Thailand auf dem Sozius eines Mopeds zu erkunden, ist meine grosse Leidenschaft.
Zwar hab ich selber gar keinen Führerschein, aber einen grossartigen Reisegefährten an meiner
Seite, der uns immer sicher durch Haarnadelkurven, über Stock und Stein und durchs dichte Getümmel bringt.
Wobei das Mopedfahren kein Selbstzweck ist, es ist einfach nur eine ganz besondere Art das Land zu erkunden, es geht nicht ums schnelle "Kilometer fressen", sondern ums geniessen, man ist einfach dichter dran am Geschehen als aus dem Auto heraus.
Es geht nur minimales Gepäck mit, mir tut auch manchmal ganz schön der Hintern weh auf dem Sattel, aber das Gefühl durch dschungelgrüne Landschaft, über menschenleere Strassen zu rauschen ist mit nichts zu vergleichen.
Es folgen hier ein paar Motorradtouren, die wir in den letzten Jahren gemacht haben.
Wie schon angekündigt haben der Reisegefährte und ich im Dezember eine Mopedtour durch den Süden Thailands gemacht. Fälschlicherweise hatte ich angenommen, irgendwie hab ich ja eigentlich schon fast alles gesehen im sogenannten Land des Lächelns, aber diese Tour hat mir nochmal ganz neue Seiten Siams gezeigt. Die größte Überraschung war sicher, daß beide Küstenstreifen, Ost, wie West kaum westliche Touristen sehen, anscheinend fahren die alle auf die Inseln und überlassen diesen Landesteil den Einheimischen, was der Gegend ganz offensichtlich gut tut. Menschenleere Strände, Straßen auf denen stundenlang kein einziges Auto zu sehen ist, aber auch mancherorts Schwierigkeiten eine Übernachtungsmöglichkeit zu finden, wenn man des thailändischen nicht mächtig ist, auch überhaupt eine Straße von A nach B zu finden war bisweilen nicht so einfach, aber davon später mehr. WEITERLESEN
Der Reisegefährte und ich sind mit dem Moped unterwegs durch den Süden Thailands. Losgegangen ist der Trip in Krabi, hier der Link zu unserer ersten Etappe von Krabi nach Trang. Mittlerweile sind wir den zweiten Tag in Trang und uns gefällt das kleine Örtchen so gut, dass wir beschlossen haben noch eine weitere Nacht zu bleiben. Es soll einen sehenswerten botanischen Garten geben, und nach einem standesgemässen, üppigen Frühstück mit landestypischem, lokal angebautem Kopi, wie der Kaffee hier genannt wird, im gleichnamigen, alteingesessenen Cafe gleich neben dem Bahnhof, machen wir uns auf den Weg. WEITERLESEN
Das kleine charmante Städtchen Songkhla hat mich tatsächlich begeistert. Thailändische Provinz im besten Sinne, unaufgeregt, freundlich und ein bisschen skurril. Lest hier meinen Bericht über die 3.Etappe meines Roadtrips mit dem Moped durch den Süden Thailands. WEITERLESEN...
Auf der ITB, der weltgrößten Tourismusmesse in Berlin, hatte ich das Vergnügen Tobi und Marcel vom erfolgreichen Travelblog Home is where your bag is kennenzulernen. Wir haben uns gleich gut verstanden, teilen wir doch eine Leidenschaft, Reisen in Asien und insbesondere in Thailand. Und darum freue ich mich besonders euch heute einen Gastartikel der beiden zu präsentieren. Los geht's mit dem Roller über Koh Phangan...
Wie ihr sicher schon gemerkt habt, bin ich ein großer Freund des Mopedfahrens in Thailand. Viele Menschen haben mich schon gefragt: »Ist das denn sicher? Hast du da keine Angst?«.
Na ja, sagen wir mal so...Was ist schon sicher im Leben?.... Der Straßenverkehr in Thailand ist die Hölle, gar keine Frage. Aber der Spaß ist es mir wert. Wobei ich natürlich einschränkend sagen muss, ich bin nur Beifahrer. Der Reisegefährte ist ein sehr besonnener Fahrer und ich fühl mich auf dem Sozius immer sicher. Solltet ihr also Lust haben, es mir nach zu tun, beantworte ich hier die 8 wichtigsten Fragen zum Thema Roller fahren in Thailand.
Frage 1: Roller oder Motorrad leihen?
Das hängt natürlich, nicht zuletzt, von euren Fähigkeiten ab, aber auch ein wenig von der Strecke, die ihr vorhabt zu fahren. Wollt ihr durch Thailands Norden cruisen, macht es durchaus Sinn, für die hunderten von steilen Haarnadelkurven eine etwas kräftigere Maschine zu leihen. Ich hab so eine Tour mal auf einer Honda mit 100cc absolviert, kann man alles machen... muss man allerdings damit rechnen, dass man auch mal absteigen muss, und den Berg rauf schieben.... Eine sehr ähnliche Strecke hab ich ein Jahr später, auf dem Sozius einer Honda Phantom erlebt, und siehe da, alles wunderbar, nix mit absteigen, und deutlich mehr Spaß. Für einen Kurztripp über eine Insel reicht ein kleines Maschinchen natürlich selbstverständlich locker.
Frage 2: Wo bekomm ich das Gefährt her?
Das ist abhängig von der Art und Größe des Gefährts. Eine ganz normale kleine Honda oder einen Roller, so wie die Locals sie fahren, bekommt man fast an jeder Strassenecke geliehen. Wer anspruchsvoller ist, oder ganz spezielle Vorlieben hat, der sollte einen darauf spezialisierten Verleiher aufsuchen. Da kenn ich mich allerdings nur im Norden Thailands ein wenig aus, Chiang Mai ist für diese Ansprüche eine sehr gute Anlaufstelle mit großer Auswahl. Bei meinem letzten Trip haben wir unsere Honda Phantom bei Mr.Mecanics auf der Website vorbestellt, denn besonders in der Hauptsaison ist nicht gewährleistet, dass alle Wünsche spontan erfüllbar sind. Eine andere gute Adresse ist: gt-rider, ebenfalls in Chiang Mai.
Frage 3: Welche Papiere brauche ich?
Für das Leihen einen kleinen Mopeds oder Rollers hat mich noch nie jemand nach einem Führerschein, und schon garnicht einem internationalen Führerschein gefragt. Üblicherweise hinterlegt man seinen Reisepass als Sicherheit, daß man das rollende Gefährt auch wieder zurückbringt. Aber auch wenn ich diese Prozedur nicht so wirklich symphatisch finde, es ist uns noch nie was Unangenehmes passiert. Man sollte seinen Führerschein aber in jedem Fall auf der Fahrt dabei haben, weil es immer sein kann, daß man in eine Polizei Kontrolle kommt, und ohne Papiere ist das gar kein Spaß. Es bietet sich im übrigen an, eine Kopie des abgegebenen Reisepasses immer in der Tasche zu haben, just in case....
Was größere Maschinen angeht, so ist es sicher sinnvoll alle offiziellen Papiere zu Hand zu haben. Was den internationalen Führerschein angeht, so musste ich den bisher tatsächlich nur beim Leihen eines Mietwagens zeigen, aber sicher sein kann man sich da nicht.
Frage 4: Was kostet der Spaß?
Eine Honda Phantom mit 200cc kostet bei einem seriösen Verleiher um die 600 Baht am Tag. Wer das Gefährt für mehrere Tage leihen möchte, kann durchaus beim Preis etwas verhandeln. Da ist auch eine Versicherung mit inbegriffen, ich bin mir allerdings bei der thailändischen Rechtslage nicht sicher, wie belastbar diese für einen Ausländer ist.
Eine Honda Dream 125 cc kostet beim selben Verleiher in Chiang Mai 200 Baht am Tag, ebenfalls mit Versicherung. Auf den Inseln sind die kleinen Scooter sicher noch günstiger zu haben, weil da die Konkurrenz größer ist.
Frage 5:Wie sieht es mit der Sicherheit aus?
Gute Frage! Diese Frage hat verschiedenen Aspekte. Zum einen die Maschinen selber, wir haben schonmal eine Honda Dream geliehen, die nach 2 km komische Geräusche von sich gegeben hat, und wo ich mir nicht sicher war, ob wir heile wieder zurückkommen... Das Risiko besteht leider immer, darüber sollte man sich im klaren sein. Wer in Thailand deutsche Wartungsstandards erwartet, sollte die Finger von den motorisierten Zweirädern lassen. Es macht sicher Sinn, eine Proberunde zu drehen und gerade bei größeren Maschinen, die wichtigsten Teile zu checken und gegebenenfalls auch beim Verleiher zu monieren.
Dann sind natürlich die Strassenverhältnisse in Thailand ein nicht zu vernachlässigender Faktor. Im Norden des Landes, sind wir stundenlang über wunderbar samtigen Asphalt, auf menschenleeren Strassen entlang gebraust. In Bangkok würde ich mich im Leben nicht auf ein Motorrad setzen, da herrscht auf den Strassen die pure Anarchie, das wäre mir zu gefährlich. Besonders an Feiertagen fahren leider sehr viele Thais unter jeder Menge Alkohol, das führt, wie z.B. dieses Jahr an Songkran, zu mehreren hundert! Toten an einem Wochenende. Das sollte man wissen!!!
Und dann wäre da noch die Sache mit dem Helm, ich persönlich setze mich auf kein Moped oder Motorrad ohne Helm, weder in Deutschland, noch in Thailand. Das größte Problem ist, bei den Verleihern einen Helm zu finden, der passt. Das ist leider nicht immer gewährleistet. Ich hab für meinen nächsten Trip tatsächlich schon daran gedacht, mir einen richtig guten Helm aus Deutschland mitzubringen.
Wenn man den Aufwand nicht betreiben möchte, hier noch ein kleiner Tipp, die meisten Leih-Helme sind innendrin nicht sonderlich appetittlich, kein Wunder bei der Hitze. Ich trage immer einen leichten Stoffhut unter dem Helm, das ist deutlich hygenischer, und wenn das Teil zu groß sein sollte, wackelt es so auch weniger.
Ach und ein kleines, nicht unwichtiges Detail noch: in Thailand herrscht Linksverkehr!
Frage 6:Wie orientiere ich mich?
Das ist in Zeiten von Google Maps eine leicht zu beantwortende Frage, mit einer thailändischen Simkarte im Smartphone ist das alles kein Problem mehr. Es gibt allerdings manchmal böse Überraschungen, Ich hatte schon einige Male den unangenehmen Fall, daß ich den Namen einer Stadt als Ziel eingegeben habe, dann errechnet Google Maps die Entfernung und man denkt, OK 125 km, das ist zu schaffen. Aber die Entfernung bezieht sich auf den Namen des Bezirks und in Wirklichkeit sind es 260 km. Was einem Autofahrer noch relativ egal sein kann, wird eventuell zu einem veritablen Albtraum für Mopedfahrer. Also ACHTUNG: Das Wort Amphoe, als Zusatz zum Städtenamen, bezeichnet einen Bezirk und nicht die Stadt selbst.
Frage 7: Und das Gepäck?
Ehrlich gesagt sind diese Art von Ausflügen nichts für Menschen, die jeden Tag ein neues Outfit tragen wollen... Soll heissen, wenn ich eine Woche unterwegs bin, hab ich für jeden Tag eine frische Unterhose dabei, zwei bis drei T-Shirts müssen reichen. Viel mehr als eine Zahnbürste und wichtig! Sonnencreme, ist nicht drin an Hygienartikeln. Auf langen Touren in den Bergen trage ich immer eine lange Jeans und Turnschuhe, egal, wie warm es ist. Manchmal ist es, je nach Jahreszeit, auch sinnvoll eine Windjacke im Gepäck zu haben. Wir haben zu zweit immer zwei kleine Rucksäcke dabei, der Fahrer trägt seinen vor dem Bauch. Auf unserem letzten Trip hatten wir eine Maschine mit Satteltaschen vorbestellt, das ist natürlich totaler Luxus, aber auch leider nicht immer zu haben.
Frage 8: Geht das alles auch, wenn ich noch nie eine Mopedtour gemacht habe?
Die Frage muss natürlich letzendlich jeder für sich selbst beantworten. Aber ich hätte einen Vorschlag. Wenn du Lust auf eine mehrtägige Tour, z.B. den Mae Hong Son Loop mit Start in Chiang Mai hast, dir aber nicht sicher bist, ob du dir das zutraust, leih dir doch erstmal ein Moped für einen Tag. Von Chiang Mai aus lassen sich wunderbare Tagestouren in die hügelige Umgebung machen, z.B. zum berühmten Tempel Wat Phra That Doi Suthep. Und wenn du dich wohl fühlst auf dem rollenden Teil, dann kannst du auch frohen Mutes weitere Strecken in Angriff nehmen.
Jetzt bleibt mir nur noch Dir Spaß zu wünschen und fahr vorsichtig!
Und wenn du Ideen für Touren im Norden Thailands suchst, hier findest du einige schöne Vorschläge in meiner Rubrik Roadtrips.
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Ich freu mich sehr, wenn du mich auf meinen Reisen durch Thailand begleitest!
Mit den Bildern der pausbäckigen Göttergestalten aus dem berühmten Wat Phumin im Kopf treten wir die letzte Etappe des Loops an, unser Tagesziel ist das 240 km entfernte Payao. Über menscheleere, frisch asphaltierte Strassen mit hunderten sanften Kurven, über liebliche Hügel, vorbei an nur aus wenigen Häusern bestehenden Ortschaften, erreichen wir am späten Nachmittag Payao. Und werden gar wunderbar empfangen, was für eine Szenerie!!! Am Ufer des riesigen künstlichen Sees läuten die Bewohner das Wochenende ein, Grossfamilien im Sonntagsstaat flanieren entlang der Promenade, alle 10m leuchtet in der untergehenden Sonne ein anderes aus Stoff bestehendes Tier auf einem mit Kunstrasen bezogenen Podest, Mickey Mouse, ein Drache, ein Elefant, ein Tiger.... ich kann es nicht fassen, diese Mischung aus totalem Trash und Schönheit ist so typisch für Thailand, und ich kann mich, auch nach Jahren immer noch darüber freuen....Der ganze Ort strahlt eine ungeheuer entspannte Freundlichkeit aus, ein wenig wie ein Kurort in der Schweiz, wofür auch die am Horizont im Sonnenuntergang leuchtenden Berge sprechen. Alles wirkt seltsam unwirklich, nur mein Hunger, der ist echt!!! Nachdem der Reisegefährte und ich uns im freundlichen Kwan Payao Lake House, in einer Seitenstrasse des Sees installiert haben, haben wir die Qual der Wahl, was die Lokalität für ein ordentliches Abendessen angeht. Ich will natürlich Seeblick, wenn schon, denn schon, und das schöne an Thailand ist ja, unteranderem, dass Lokale an touristischen Orten trotzdem gutes Essen kredenzen. Wir landen mit gekreuzten Beinen an einem flachen, mit Plastikdecke gedeckten Tisch, das Lokal ist fast bis auf den letzten Platz besetzt, immer ein gutes Zeichen, und kurze Zeit später biegt sich der Tisch unter Platten und Schüsseln.
Wir verlassen Phrae in Richtung Nan am frühen Nachmittag, die knapp 120 km über den gut ausgebauten, aber nicht sonderlich erwähnenswerten Highway 101 sollten wir, mit der ein oder anderen Pause, in zwei bis drei Stunden geschafft haben. Die Reiseführer schwärmen von Nan als einem verschlafenen Ort, der bisher vom Tourismus nahezu unberührt ist... Mhh, so sieht es nicht gerade aus, a) ist die Stadt doch deutlich größer als ich sie mir vorgestellt habe und b) sind zumindest im Zentrum doch eine ganze Reihe von gut besetzten Reisebussen mit Farangs unterwegs.
Meine Laune ist so lala...ich hatte mir das Ganze etwas idyllischer vorgestellt und als das von mir präferierte Nan Guesthouse dann schlussendlich nur noch ein Zimmer ohne Bad im Angebot hat, weil ansonsten alles voll ist, bin ich ziemlich genervt. Aber die Laune hellt sich nach dem Abendessen deutlich auf, im gut besuchten, rummeligen Restaurant Poom 3 wird ein wirklich sensationelles Massaman Curry serviert, und alles ist wieder gut, machmal braucht es nicht viel um mich glücklich zu machen. Über eine Karte gebeugt, beschliessen der Reisegefährte und ich am nächsten Tag einen Roundtrip durch den Doi Phukha Nationalpark einzulegen. Nach einem extrem netten Frühstück bei Hot Bread, an rotkariert gedecktem Tisch mit frischem Obst und vorzüglichem Pancakes verlassen wir ganz entspannt die Stadt in Richtung einsame Natur.
Die Strecke erfreut uns mit fantastischen Ausblicken und ausser ein paar rasenden Motorradfahrern, die mehr oder weniger seitlich liegend durch die Kurven schiessen, begegnen wir keinem Menschen. Leider lassen sich die atemberaubende Natur und die Weite nur sehr unzureichend mit meiner kleinen Knipse einfangen. Wir schrauben uns Kilometer um Kilometer die ehemals bewaldeten Hügel rauf, mittlerweile bedecken Maisfelder so weit das Auge reicht die Gegend, bis wir schliesslich unterhalb des Gipfels (1939 m) den höchsten Punkt passieren. Auf dem kurvigen Weg wieder runter in die leuchtend grünen Niederungen der Ebene passieren wir wundersamerweise, mitten in der Einsamkeit, ein winziges Cafe, welches unter leuchtend rosa blühenden Bäumen einen erstaunlich guten Milchcafe serviert. Ein paar Kilometer weiter abwärts erscheint plötzlich eine seltsam anmutende Konstruktion am Horizont, beim Näherkommen erkennen wir, dass es sich um den »Rohbau« eines Tempels handelt. Ein dicker goldener Buddha trohnt bereits in der Mitte, des ansonsten nur aus einem unglaublichen Gewirr von Säulen und Leisten bestehenden Bauwerks.
Eineinhalb Stunden später erreichen wir müde und voller grossartiger Bilder im Kopf wieder die Stadt und freuen uns auf eine Wiederholung, das Massaman Curry war soo gut, das will ich nochmal. Bisher haben wir von Nan selber ja noch nicht wirklich was gesehen, aber beim Durchfahren fällt in jedem Fall auf, dass die Stadt von sehr imposanten Tempelgebäuden dominiert wird, da wir aber am morgigen Tag auch noch weiter nach Payao wollen, entscheiden wir uns für eine kleine Auswahl an buddhistischen Sehenswürdigkeiten.
Der erste Stop ist von eher skurriler Art, das nicht zu übersehende Gebäude ist komplett golden, von Dachfirst bis Eingangsstufen und wirkt auf mich wie ein Haus aus 1000 und 1 Nacht, leider ist der Name nicht herauszufinden, aber das gute Stück ist beim besten Willen nicht zu übersehen. Nummer zwei hingegen ist eine veritable Berühmtheit. Die Wandmalereien des Wat Phumin kennt in Thailand jedes Kind, zieren sie doch T-shirts, Kaffeetassen und Kühlschrankmagneten und sind als schlechte Repliken sicher bereits milionenfach auf Poster gedruckt worden. Mir war garnicht klar, dass diese farbenfrohen, pausbäckigen Gestalten eine reale Existenz in Form wunderschöner buddhistischer Fresken haben. Ganz beseelt ob soviel Schönheit, schwingen wir uns wieder auf unser Gefährt und treten, ausgestattet mit einer besonderen Tourempfehlung eines sehr netten australischen Motorradfahrers aus unserem Guesthouse, die Weiterreise gen Phayao an.
Von Geysiren am Strassenrand, leuchtenden Mickey Mäusen und wildem, sehr sehr scharfem Ingwer Curry berichte ich dann kommende Woche im letzten Teil meiner Serie.
Nan Guest House
57/15 Th Mahaphrom, am Ende von Soi 2; 250-400B; etwas ausserhalb in einer Wohngegend gelegen. Leise und gepflegt, besonders bei Motorradfahrern beliebt.
Restaurant poom 3
Anantaworarittidet Rd
Frühstückscafe Hot bread
Suriyapong Rd
Ich gestehe, ich war ein wenig enttäuscht von der Strecke, es kommt vermutlich drauf an, was man von einer Tour mit dem Moped erwartet, ich persönlich mag lieber kleinere Straßen, auch wenn der frische Asphalt auf diesem Teilstück der Strecke in 1A Zustand ist. Was allerdings auch dazu führt, dass auf der an manchen Stellen 6-spurigen Autobahn-ähnlichen Strecke ziemlich gerast wird. Der thailändische Staat baut hier ganz offensichtlich die Route gen Norden massiv aus, die bessere Anbindung an Laos und damit vorallem natürlich auch an China ist wohl das Ziel. Aber so kommt man natürlich auch ganz schön zügig vorwärts, wenn man das will, irgendwann haben wir aber dann doch die Nase voll von den an uns vorbei brausenden Lastern und biegen vom Highway 11 ab, auf die deutlich kleinere Strasse 1023, und nach zweieinhalb Stunden sind wir In Phrae.
Das Bua Khao Hotel ist unser Quartier für die Nacht, ein unfassbar gigantisches Gebäude und komplett aus Teak gebaut. Offensichtlich sind wir die einzigen Gäste, wie überhaupt der gesamte Ort eine seltsam entrückte Schläfrigkeit ausstrahlt, hier gehen die Uhren wirklich in Zeitlupe... Ich mag das, als Gast taucht man ab in eine andere Art zu leben, und mir fällt mal wieder auf, dass diese ewige Hektik im heimischen Deutschland eigentlich nicht not tut, wenn diese Erkenntnis meist auch nicht lange anhält...
Nach einer kleinen Erholungspause machen wir uns auf die Suche nach etwas Essbarem. Hier, im abgelegenen Norden Thailands spricht niemand englisch, was uns aber selbstverständlich nicht davon
abhält, auf dem opulenten Nachtmarkt, mit Fingern auf alles zu zeigen, was uns schmackhaft erscheint, und wir werden nicht enttäuscht. Da allerdings das Angebot an Nachtleben doch eher
überschaubar ist, liegen wir um neun im Bett, diese Tour ist wirklich sehr erholsam. Am nächsten Morgen beschliesst der Reisegefährte, dass er dringend einen Haarschnitt braucht und unglaublich,
aber wahr, auf unserer Erkundungstour, vorbei an Herrenhäusern und unzähligen Tempelanlagen, die wir fast alle anschauen, finden wir tatsächlich einen Frisör. Der gute Mann ist
offensichtlich ein Western Fan, wie seine Ladendekoration unschwer erkennen lässt, und nach einigen lustigen Missverständnissen, darf der Reisegefährte auf den Stuhl zum Haare schneiden.
Vermutlich ist er mit dieser Aktion Stadtgespräch, der bereits wartende thailändische Kunde traut seinen Augen kaum, und muss gleich seine Freunde anrufen, aufgeregt spricht er gleich mehrfach
laut in sein Iphone. An unser Ohr dringt der Name David Beckham... Zu guter letzt wird der pseudoprominente deutsche Gast dann auch noch fürs Album des Geschäfts von allen Seiten
fotografiert und alle sind glücklich.
Bevor wir die Weiterreise gen Nan antreten, liegt noch ein Tempel auf dem Weg, den wir uns nicht entgehen lassen wollen, auch wenn die Beschreibung im Reiseführer jetzt nicht so
enthusiastisch klingt, der Wat Phra That Chom Chaeng. Es handelt sich um einen Waldtempel, abgelegen im, im Januar ziemlich verdorrten Grün, etwa 10 km ausserhalb von Phrae. Wie
besonders dieser Ort ist, und vorallem, wie unheimlich, erschliesst sich erst, wenn man quasi auf der Rückseite der Anlage angekommen ist. Hier hat ein offensichtlich ziemlich kreativer Mensch
mit sehr sehr dusterer Fantasie seine Vorstellung von allen Arten von Höllenfeuern in Beton gegossen. Dass es auch im Buddhismus eine Hölle gibt, war mir bis dahin unbekannt.
Aber hier wird im grossen Stil, und das im wahrsten Sinne des Wortes, die Figuren sind überlebensgross, gefoltert, gevierteilt, ertränkt und gewürgt, da sag nochmal einer der Buddhist sei
besonders friedfertig... Der Ort ist wirklich seltsam, freundlich lächelnde Mönche fegen den Boden zwischen grausam entstellten menschlichen Figuren, aber vielleicht braucht ja jeder Mensch eine
Art Ventil für seine dunklen Seiten, besser er lässt es am Beton aus.... Nachdenklich steigen wir auf unser Gefährt und verlassen diesen unheimlichen, aber auch faszinierenden Ort und düsen in
Richtung Nan.
Nächste Woche berichte ich dann von Häusern aus Gold, 1000 Kurven und Cappuccino unter rosa Blüten.
Bua Khao HOTEL
8 Soi 1, Th Charoen Meuang, Phrae. Telefon: 5451 1372
Nachtmarkt in Phrae
Der kleine, aber feine Nachtmarkt findet jeden Abend statt. Location: ausserhalb der Victory Gate Kreuzung. Der Händler vor dem chinesischen Schrein macht super leckeren Somtum.
Waldtempel
Wat Phra That Chom Chaeng. Der Tempel ist leider nicht einfach zu finden, er befindet sich etwa 3 kilometer entfernt vom berühmtesten Tempel der Gegend, dem Wat Phra That Cho Hae, auf der Cho Hae Road, den kennt jeder. Man braucht auf jeden Fall ein eigenes Transportmittel.
2001 bin ich mit meinem Reisegefährten schonmal den Mae Hong Son Loop gefahren, jetzt also elf Jahre später, und auch elf Jahre älter nochmal rauf aufs Moped und rein in die Berge. Diesmal haben wir nur eine kleine Honda Wave (125cc), damals eine Phantom, puuhhh, das ist ein ganz schöner Unterschied, bei dem sportlichen Unterfangen. Angeblich hat die Strecke mehr als 1800 Haarnadelkurven!!! und teilweise ein Steigungen, bei denen man Angst hat, gleich kommt vorne das Rad hoch... Aber all die Mühe lohnt sich!! Die Landschaft lässt einen staunen, soviel Natur und sowenig Zivilisation ist der deutsche Mensch nicht gewöhnt, da wird man ganz klein. Die erste Etappe bringt uns nach sehr anspruchsvollen 150 km von Chinag Mai bis Pai, was bei unserer ersten Tour noch ein verpenntes Nest mit einer Handvoll B&B war. Heute ist Pai eine Touristenhochburg mit geschätzten 300 Hotels für jeden Geschmack, aber es hat immer noch seinen Charme bewahrt, auch wenn auf der Walking Street abends die Hölle los ist. Etappe Nummer zwei führt uns über 120km Kurven, Kurven, Kurven bis nach Mae Hong Son, dem nordwestlichsten Städtchen Thailands, hier gehen die Uhren noch deutlich langsamer, immer noch. Abends haben wir das grosse Glück den nur einmal jährlich stattfindenden Markt besuchen zu dürfen, Menschen aus allen Himmelsrichtungen, viele Hilltribes, kommen ins Tal um Geschäfte zu machen, Freunde zu treffen, einzukaufen und sich natürlich zu amüsieren. Ein ziemlich, lauter, derber Spass, der uns seltsam fremd anmutet, diese Funktion haben Jahrmärkte bei uns schon ewig nicht mehr. Tag drei verlangt uns alles ab!!! 160km über winzige Strassen mit jeder Menge Schlaglöcher durch pure Natur, die Ausblicke lassen uns ganz still werden, leider kann man das nicht auf Foto bannen, das sieht viel zu banal aus. Abends fallen wir absolut tot ins Bett, aber nicht ohne uns vorher noch ein Festmahl zu genehmigen, ja sowas gibts in der thailändischen Pampa auch. Mae Chaem entlässt uns am anderen Tag in Richtung Doi Inthanon, dem höchsten Gipfel Thailands mit 2565m, da ist es ganz schön frostig oben auf dem Berg, der wie üblich in diesem buddhistischen Land mit einer gigantischen Stupa gekrönt wird. JAAAWOHL, wir sind mit der kleinen Kiste bis oben auf den Gipfel gefahren. Ab da wirds einfach, immer nur geradeaus den Berg runter, die 115 km sind doch ein Klacks.....
How to do it: es bietet sich tatsächlich an ein grösseres Bike zu mieten, dann ist es wesentlich komfortabler, und empfehlenswert ist sicher auch die Tour in mehr Tagen zu machen, ich würde sagen 6-8 Tage machen Sinn, damit man auch was davon hat. Gute Karten gibt's von GT-Riders, auf deren Website kann man sich auch alle anderen wichtigen Infos holen. Übernachtungsmöglichkeiten finden sich demnächst unter meiner Rubrik 'Schlaf gut'. Wenn man die Tour im thailändischen Winter machen will (November bis Februar) unbedingt warme Sachen mitnehmen, wir hatten Nachts teilweise nur 8!!!! Grad.
Home sweet Home! Nach zehn aufregenden Tagen auf dem Moped durch den wilden
Norden Thailands, entlang der burmesischen und laotischen Grenze, mit grandiosen Ausblicken auf den Mekong und die umliegenden Berge, bin ich wieder daheim im chaotischen Bangkok gelandet. Wer
Lust hat diese Tour nachzumachen, dem sei die übersichtliche und präzise Karte 'Golden Triangle' The Loop von GT-Riders empfohlen. Das Moped haben wir geliehen bei ST.Motorcycle auf der Jedyod Road in Chiang Rai, und eine ungefähre Beschreibung der Tour findet sich bei
Travelfish Dann braucht man eigentlich nur noch leichtes Gepäck und jede
Menge Abenteuerlust, und los gehts.