 2: Wo bekomm ich das Gefährt her?

Das ist abhängig von der Art und Größe des Gefährts. Eine ganz normale kleine Honda oder einen Roller, so wie die Locals sie fahren, bekommt man fast an jeder Strassenecke geliehen. Wer anspruchsvoller ist, oder ganz spezielle Vorlieben hat, der sollte einen darauf spezialisierten Verleiher aufsuchen. Da kenn ich mich allerdings nur im Norden Thailands ein wenig aus, Chiang Mai ist für diese Ansprüche eine sehr gute Anlaufstelle mit großer Auswahl. Bei meinem letzten Trip haben wir unsere Honda Phantom bei Mr.Mecanics auf der Website vorbestellt, denn besonders in der Hauptsaison ist nicht gewährleistet, dass alle Wünsche spontan erfüllbar sind. Eine andere gute Adresse ist: gt-rider, ebenfalls in Chiang Mai.

 

Frage 3: Welche Papiere brauche ich?

Für das Leihen einen kleinen Mopeds oder Rollers hat mich noch nie jemand nach einem Führerschein, und schon garnicht einem internationalen Führerschein gefragt. Üblicherweise hinterlegt man seinen Reisepass als Sicherheit, daß man das rollende Gefährt auch wieder zurückbringt. Aber auch wenn ich diese Prozedur nicht so wirklich symphatisch finde, es ist uns noch nie was Unangenehmes passiert. Man sollte seinen Führerschein aber in jedem Fall auf der Fahrt dabei haben, weil es immer sein kann, daß man in eine Polizei Kontrolle kommt, und ohne Papiere ist das gar kein Spaß. Es bietet sich im übrigen an, eine Kopie des abgegebenen Reisepasses immer in der Tasche zu haben, just in case....

Was größere Maschinen angeht, so ist es sicher sinnvoll alle offiziellen Papiere zu Hand zu haben. Was den internationalen Führerschein angeht, so musste ich den bisher tatsächlich nur beim Leihen eines Mietwagens zeigen, aber sicher sein kann man sich da nicht.

 

Frage 4: Was kostet der Spaß?

Eine Honda Phantom mit 200cc kostet bei einem seriösen Verleiher um die 600 Baht am Tag. Wer das Gefährt für mehrere Tage leihen möchte, kann durchaus beim Preis etwas verhandeln. Da ist auch eine Versicherung mit inbegriffen, ich bin mir allerdings bei der thailändischen Rechtslage nicht sicher, wie belastbar diese für einen Ausländer ist.

Eine Honda Dream 125 cc kostet beim selben Verleiher in Chiang Mai 200 Baht am Tag, ebenfalls mit Versicherung. Auf den Inseln sind die kleinen Scooter sicher noch günstiger zu haben, weil da die Konkurrenz größer ist.

 

Frage 5:Wie sieht es mit der Sicherheit aus?

Gute Frage! Diese Frage hat verschiedenen Aspekte. Zum einen die Maschinen selber, wir haben schonmal eine Honda Dream geliehen, die nach 2 km komische Geräusche von sich gegeben hat, und wo ich mir nicht sicher war, ob wir heile wieder zurückkommen... Das Risiko besteht leider immer, darüber sollte man sich im klaren sein. Wer in Thailand deutsche Wartungsstandards erwartet, sollte die Finger von den motorisierten Zweirädern lassen. Es macht sicher Sinn, eine Proberunde zu drehen und gerade bei größeren Maschinen, die wichtigsten Teile zu checken und gegebenenfalls auch beim Verleiher zu monieren. 

Dann sind natürlich die Strassenverhältnisse in Thailand ein nicht zu vernachlässigender Faktor. Im Norden des Landes, sind wir stundenlang über wunderbar samtigen Asphalt, auf menschenleeren Strassen entlang gebraust. In Bangkok würde ich mich im Leben nicht auf ein Motorrad setzen, da herrscht auf den Strassen die pure Anarchie, das wäre mir zu gefährlich. Besonders an Feiertagen fahren leider sehr viele Thais unter jeder Menge Alkohol, das führt, wie z.B. dieses Jahr an Songkran, zu mehreren hundert! Toten an einem Wochenende. Das sollte man wissen!!!

Und dann wäre da noch die Sache mit dem Helm, ich persönlich setze mich auf kein Moped oder Motorrad ohne Helm, weder in Deutschland, noch in Thailand. Das größte Problem ist, bei den Verleihern einen Helm zu finden, der passt. Das ist leider nicht immer gewährleistet. Ich hab für meinen nächsten Trip tatsächlich schon daran gedacht, mir einen richtig guten Helm aus Deutschland mitzubringen.

Wenn man den Aufwand nicht betreiben möchte, hier noch ein kleiner Tipp, die meisten Leih-Helme sind innendrin nicht sonderlich appetittlich, kein Wunder bei der Hitze. Ich trage immer einen leichten Stoffhut unter dem Helm, das ist deutlich hygenischer, und wenn das Teil zu groß sein sollte, wackelt es so auch weniger. 

Ach und ein kleines, nicht unwichtiges Detail noch: in Thailand herrscht Linksverkehr!

 

Frage 6:Wie orientiere ich mich?

Das ist in Zeiten von Google Maps eine leicht zu beantwortende Frage, mit einer thailändischen Simkarte im Smartphone ist das alles kein Problem mehr. Es gibt allerdings manchmal böse Überraschungen, Ich hatte schon einige Male den unangenehmen Fall, daß ich den Namen einer Stadt als Ziel eingegeben habe, dann errechnet Google Maps die Entfernung und man denkt, OK 125 km, das ist zu schaffen. Aber die Entfernung bezieht sich auf den Namen des Bezirks und in Wirklichkeit sind es 260 km. Was einem Autofahrer noch relativ egal sein kann, wird eventuell zu einem veritablen Albtraum für Mopedfahrer. Also ACHTUNG: Das Wort Amphoe, als Zusatz zum Städtenamen, bezeichnet einen Bezirk und nicht die Stadt selbst.

 

Frage 7: Und das Gepäck?

Ehrlich gesagt sind diese Art von Ausflügen nichts für Menschen, die jeden Tag ein neues Outfit tragen wollen... Soll heissen, wenn ich eine Woche unterwegs bin, hab ich für jeden Tag eine frische Unterhose dabei, zwei bis drei T-Shirts müssen reichen. Viel mehr als eine Zahnbürste und wichtig! Sonnencreme, ist nicht drin an Hygienartikeln. Auf langen Touren in den Bergen trage ich immer eine lange Jeans und Turnschuhe, egal, wie warm es ist. Manchmal ist es, je nach Jahreszeit, auch sinnvoll eine Windjacke im Gepäck zu haben. Wir haben zu zweit immer zwei kleine Rucksäcke dabei, der Fahrer trägt seinen vor dem Bauch. Auf unserem letzten Trip hatten wir eine Maschine mit Satteltaschen vorbestellt, das ist natürlich totaler Luxus, aber auch leider nicht immer zu haben.

 

Frage 8: Geht das alles auch, wenn ich noch nie eine Mopedtour gemacht habe?

Die Frage muss natürlich letzendlich jeder für sich selbst beantworten. Aber ich hätte einen Vorschlag. Wenn du Lust auf eine mehrtägige Tour, z.B. den Mae Hong Son Loop mit Start in Chiang Mai hast, dir aber nicht sicher bist, ob du dir das zutraust, leih dir doch erstmal ein Moped für einen Tag. Von Chiang Mai aus lassen sich wunderbare Tagestouren in die hügelige Umgebung machen, z.B. zum berühmten Tempel Wat Phra That Doi Suthep. Und wenn du dich wohl fühlst auf dem rollenden Teil, dann kannst du auch frohen Mutes weitere Strecken in Angriff nehmen.

 

Jetzt bleibt mir nur noch Dir Spaß zu wünschen und fahr vorsichtig!

Und wenn du Ideen für Touren im Norden Thailands suchst, hier findest du einige schöne Vorschläge in meiner Rubrik Roadtrips.

 

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Ich freu mich sehr, wenn du mich auf meinen Reisen durch Thailand begleitest!


DER NAN LOOP TEIL 4: VON NAN ÜBER PAYAO NACH CHIANG MAI




Mit den Bildern der pausbäckigen Göttergestalten aus dem berühmten Wat Phumin im Kopf treten wir die letzte Etappe des Loops an, unser Tagesziel ist das 240 km entfernte Payao. Über menscheleere, frisch asphaltierte Strassen mit hunderten sanften Kurven, über liebliche Hügel, vorbei an nur aus wenigen Häusern bestehenden Ortschaften, erreichen wir am späten Nachmittag Payao. Und werden gar wunderbar empfangen, was für eine Szenerie!!! Am Ufer des riesigen künstlichen Sees läuten die Bewohner das Wochenende ein, Grossfamilien im Sonntagsstaat flanieren entlang der Promenade, alle 10m leuchtet in der untergehenden Sonne ein anderes aus Stoff bestehendes Tier auf einem mit Kunstrasen bezogenen Podest, Mickey Mouse, ein Drache, ein Elefant, ein Tiger.... ich kann es nicht fassen, diese Mischung aus totalem Trash und Schönheit ist so typisch für Thailand, und ich kann mich, auch nach Jahren immer noch darüber freuen....Der ganze Ort strahlt eine ungeheuer entspannte Freundlichkeit aus, ein wenig wie ein Kurort in der Schweiz, wofür auch die am Horizont im Sonnenuntergang leuchtenden Berge sprechen. Alles wirkt seltsam unwirklich, nur mein Hunger, der ist echt!!! Nachdem der Reisegefährte und ich uns im freundlichen Kwan Payao Lake House, in einer Seitenstrasse des Sees installiert haben, haben wir die Qual der Wahl, was die Lokalität für ein ordentliches Abendessen angeht. Ich will natürlich Seeblick, wenn schon, denn schon, und das schöne an Thailand ist ja, unteranderem, dass Lokale an touristischen Orten trotzdem gutes Essen kredenzen. Wir landen mit gekreuzten Beinen an einem flachen, mit Plastikdecke gedeckten Tisch, das Lokal ist fast bis auf den letzten Platz besetzt, immer ein gutes Zeichen, und kurze Zeit später biegt sich der Tisch unter Platten und Schüsseln. 

 
Am nächsten Morgen starten wir früh, heute Abend wollen wir in Chiang Mai sein. Auf dem Weg zurück in die grosse Stadt liegt noch ein sehenswerter Tempel, nicht, dass wir auf der Reise nicht schon den einen oder anderen besichtigt hätten, aber Dieser soll ganz besonders schön sein. Der Wat Analayo liegt etwa 17km ausserhalb von Payao auf einem Hügel, von dem aus man einen grandiosen Blick über den See hat. Das Gelände ist weitläufig, bevölkert von Hasenfiguren! Buddhastatuen jeder Form und Grösse und unzähligen kunstvoll verzierten Pavillions, welche zum Teil auch zu besichtigen sind. Dem Besucher vermittelt sich der Eindruck es handele sich um die 5 Sterne Variante eines Waldtempels. Und tatsächlich können sich hier, offensichtlich vermögende, Buddhisten zur Meditation zurückziehen. 
 
Die Reise nähert sich dem Ende, 150km liegen bis Chiang Mai noch vor uns, ich könnte schon wieder was essen, was garnicht so einfach ist, fahren wir doch weitestgehend durch pure Natur, Orte sind selten auf dieser Strecke. Doch die Zivilisation kommt näher und mit ihr ein ziemlich schrottig aussehender Imbiss mit unglaublich freundlichen Besitzern, die uns staunend ansehen, Farangs essen hier wohl eher selten. Natürlich spricht niemand englisch, eine Speisekarte würde eh nix nützen, also zeigen wir einfach auf die Töpfe, es ist unfassbar billig, 40 baht für ein Curry mit Reisnudeln, und es ist unfassbar lecker!!! Was ist das bloss für ein Geschmack? Es dauert ein wenig, dann hab ich es raus, das vegetarische Curry schmeckt stark und sehr sehr scharf nach Karachai, wildem Ingwer, mh, köstlich!!! Gestärkt für das definitv letzte Stück Strecke geht es weiter. Ich glaube mein Rücken wird es mir danken, wenn wir bald da sind....Eine allerletzte Pause legen wir kurz vor der Stadt ein, ein riesiger Geysir sprudelt hier quasi aus einem Parkplatz, drumherum eine amtliche Autobahnrastätte mit hässlichen Souvenirshops für jede Menge Reisebusse....die letzten Kilometer stehen wir im Stau.
Wunderschön war es im relativ unberührten Nordosten Thailands, ich hab die vielen Menschen nicht wirklich vermisst. 
 
Guesthouse in Payao
+66 54 431 885
45 Ratchawong Road  Waing, Phayao
 
Wat Analayo
17 km ausserhalb der Stadt auf der, der Stadt gegenüberliegenden Seite des Sees, am besten zu erreichen mit eigenem Fahrzeug.

DER NAN LOOP, TEIL 3: VON PHRAE NACH NAN



Wir verlassen Phrae in Richtung Nan am frühen Nachmittag, die knapp 120 km über den gut ausgebauten, aber nicht sonderlich erwähnenswerten Highway 101 sollten wir, mit der ein oder anderen Pause, in zwei bis drei Stunden geschafft haben. Die Reiseführer schwärmen von Nan als einem verschlafenen Ort, der bisher vom Tourismus nahezu unberührt ist... Mhh, so sieht es nicht gerade aus, a) ist die Stadt doch deutlich größer als ich sie mir vorgestellt habe und b) sind zumindest im Zentrum doch eine ganze Reihe von gut besetzten Reisebussen mit Farangs unterwegs.

Meine Laune ist so lala...ich hatte mir das Ganze etwas idyllischer vorgestellt und als das von mir präferierte Nan Guesthouse dann schlussendlich nur noch ein Zimmer ohne Bad im Angebot hat, weil ansonsten alles voll ist, bin ich ziemlich genervt. Aber die Laune hellt sich nach dem Abendessen deutlich auf, im gut besuchten, rummeligen Restaurant Poom 3 wird ein wirklich sensationelles Massaman Curry serviert, und alles ist wieder gut, machmal braucht es nicht viel um mich glücklich zu machen. Über eine Karte gebeugt, beschliessen der Reisegefährte und ich  am nächsten Tag einen Roundtrip durch den Doi Phukha Nationalpark einzulegen. Nach einem extrem netten Frühstück bei Hot Bread, an rotkariert gedecktem Tisch mit frischem Obst und vorzüglichem Pancakes verlassen wir ganz entspannt die Stadt in Richtung einsame Natur.

Die Strecke erfreut uns mit fantastischen Ausblicken und ausser ein paar rasenden Motorradfahrern, die mehr oder weniger seitlich liegend durch die Kurven schiessen, begegnen wir keinem Menschen. Leider lassen sich die atemberaubende Natur und die Weite nur sehr unzureichend mit meiner kleinen Knipse einfangen. Wir schrauben uns Kilometer um Kilometer die ehemals bewaldeten Hügel rauf, mittlerweile bedecken Maisfelder so weit das Auge reicht die Gegend, bis wir schliesslich unterhalb des Gipfels (1939 m) den höchsten Punkt passieren. Auf dem kurvigen Weg wieder runter in die leuchtend grünen Niederungen der Ebene passieren wir wundersamerweise, mitten in der Einsamkeit, ein winziges Cafe, welches unter leuchtend rosa blühenden Bäumen einen erstaunlich guten Milchcafe serviert. Ein paar Kilometer weiter abwärts erscheint plötzlich eine seltsam anmutende Konstruktion am Horizont, beim Näherkommen erkennen wir, dass es sich um den »Rohbau« eines Tempels handelt. Ein dicker goldener Buddha trohnt bereits in der Mitte, des ansonsten nur aus einem unglaublichen Gewirr von Säulen und Leisten bestehenden Bauwerks.

Eineinhalb Stunden später erreichen wir müde und voller grossartiger Bilder im Kopf wieder die Stadt und freuen uns auf eine Wiederholung, das Massaman Curry war soo gut, das will ich nochmal. Bisher haben wir von Nan selber ja noch nicht wirklich was gesehen, aber beim Durchfahren fällt in jedem Fall auf, dass die Stadt von sehr imposanten Tempelgebäuden dominiert wird, da wir aber am morgigen Tag auch noch weiter nach Payao wollen, entscheiden wir uns für eine kleine Auswahl an buddhistischen Sehenswürdigkeiten.

Der erste Stop ist von eher skurriler Art, das nicht zu übersehende Gebäude ist komplett golden, von Dachfirst bis Eingangsstufen und wirkt auf mich wie ein Haus aus 1000 und 1 Nacht, leider ist der Name nicht herauszufinden, aber das gute Stück ist beim besten Willen nicht zu übersehen. Nummer zwei hingegen ist eine veritable Berühmtheit. Die Wandmalereien des Wat Phumin kennt in Thailand jedes Kind, zieren sie doch T-shirts, Kaffeetassen und Kühlschrankmagneten und sind als schlechte Repliken sicher bereits milionenfach auf Poster gedruckt worden. Mir war garnicht klar, dass diese farbenfrohen, pausbäckigen Gestalten eine reale Existenz in Form wunderschöner buddhistischer Fresken haben. Ganz beseelt ob soviel Schönheit, schwingen wir uns wieder auf unser Gefährt und treten, ausgestattet mit einer besonderen Tourempfehlung eines sehr netten australischen Motorradfahrers aus unserem Guesthouse, die Weiterreise gen Phayao an.


Von Geysiren am Strassenrand, leuchtenden Mickey Mäusen und wildem, sehr sehr scharfem Ingwer Curry berichte ich dann kommende Woche im letzten Teil meiner Serie.


Nan Guest House

57/15 Th Mahaphrom, am Ende von Soi 2; 250-400B;  etwas ausserhalb in einer Wohngegend gelegen. Leise und gepflegt, besonders bei Motorradfahrern beliebt.


Restaurant poom 3

Anantaworarittidet Rd


Frühstückscafe Hot bread

Suriyapong Rd


DER NAN LOOP TEIL 2: VON LAMPANG BIS PHRAE

DIE WUNDERBARE FRISÖRSALONDEKORATION
DIE WUNDERBARE FRISÖRSALONDEKORATION
...UND DER MEISTER IN AKTION
...UND DER MEISTER IN AKTION
UNSER QUARTIER FÜR DIE NACHT
UNSER QUARTIER FÜR DIE NACHT
SO SIEHT ES JA HÜBSCH, ABER HARMLOS AUS...
SO SIEHT ES JA HÜBSCH, ABER HARMLOS AUS...
...BIS MAN UM DIE ECKE BIEGT
...BIS MAN UM DIE ECKE BIEGT

Ich gestehe, ich war ein wenig enttäuscht von der Strecke, es kommt vermutlich drauf an, was man von einer Tour mit dem Moped erwartet, ich persönlich mag lieber kleinere Straßen, auch wenn der frische Asphalt auf diesem Teilstück der Strecke in 1A Zustand ist. Was allerdings auch dazu führt, dass auf der an manchen Stellen 6-spurigen Autobahn-ähnlichen Strecke ziemlich gerast wird. Der thailändische Staat baut hier ganz offensichtlich die Route gen Norden massiv aus, die bessere Anbindung an Laos und damit vorallem natürlich auch an China ist wohl das Ziel. Aber so kommt man natürlich auch ganz schön zügig vorwärts, wenn man das will, irgendwann haben wir aber dann doch die Nase voll von den an uns vorbei brausenden Lastern und biegen vom Highway 11 ab, auf die deutlich kleinere Strasse 1023, und nach zweieinhalb Stunden sind wir In Phrae.

Das Bua Khao Hotel ist unser Quartier für die Nacht, ein unfassbar gigantisches Gebäude und komplett aus Teak gebaut. Offensichtlich sind wir die einzigen Gäste, wie überhaupt der gesamte Ort eine seltsam entrückte Schläfrigkeit ausstrahlt, hier gehen die Uhren wirklich in Zeitlupe... Ich mag das, als Gast taucht man ab in eine andere Art zu leben, und mir fällt mal wieder auf, dass diese ewige Hektik im heimischen Deutschland eigentlich nicht not tut, wenn diese Erkenntnis meist auch nicht lange anhält...

Nach einer kleinen Erholungspause machen wir uns auf die Suche nach etwas Essbarem. Hier, im abgelegenen Norden Thailands spricht niemand englisch, was uns aber selbstverständlich nicht davon abhält, auf dem opulenten Nachtmarkt, mit Fingern auf alles zu zeigen, was uns schmackhaft erscheint, und wir werden nicht enttäuscht. Da allerdings das Angebot an Nachtleben doch eher überschaubar ist, liegen wir um neun im Bett, diese Tour ist wirklich sehr erholsam. Am nächsten Morgen beschliesst der Reisegefährte, dass er dringend einen Haarschnitt braucht und unglaublich, aber wahr, auf unserer Erkundungstour, vorbei an Herrenhäusern und unzähligen Tempelanlagen, die wir fast alle anschauen, finden wir tatsächlich einen Frisör. Der gute Mann ist offensichtlich ein Western Fan, wie seine Ladendekoration unschwer erkennen lässt, und nach einigen lustigen Missverständnissen, darf der Reisegefährte auf den Stuhl zum Haare schneiden. Vermutlich ist er mit dieser Aktion Stadtgespräch, der bereits wartende thailändische Kunde traut seinen Augen kaum, und muss gleich seine Freunde anrufen, aufgeregt spricht er gleich mehrfach laut in sein Iphone. An unser Ohr dringt der Name David Beckham... Zu guter letzt wird der pseudoprominente deutsche Gast dann auch noch fürs Album des Geschäfts von allen Seiten fotografiert und alle sind glücklich. 
Bevor wir die Weiterreise gen Nan antreten, liegt noch ein Tempel auf dem Weg, den wir uns nicht entgehen lassen wollen, auch wenn die Beschreibung im Reiseführer jetzt nicht so enthusiastisch klingt, der Wat Phra That Chom Chaeng. Es handelt sich um einen Waldtempel, abgelegen im, im Januar ziemlich verdorrten Grün, etwa 10 km ausserhalb von Phrae. Wie besonders dieser Ort ist, und vorallem, wie unheimlich, erschliesst sich erst, wenn man quasi auf der Rückseite der Anlage angekommen ist. Hier hat ein offensichtlich ziemlich kreativer Mensch mit sehr sehr dusterer Fantasie seine Vorstellung von allen Arten von Höllenfeuern in Beton gegossen. Dass es auch im Buddhismus eine Hölle gibt, war mir bis dahin unbekannt. Aber hier wird im grossen Stil, und das im wahrsten Sinne des Wortes, die Figuren sind überlebensgross, gefoltert, gevierteilt, ertränkt und gewürgt, da sag nochmal einer der Buddhist sei besonders friedfertig... Der Ort ist wirklich seltsam, freundlich lächelnde Mönche fegen den Boden zwischen grausam entstellten menschlichen Figuren, aber vielleicht braucht ja jeder Mensch eine Art Ventil für seine dunklen Seiten, besser er lässt es am Beton aus.... Nachdenklich steigen wir auf unser Gefährt und verlassen diesen unheimlichen, aber auch faszinierenden Ort und düsen in Richtung Nan.


Nächste Woche berichte ich dann von Häusern aus Gold, 1000 Kurven und Cappuccino unter rosa Blüten.

 

Bua Khao HOTEL

8 Soi 1, Th Charoen Meuang, Phrae. Telefon: 5451 1372

Nachtmarkt in Phrae

Der kleine, aber feine Nachtmarkt findet jeden Abend statt. Location: ausserhalb der Victory Gate Kreuzung. Der Händler vor dem chinesischen Schrein macht super leckeren Somtum.

Waldtempel

Wat Phra That Chom Chaeng. Der Tempel ist leider nicht einfach zu finden, er befindet sich etwa 3 kilometer entfernt vom berühmtesten Tempel der Gegend, dem Wat Phra That Cho Hae, auf der Cho Hae Road, den kennt jeder. Man braucht auf jeden Fall ein eigenes Transportmittel.


DER NAN-LOOP TEIL 1: VON CHIANG MAI NACH LAMPANG

DER NAN LOOP

DER NAN LOOP

Mittlerweile gibt es tatsächlich nur wenige Gegenden in Thailand, wo ich noch nicht gewesen bin. Manchmal stehen der Reisegefährte und ich vor der riesigen Karte, die eine komplette Wand in unserer Küche bedeckt, und überlegen, was uns noch locken könnte. Und so trifft es sich, dass wir die Gegend um Nan, ganz im Nordosten Thailands ins Visier nehmen. Diese Ecke des Landes ist vom Tourismus noch relativ unberührt, und hat den Ruf ziemlich verschlafen zu sein, das klingt gut. Der Plan ist, sich in Chiang Mai ein Motorrad zu leihen, und von da aus einen Loop zu fahren, die Etappenziele sind Lampang, Phrae, Nan, Payao und zurück nach Chiang Mai. Sechs Tage wollen wir unterwegs sein. Da ich diesmal etwas ausführlicher über Land, Leute und Adressen schreiben möchte, wird aus dem Reisebericht eine kleine Serie. 
 
Folge 1 Chiang Mai-Lampang
Unser todschickes Motorrad, eine Honda Phantom, haben wir vorab auf der Website von Mr. Mechanics in Chiang Mai bestellt, sie ist noch viel toller, als wir uns gewünscht haben, das gute Stück hat neben, praktischen Koffern rechts und links auch ein paar sehr stylische Flammen auf den Tank gemalt....los gehts! 
Die erste Etappe führt uns von Chiang Mai aus ca. 100 km, über eine sehr gut ausgebaute, aber nicht sonderlich spektakuläre Strasse geradewegs in die thailändische Provinz, vorbei an endlosem Grün, nur unterbrochen von kleinen Käffern, wo uns Strassenfoodstände mit dem Duft von scharfer Hühnersuppe zum anhalten locken wollen. Ganz entspannt erreichen wir bei wunderschönem, tropischen Nachmittagslicht die Kleinstadt Lampang, die sooo klein dann doch garnicht ist. Zumindest der Verkehr ist amtlich, vermutlich weil alle verfügbaren Fahrzeuge gerade auf dem Weg sind um die Kinder von der Schule abzuholen, wie überall am späten Nachmittag in Thailand.
Unser Guesthouse ist schon von weitem unübersehbar, das Holzhaus liegt direkt am Flussufer und ist komplett leuchtend türkis angestrichen. Der Gastgeber ist die Freundlichkeit in Person und da es erstaunlich leer ist, suche ich mir das schönste Zimmer aus, ein grosser, heller Raum mit hohen Decken und Blick auf den Fluss. Sehr schön, so hatte ich mir das vorgestellt. Jetzt brauchen wir nur noch eine gute Adresse fürs Abendessen und wir sind wunschlos glücklich. Das Riverside Restaurant, der Name ist Programm, liegt nur ein paar Minuten zu Fuss entfernt und hat ein Speisekarte, die halb so dick ist wie ein Telefonbuch, in Deutschland verheisst sowas nix Gutes, aber nicht in diesem kulinarischen Wunderland. Eine Stunde später biegt sich der Tisch unter Köstlichkeiten, eine Liveband spielt erstaunlich gut Jazzstandards nach und wir geniessen den Sonnenuntergang mit Blick aufs Wasser. Am nächsten Tag stehen zwei Programmpunkte auf dem Plan, zum einen wollen wir uns massieren lassen, so ganz toll findet mein Rücken das lange Sitzen auf dem Sozius dann doch nicht, und den berühmtesten Tempel der Region wollen wir uns nicht entgehen lassen.
Der Wat Phra That Lampang Luang liegt ca. 20 km ausserhalb der Stadt und ist ein besonders beeindruckendes Beispiel für Lanna Architektur, ganz aus gigantischen gold bemalten Teakstämmen gebaut, mit offenen Seitenwänden, leuchten aus dem Schatten unzählige in orange Tücher gehüllte Buddhafiguren. Links neben dem Hauptgebäude führt ein schmaler Weg in einen seltsamen Garten, der komplett beherrscht wird von einem haushohen, heiligen Banyan Tree. Kleine bemalte Kuhfiguren sind rund um den Baum verteilt, der im Inneren von schläfrigen Hunden bewohnt wird, die nur dann knurrend wach werden, wenn jemand ihrem Haus zu nahe kommt.
 
Nach soviel Kultur braucht jetzt auch der Körper etwas Pflege. Auf der wunderbar verschlafenen Hauptstrasse in Lampangs Altstadt, deren leicht runtergekommene Holzhäuser mit ihren verschnökelten Säulen und der abgeblätterten Farbe um den Preis für das charmanteste Gebäude der Stadt wetteifern, finden sich auch ein paar winzige Massage Salons. Im Halbdunkel begrüßt uns ein älteres Ehepaar mit dem typischen respektvollenn Wai, den gefalteten Händen in Höhe des Kinns. Ich glaube, Farangs verirren sich eher selten in ihren rumpeligen, mit Königsbilder geschmückten Laden. Im Bad, neben dem Wäscheständer dürfen wir uns umziehen. Die Lady hat genau den richtigen Griff, nicht zu weich und nicht zu fest, und obwohl wir uns verbal so garnicht verständigen können, verstehen wir uns prima. Zum Abschluss gibt sie mir zu verstehen, dass sie mir gerne noch meine langen Haare zu einer neuen Frisur flechten möchte, ich bin ganz gerührt und sie macht das wirklich gut. Nach anderthalb Stunden verlassen wir sehr entspannt und richtiggehend beseelt den Salon und machen uns auf in Richtung Phrae. Von Frisörsalons und Höllenfeuern berichte ich dann kommende Woche....

Guesthouse: R-Lampang
Talad Kao Rd.  T: (054) 225 278 F: (054) 225 278   
ilovelampang@yahoo.com
 
Lampang Luang, Ko Kha District, Lampang 52130, Thailand
 

DAS UNGESCHMINKTE THAILAND

Ich wusste nicht viel über den Isaan, bevor wir losgezogen sind, ausser, die meisten Barmädchen in Bangkok kommen daher, genauso wie der scharfe Somtum, ein Salat aus grüner Papaya, den es in der Hauptstadt an jeder Ecke gibt. That was it, das ist ein guter Grund auf Reisen zu gehen, unbekanntes Terrain erkunden. Der Plan: nach Udon Thani fliegen, im nahen Nong Khai eine Honda Phantom mieten, und los düesen gen Osten, immer den Mekong entlang. Die wenigen Touristen, die nicht direkt in Nong Khai nach Laos aufbrechen, fahren in die andere Richtung. Da wir ja immer das Moped wieder an der selben Stelle abgeben müssen, bietet sich ein Loop an, nennen wir ihn den ISAAN LOOP. 
Tag 1: Nach einer sehr netten Übernachtung im Mut Mee Guesthouse führt uns die angenehm leere Landstrasse über recht unspektakuläre 140km bis Buen Kan, den Mekong sieht man leider so gut wie nie und so richtig viel zu bestaunen am Wegesrand gibt es eigentlich auch nicht, mir dämmert langsam, warum alle in die entgegengesetzte Richtung fahren....aber  nur Geduld... Buen Kan entpuppt sich als total verpenntes, aber sehr freundliches Provinznest, keine Touristen weit und breit, und es ist, wie es immer ist, wo keine Farangs sind, da sind die Leute am nettesten, wir werden regelrecht verwundert bestaunt. 
Tag 2: Unser erstes Ziel an diesem heissen Tag ist das Bergkloster Phu Tok, spektakulär gelegen in the Middle of Nowhere auf einem Karstfelsen und nachdem ich mich tatsächlich alle 7 Level zur 'Erleuchtung' tapfer über unendlich schedderige Holztreppen hochgeschleppt habe, verlaufe ich mich auf dem Gipfel und finde fast nicht mehr runter..... Grössere Orte sind rar auf dieser Etappe, also auch die Übernachtungsmöglichkeiten, man könnte ja mla einen Homestay versuchen, gastfreundliche Thais bieten ein Bett und Verpflegung in ihrem Haus an. Wir entscheiden uns für Khun Bunleods Heim, direkt am Phu Wua Wildlife Reserve und werden nicht enttäuscht (mehr Details dazu, bald in der Rubrik 'Schlaf gut'). Mittlerweile sind wir tief im wilden Osten Thailands, trockene Reisfelder soweit das Auge reicht, wir zockeln auf schmalen Strässchen (mit Hilfe von Google Maps) durch winzige Dörfer, so muss Thailand noch vor 20 Jahren überall ausgesehen haben. Einzig die Pick-up Trucks in den meisten Garagen zeugen von bescheidenem Wohlstand, der erst jüngst in diesem Landstrich Einzug gehalten hat, bevorzugt durch den Anbau von Gummibäumen.
Tag 4: Die freundliche Kleinstadt Nahkon Phanom mit Blick auf laotische Zipfelberge entlässt uns am Morgen in Richtung That Phanom (diese Namen machen die Navigation nicht unbedingt einfacher...) die Strasse wird gesäumt von unendlich vielen Tempeln, bis man schliesslich an einem der wichtigsten Heiligtümer des Landes ankommt, und wieso oft, ist das, was im Reiseführer als unbedingt sehenswürdig beschrieben wird, naja, sagen wir ok. ,die wirklich interessanten Dinge finden drumherum statt. That Phanom erholt sich gerade von seinem 10 Tage andauernden berühmten Fest, der gigantisch grosse Jahrmarkt rund um den Tempel wird langsam (sehr langsam) abgebaut, und am Mekong entlang verkaufen Laoten Obst, Gemüse und....seltsame Medizin, bestehend aus getrockneten Echsen, Stachelschweinstacheln, leuchtenden Glasmurmeln und gekochten Hirschbeinen..ich möchte mir garnicht vorstellen, welchen Arztbesuch das ersetzen soll.
Tag 5: Ich mag einfach gerne diese unspektakulären thailändischen Provinzstädte, wie Sahkon Nahkon, die Menschen machen einen zufriedenen Eindruck, schiefe alte Holzhäuser, der grösste Binnensee Thailands und sehr scharfes schmackhaftes Essen (ohne englische Speisekarte...) tragen auch zu unserer Entspannung bei, unser Hotel ist sogar richtig gut! Heute steht eine seeehr lange Etappe auf dem Plan, vor der mir ein wenig graust, weil wir keine Lust auf Udon Thani haben, wollen wir quer durch die Pampa direkt nach Nong Khai fahren....Google Maps sagt es sind 165km, das sollte eigentlich kein Problem sein...nach 85km passieren wir ein Schild: Nong Khai 195km, Sch....unserer hervorragendes Satelitenbasiertes Telephon hat uns nicht die Stadt angezeigt, sondern den Namen der Provinz. Prost Mahlzeit! und es wird immer heisser. Die Strecke ist wirklich ein Traum, winkende Kinder, Reisfelder, riesige Bambusfischernetze und ungeteerte Schotterpisten mit Schlaglöchern. 
Tag 6: Wollen wir wirklich noch hinter Nong Khai eine Etappe gen Westen fahren? Wir wollen, auch wenn der Hintern wehtut. Ziel ist Sang Khom, mit einem Schlenker vorbei an zu Tieren geschnittenen Hecken, Tempeln soweit das Auge reicht, ich glaube wirklich die Mönche könne sich zuwinken, einem Abstecher zu einem komplett verlassenen Naturpark mit Kalkfelsen und 2500 jahre alten Zeichnungen, erreichen wir den Ort auf kurviger idyllscher Strasse am frühen Nachmittag und checken in einem traumhaft gelegenen Guesthouse ein (auch dazu mehr demnächst).
Tag 7: Das wars, bye bye Isaan! Fazit: man muss sich auf die Gegend einlassen, am Anfang war ich enttäuscht, weil alles so unspektakulär war, aber es lohnt sich durchzuhalten. Thailand ohne Touristen ist eine ganz neue Erfahrung, eine durchaus positive. Zwischendurch hat man das Gefühl man fährt durch Norddeutschland, Felder soweit das Auge reicht, wenig Menschen, plattes Land, breiter ruhiger Fluss, es ist bloss zur Zeit 40 grad heisser...aber mit etwas Muße schärft sich der Blick für die Details. Und, nicht zu vergessen, dieser Teil Thailands wird sich in den kommenden Jahren rasant verändern, die fünfte Brücke über den Mekong ist in Planung, Laos, Vietnam und damit auch die Chinesen scharren mit den Hufen die Gegend wirtschaftlich aufzurüsten. Wer also nochmal durch ein ungeschminktes, verschlafenes Thailand reisen möchte, sollte das bald tun.

DER MAE HONG SON LOOP

2001 bin ich mit meinem Reisegefährten schonmal den Mae Hong Son Loop gefahren, jetzt also elf Jahre später, und auch elf Jahre älter nochmal rauf aufs Moped und rein in die Berge. Diesmal haben wir nur eine kleine Honda Wave (125cc), damals eine Phantom, puuhhh, das ist ein ganz schöner Unterschied, bei dem sportlichen Unterfangen. Angeblich hat die Strecke mehr als 1800 Haarnadelkurven!!! und teilweise ein Steigungen, bei denen man Angst hat, gleich kommt vorne das Rad hoch... Aber all die Mühe lohnt sich!! Die Landschaft lässt einen staunen, soviel Natur und sowenig Zivilisation ist der deutsche Mensch nicht gewöhnt, da wird man ganz klein. Die erste Etappe bringt uns nach sehr anspruchsvollen 150 km von Chinag Mai bis Pai, was bei unserer ersten Tour noch ein verpenntes Nest mit einer Handvoll B&B war. Heute ist Pai eine Touristenhochburg mit geschätzten 300 Hotels für jeden Geschmack, aber es hat immer noch seinen Charme bewahrt, auch wenn auf der Walking Street abends die Hölle los ist. Etappe Nummer zwei führt uns über 120km Kurven, Kurven, Kurven bis nach Mae Hong Son, dem nordwestlichsten Städtchen Thailands, hier gehen die Uhren noch deutlich langsamer, immer noch. Abends haben wir das grosse Glück den nur einmal jährlich stattfindenden Markt besuchen zu dürfen, Menschen aus allen Himmelsrichtungen, viele Hilltribes, kommen ins Tal um Geschäfte zu machen, Freunde zu treffen, einzukaufen und sich natürlich zu amüsieren. Ein ziemlich, lauter, derber Spass, der uns seltsam fremd anmutet, diese Funktion haben Jahrmärkte bei uns schon ewig nicht mehr. Tag drei verlangt uns alles ab!!! 160km über winzige Strassen mit jeder Menge Schlaglöcher durch pure Natur, die Ausblicke lassen uns ganz still werden, leider kann man das nicht auf Foto bannen, das sieht viel zu banal aus. Abends fallen wir absolut tot ins Bett, aber nicht ohne uns vorher noch ein Festmahl zu genehmigen, ja sowas gibts in der thailändischen Pampa auch. Mae Chaem entlässt uns am anderen Tag in Richtung Doi Inthanon, dem höchsten Gipfel Thailands mit 2565m, da ist es ganz schön frostig oben auf dem Berg, der wie üblich in diesem buddhistischen Land mit einer gigantischen Stupa gekrönt wird. JAAAWOHL, wir sind mit der kleinen Kiste bis oben auf den Gipfel gefahren. Ab da wirds einfach, immer nur geradeaus den Berg runter, die 115 km sind doch ein Klacks.....

How to do it: es bietet sich tatsächlich an ein grösseres Bike zu mieten, dann ist es wesentlich komfortabler, und empfehlenswert ist sicher auch die Tour in mehr Tagen zu machen, ich würde sagen 6-8 Tage machen Sinn, damit man auch was davon hat. Gute Karten gibt's von GT-Riders, auf deren Website kann man sich auch alle anderen wichtigen Infos holen. Übernachtungsmöglichkeiten finden sich demnächst unter meiner Rubrik 'Schlaf gut'. Wenn man die Tour im thailändischen Winter machen will (November bis Februar) unbedingt warme Sachen mitnehmen, wir hatten Nachts teilweise nur 8!!!! Grad.

UND DA SIND WIR LANGGEFAHREN
UND DA SIND WIR LANGGEFAHREN

DER CHIANG RAI LOOP


Home sweet Home! Nach zehn aufregenden Tagen auf dem Moped durch den wilden Norden Thailands, entlang der burmesischen und laotischen Grenze, mit grandiosen Ausblicken auf den Mekong und die umliegenden Berge, bin ich wieder daheim im chaotischen Bangkok gelandet. Wer Lust hat diese Tour nachzumachen, dem sei die übersichtliche und präzise Karte 'Golden Triangle' The Loop von GT-Riders empfohlen. Das Moped haben wir geliehen bei ST.Motorcycle auf der Jedyod Road in Chiang Rai, und eine ungefähre Beschreibung der Tour findet sich bei Travelfish Dann braucht man eigentlich nur noch leichtes Gepäck und jede Menge Abenteuerlust, und los gehts.