Kleine, feine Hotels, selber übernachtet, nirgendwo abgeschrieben,
selbst fotografiert...
Es ist Sonntagabend, als ich mit dem Reisegefährten mitten in Chiang Mai vor unserem Hotel stehe. Es duftet nach gegrilltem Fleisch und Chili, über mir in den Bäumen leuchten bunte Lampions und rechts und links von mir strömen gut gelaunte Menschen vorbei. Wie an jedem Wochenende findet auch heute die quirlige Walkingstreet statt, ein Strassenmarkt mit Thaifoodständen, Nippes und handgemachten Souvenirs, der fast die gesamte Altstadt bevölkert. Aber ich will erstmal das Gepäck loswerden, bevor ich mich ins Getümmel stürze. Ein kurzer Holzsteg führt uns über einen winzigen Teich, wir spazieren an einem Geisterhäuschen vorbei ins Hotel, wo uns freundliche junge Damen in der elegant eingerichteten Lobby des U-Hotels empfangen. Wie schön, damit haben der Reisegefährte und ich nicht gerechnet! Draußen tobt das Leben und hier drin ist es kühl und phänomenal leise. Von der Rezeption aus, die sich in einem 100 Jahre alten antiken Thai-Haus befindet, fällt der Blick auf violett leuchtende Orchideengestecke und den minimalistisch designten Pool. In diesem Boutique Hotel mitten in der Altstadt ist jeder Zentimeter perfekt genutzt und mit viel Geschmack für Farbe und Form eingerichtet. Netterweise haben die Interiordesigner auf thailändische Dekorationsklischees in Form von Buddhas verzichtet. Unsere liebenswürdige Empfangsame erklärt uns, wie was funktioniert, und unsere Laune wird immer besser: Frühstück servieren sie hier den ganzen Tag und auch überall, wo der Gast es möchte. Spa und Gym des Hauses sind 24 Stunden geöffnet. Auch die anderen Angebote des Hauses sind perfekt auf die Bedürfnisse eines Langschläfers wie mich abgestimmt. Kein Wunder, hat doch der Besitzer des Hotels vor der Eröffnung eine Umfrage zu den Wünschen unter potentiellen Gästen gestartet. Das hat sich gelohnt! Auch die Zimmer sind absolut mein Geschmack, kleine feine Details wie ein Ipod Anschluss für den Wecker, extrem lecker duftende Seife im schön designten Bad und ein perfekt umgesetztes Farbkonzept in allen Räumen zeugen von Leidenschaft fürs Detail. Selig sinken wir in die weichen Kissen – vergessen den langen Reisetag, und nach einem kleinen Nickerchen entern wir die Walkingstreet.
Where to find: U-Hotel Chiang Mai
TIPP: Wer sich die Walkingstreet nur ansehen möchte, kann das wunderbar von der Terasse des Hotels im ersten Stock,
da sitzt sich hervorragend open air mit einem Drink auf weichen Kissen.
Vielen Dank für die Unterstützung von Thailandtourismus
Jeder Mensch muss ja in einer fremden Stadt irgendwo sein Haupt betten, und bei der gigantischen Auswahl an Hotels in Bangkok hat man wirklich die Qual der Wahl.
Sollten mich reisewütige Menschen nach einem Hoteltipp für Bangkok fragen, versuche ich die Suche etwas einzugrenzen und stelle für gewöhnlich folgende vier Fragen:
1. Ist das deine erste Thailandreise, bzw. warst du schonmal in Bangkok?
Wer die Stadt schon ein wenig kennt, will vielleicht mal was anderes sehen, als die klassischen Sehenswürdigkeiten in den üblichen Stadtvierteln und bringt unter Umständen etwas mehr Abenteuerlust mit. Und ein kompletter Asienfrischling möchte es vielleicht beim ersten Mal lieber etwas unkomplizierter und ist dankbar für eine reibungslose touristische Infrastruktur.
2. Was ist dein Budget?
Das ist in jeder Stadt relevant, aber in Bangkok besonders, weil die Preisrange von Dormbetten für 5 Euro die Nacht bis Luxussuiten um die 1000 Euro und mehr die Nacht reicht.
3. Wie lange willst du bleiben? Oder auch, wie mobil bist du?
In Bangkok ist es extrem wichtig, wie weit die nächste Skytrainstation (auch BTS genannt) / Metrostation oder auch der Bootsanleger vom Hotel entfernt ist. Die Megacity ist für gewöhnlich ein einziger Stau, und nur diese drei Verkehrsmittel machen davon unabhängig. Taxi fahren ist zwar billig, das hilft im Stau aber wenig. Das bedeutet für kurze Stopp-Over-Trips macht es wenig Sinn in einem Quartier abzusteigen, welches zu weit entfernt von einer Station liegt, mal ganz abgesehen davon, dass zu Fuss laufen bei 35 Grad im Schatten nicht immer ein Vergnügen ist.
4.Was ist dir wichtig in einem Hotel?
Da kommen dann Geschmacksfragen ins Spiel. Wie in meinem letzten Post schon beschrieben, gibt es ja sehr unterschiedliche Vorlieben, was Hotels angeht, aber in Bangkok findet sich für jeden das richtige Plätzchen.
Aus all den vielen, vielen Antworten, die ich bisher bekommen habe, destilliere ich jetzt mal drei unterschiedlicher Hotel-Gast-Typen mit den, nach meinen persönlichen Kriterien, dazu passenden Hotels.
Der komfortverwöhnte Stoppover-Reisende
Budget pro Nacht für ein Doppelzimmer: ab 150 Euro aufwärts
Er hat erfahrungsgemäss wenig Zeit, muss aber nicht aufs Geld gucken und ist ein Freund des geschmackvollen Designs. Pool ist selbstverständlich, angenehme Besonderheiten, wie eine Rooftopbar werden gerne genommen...
Da gibt es in Bangkok reichlich Auswahl, ich möchte nur zwei Hotels nennen:
Direkt am Fluss gelegen, allerdings auf der anderen Seite des Chao Praya und mit einem Shuttleboot mit der Skytrainstation Saphan Thaksin verbunden, erfüllt das stylisch eingerichtete Hilton, sonst ja oftmals bekannt für geschmackloses Design, alle Wünsche, inklusive sensationeller Aussicht und Rooftopbar mit 360 Grad Rundumblick, inklusiver ziemlich guter Livejazzband. Weitgereiste Freunde von mir steigen seit Jahren immer wieder hier ab, und lieben das Hotel.
Da kann ich nur sagen WOW, das ist in Sachen Style mal eine Ansage, da bleibt mir als optikverwöhntem Menschen tatsächlich die Luft weg..., aber das ist nichts für Freunde des klassischen Hoteldesigns, der französische Designer Christian Lacroix hat hier Hand angelgt, lebensgrosse Lamas und riesige, von der Decke kommende Schokoladentropfen in der Lobby muss man schon mögen, aber wenn ja, dann möchte man nie wieder ausziehen....dieser extrem stylische Ort liegt übrigens direkt am Lumpini Park.
Der Individualist
Er hat es gerne besonders, ist ein reisefreudiger Freund des Aussergewöhnlichen, und mag es lieber klein, aber fein. Dieser Reisende legt mehr Wert auf Austrahlung als auf klassischen Komfort oder perfekten Service. Das ist so am ehesten meine persönliche Kategorie, ich steige nicht so gern in klassischen Touristengetthos ab und bin ein Fan des Skurrilen im Alltagsleben. Auch in dieser Kategorie gilt, die Nähe zu Boot oder Bahn um dem Verkehrswahnsinn zu entkommen, ist mit ein ausschlaggebendes Kriterium.
Budget pro Nacht für ein Doppelzimmer: zwischen 50 und 100 Euro
Das Seven ist das perfekte Boutique Hotel, sechs in unterschiedlichen Farben designte Zimmer, in einer ruhigen Sackgasse, direkt an der Sukhumvit Road, und damit perfekt angebunden an Shoppingmalls, Banhstationen und Restaurants aller Preisklassen. Das sehr aufmerksame Personal ist ein weiterer Pluspunkt, alles ist sehr familiär und man fühlt sich sofort Zuhause.
Das ist das ideale Familienhotel!, und ausserdem ein kleines Paradies mit Garten, handbemalte Wände, jeder Zimmer ein kleines Wunder, nein ich übertreibe nicht.... dieses Kleinod liegt zwar zu Fuss etwa 15 Minuten von der Khao San Road entfernt, hat aber so rein garnichts mit der der Ballermannatmosphäre dort am Hut, zum Glück. Verkehrstechnisch gesehen ist das Hotel gut angebunden, der nächste Bootsanleger ist ebenfalls in ca. 10 Minuten zu Fuss erreichbar.
Der Preisfuchs
Egal welchen Alters, Komfort und ist ihm nicht soo wichtig. Er hat es nicht sonderlich eilig, weil gerne auch mal länger unterwegs. Ein Reisender diesen Typs freut sich über Kontakt zu anderen Reisenden, ein eigenes Badezimmer kann, muss aber nicht sein. Der sparsame Backpacker nimmt vielleicht auch mal den Bus oder geht zu Fuss, zu sehen gibt es ja immer überall genug.
Budget pro Nacht ab 5 bis 35 Euro.
Auch wenn ich mir jetzt Feinde mache, ich hasse die Khao San Road. Das war nicht immer so, aber in den letzten Jahren hat sich die berühmteste Strasse der Stadt zu einem Ort entwickelt, der aus den Menschen das denkbar Schlechteste hervorholt, deswegen hab ich auch für den Preisfuchs kein Hotel in dieser klassischen Backpackergegend ausgesucht.
Dieses letztes Jahr eröffnete Budget Hotel liegt in Bangkoks Altstadt, also nicht weit entfernt von den klassischen Sehenswürdigkeiten und trotzdem in einer Gegend, die noch von ganz normalen Bangkokern bewohnt wird, die da ihren täglichen Geschäften nachgehen. Alles ist sehr modern und zweckmässig, aber trozdem mit guten Ideen eingerichtet.
Ich gestehe, ich war noch nicht in diesem sehr sympathisch, und besonders schön eingerichteten Bed & Breakfast, aber es wird von vertrauenswürdigen Seiten wärmstens empfohlen, deswegen hab ich es jetzt trotzdem mit auf die Liste genommen. Es liegt unweit des Bangkoker Bahnhofs und bietet seinen Gästen 20 Zimmer mit ganz unterschiedlichem Komfort, von Dormbetten bis Dreibettzimmer.
Was Hotels angeht, sind die Geschmäcker der Menschen ja sehr unterschiedlich. Mancher Reisende mag gerne grosse, klassische Hotels, die eine gewisse Anonymität vermitteln, andere haben es lieber
klein und kuschelig. Es gibt Freunde der landestypischen Einrichtung, im Fall Thailand am liebsten mit Bambus und Buddhas, oder aber Fans des internationalen guten Designs, welches überall auf
der Welt ähnlich ausschaut. Das Hotel, was ich heute vorstellen möchte, fällt in keine der genannten Kategorien. Das Mystic Place in Bangkok ist eine eigene Klasse, jedes der 36
Zimmer ist in einem komplett anderen Stil eingerichtet, die Farben sind anders, das Design der Möbel ist anders, die Stoffe, die Vorhänge...jedes Zimmer hat ein eigenes Thema,
welches mit sehr viel Liebe zum Detail im ganzen Raum umgesetzt wurde. Und diese Zimmer sind sehr geräumig, zwischen 35 und 50 qm gross, was dem Bangkokbesucher, der gerne
einkaufen geht, sehr entgegen kommt, weil reichlich Platz ist, für Koffer und Shoppingbags in jeder Grösse. Nun gut, wie soll ich sagen, das Design ist manchmal etwas gewöhnungsbedürftig,
aber immer originell....Ein weiterer Vorteil, in meinen Augen, ist die Lage, auch das ist ja Geschmackssache, möchte man lieber da wohnen, wo die anderen Touristen sind, oder eher in einer
Gegend, wo das normale Leben seinen Gang geht. Ihr ahnt sicher, was meine Präferenz ist, das Mystic Place liegt in unmittelbarer Nähe meiner alten Wohnung, zwischen Ari und dem
Chatuchakmarkt, zu welchem man auch vom Hotel aus zu Fuss schlendern kann, vorbei an Amulettverkäufern, Geschäften in denen Radios repariert werden, und kleinen Massagesalons, in
denen sich die Locals nach getaner Arbeit, die Füsse massieren lassen. Was ist noch relevant bei der Beurteilung eines Hotels? Das Frühstück, auch hier liegt das Mystic Place voll auf meiner
Linie, angeboten wird ein kleines Buffet, inklusive Obstsalat, Muesli und Yoghurt, mehr brauch ich nicht zu meinem Glück, eine Tür weiter befindet sich im übrigen ein kleines
Cafe, was exzellenten Cappuccino serviert. Wer also in Sachen Design abenteuerlustig ist und mal abseits der Touristenströme in Bangkok sein Haupt betten möchte, dem sei das
Mystic Place wärmstens ans Herz gelegt.
Where to find: 224/5-9, 224/11-18 Pradipat Rd., Phayathai, Bangkok 10400,
THAILAND, www.mysticplacebkk.com
Das kürzlich eröffnete Warehouse Hotel besticht eindeutig durch seine phänomänale Lage mitten in der Altstadt und seinen durchgestylten Industriecharme. Nachdem ich in der thailändischen Ausgabe des Magazins Elle Decoration erste Bilder des Hauses gesehen hatte, war ich neugierig und bei meinem nächsten Besuch in Rattanankosin bin ich einfach mal vorbeigeschlendert. In der Gegend tut sich gerade viel, neue Bars und schicke Restaurants eröffnen im Monatstakt und so verwundert es nicht, dass auch diverse neue Etablissements zum übernachten aus dem Boden spriessen. Die Konstruktion des Hauses ist ziemlich clever, das gesamte Untergeschoss ist an den Seiten offen, so dass die Luft zirkulieren kann, und beherbergt neben einer sehr grosszügigen Lobby ein nettes Cafe und einen winzigen Blumenladen. Der Style ist angelehnt an amerikanisches Industrie-Design und sehr schlicht und funktional. Wie bei vielen thailändischen Einrichtungsentwürfen, ist es erfrischend zu beobachten, wie man trotz kleinem Budget, und daraus resultierenden eher nicht so hochwertigen Materialen, mit einer guten, stringent umgesetzten, Idee ein tolles Ergebnis erzielen kann.
Where to find: The Warehouse, 120 Bunsiri Road, Pranakorn Bangkok. Buchbar unter anderem über agoda.com, das Zimmer kostet ab ca. 30 Euro pro Nacht. Vom Hotel zum Wat Po läuft man etwa 20 Minuten.
Ich gebe zu Schönheit liegt im Auge des Betrachters, mir gefällt dieses charmante Durcheinander an Farben und Formen sehr, und mehr Liebe zum Detail geht beim besten Willen nicht. Als ich mit
Freunden im Frühjahr diesen Jahres das Hotel Phranakorn-Nornlen unweit des Chaopraya betrete, traue ich meinen Augen kaum. Das soll ein Hotel sein? Lebt hier nicht vielmehr ein Künstler, in
diesem verwunschenen Garten, geschmückt mit kleinen Sammlungen an Flohmarktschätzen, mit bemalten Möbeln, herumstreifenden Katzen, zwischen Buddha-Altären und Kinderspielzeug? Die
detailverliebten Macher des Phranakorn bezeichnen diesen wundersamen Ort als Familiyhotel, ein Hotel an dem sich Eltern und Kinder gleichermassen wohlfühlen können. Und das sollte nicht
schwerfallen, bei dem liebevollen Service, einem kleinen Cafe, Waschmaschinen für die Gäste, einer Schneiderei, Thai-Food Kochkursen und last but not least ca. 40 sehr individuell eingerichteten
Zimmern auf mehreren Stockwerken, alle unterschiedlich in Farben und Stoffen, mit bemalten Wänden, und teilweise Ausblicke auf den grössten stehenden Buddha der Stadt. Auf der ebenfalls sehr
liebevoll gestalteten Website finden sich alle weiteren Details.
Where to find: Hotel Phranakorn-Nornlen, 46 Thewet soi 1, Phranakorn, Bangkok
Eine Mopedtour mit Freunden führte mich im Januar diesen Jahres durch den Norden Thailands und da unteranderem nach Chiang Mai. Regelmässige Soiblossom-Leser haben schon bemerkt, dass ich weniger ein Strand – und Inselfreund, als mehr ein großer Fan des Dschungels bin, und darum stand das Hotel Sukantara auch ganz oben auf meiner Liste. Dieses Ressort liegt mitten in der grünen Hölle und quasi mit den Füssen im Wasser, bzw. einem grossen Wasserfall, der ein Teil der Anlage ist. Schon der Weg in das verwunschene Tal, etwa 45 min. mit dem Auto vom Flughafen entfernt, ist eine wahre Freude, sanfte Hügel, dann und wann eine mondäne Villa wohlhabender Thais und sonst grün, soweit das Auge reicht, genau mein Ding. Ich würde allerdings empfehlen nicht unbedingt im Januar hier abzusteigen, da es nach Einbruch der Dunkelheit empfindlich kühl und klamm war. Die sehr schicke Website des Hotels täuscht leider ein klein wenig über die Qualitäten dieses Ortes, er hat für meinen Begriff seine besten Zeiten schon etwas länger hinter sich, aber eine gewisse 'Rottigkeit' lässt sich bei diesen klimatischen Bedingungen auch kaum vermeiden. Und trotzdem ist der Charme des Ortes unbestritten, was im übrigen auch Angelina Jolie bei ihrem Aufenthalt so empfunden hat....
Where to find: alle Kontaktdaten und Beschreibungen der Zimmerkategorien finden sich hier: www.sukantara.com
Auf dem Weg von Nongkhai, den Mekong entlang ins verschlafene Sangkhom biegen wir mitten im Ort ab um im Bouy Guesthouse zu übernachten. Ein paar Meter neben der lauten Hauptstrasse eröffnet
sich der Weg ins Paradies, ein etwas angegammeltes, aber nichtsdestotrotz sehr charmantes Paradies. Die übers ganze Gesicht strahlende Besitzerin begrüßt uns am Eingang und begleitet uns
den Weg vom liebevoll bepflanzten Restaurant des Guesthouses über eine sehr 'interessante' Holzbrücke, hinüber auf die kleine insel im Mekong zu den windschiefen Bambus-Bungalows, die sicher
schon bessere Zeiten gesehen haben. Aber die Lage....die Aussicht ist nicht zu toppen, man schläft fast mit den Füßen im Mekong, keine Angst, das Wasser schwappt nicht rein. Nach einem Bad im
Fluss, Achtung die Strömung ist stark, sitzen wir am Wasser bis es dunkel wird, und verbringen den Abend mit sehr netten Schweizer Fahrradfahrern, mit denen wir auch das exzellente Abendessen
teilen. Der Reisegefährte und ich haben das Gefühl am Ende der Welt zu sein, fühlt sich gut an...
Where to find: Bouy Guesthouse, Sangkhom, tel. 0 4244 1065, Übernachtung um 200 Baht
Pai war vor Jahren noch ein verpenntes Örtchen am thailändischen Ende der Welt, das hat sich gründlich geändert. Die Thais freuen sich auch über kühle Temperaturen und dementsprechend beliebt ist dieses Dorf, gelegen in der nordwestlichen, gebirgigen Ecke des Landes. Die Landschaft ist sanft hügelig, es wachsen Erbeeren und Sonnenblumen, und was für den Europäer völlig normal anmutet ist für asiatische Verhältnisse exotisch und entsprechend begehrt. Wir haben uns entschlossen ein Quartier am äusseren Rand von Pai zu beziehen, das Love pai Home, dazu muss man wissen, dass hier vor Jahren ein extrem erfolgreicher Spielfilm mit dem vielsagenden Namen 'Pai in Love' gedreht wurde, der zur ungeahnten Beliebtheit des Ortes beigetragen hat, daher also auch der Name unseres kleinen Hotels. Eine handvoll extrem schön, und sehr persönlich eingerichteter Bungalows liegen vertreut im Grün, und was für ein grün, es zieht sich bis zum Fuße der Berge und hat zumindest auf mich eine extrem entspannende Wirkung. Da stört es auch kaum, dass unser Heim (bei nächtlichen Temperaturen von 8!!! Grad im Januar) eine Aussendusche hat, brrrrr. Warum allerdings unser Schlafzimmer einen hochglanz lackierten Fussboden hat, bei dem man sich bei jedem Schritt sorgt sich, nicht den Hals zu brechen, das fragen sich vermutlich nur deutsche Gäste, die Thais freuen sich, dass es so todschick ist....
Where to find: Love Pai Home, (www.lovepaihome.com) es bietet sich an mit einem eigenen Transportmittel unterwegs zu sein, da der Ortskern, mit Restaurants und Walking Street zu Fuss deutlich zu weit weg ist, und das Hotel nur Frühstück im Angebot hat, seltsamerweise gibt es mexikanisches Frühstück...ausserdem ist Love Pai Home nicht einfach zu finden. Ausschau halten nach Schildern mit einem orangen Herz! und diesen folgen, auf der Website gibt es auch eine Karte.
Hier ist nichts so, wie in anderen Hotels, alles ist schief, bunt, ein Durcheinander von Stilrichtungen, Formen und Farben, überall sind Treppen, es hat jede Menge Ecken und Kanten, und so ziemlich jedes denkbare Material wurde verbaut, davon recht viel Beton. Das klingt alles nicht wirklich so, als wollte man im Morooms übernachten, aber man sollte auf jeden Fall, denn dieses Hotel ist wieder ein wunderbarer Beleg für die asiatische Weisheit: Nix passt zusammen, alles passt zusammen. Da kann der werte Gast dann auch vielleicht über ein paar disfunktionale Kleinigkeiten hinwegsehen, wie zb. dass man sich im Badezimmerspiegel nicht sehen kann, weil das Licht nicht bis da reicht, oder die Toilette leider vom Zimmer aus einsehbar ist, aber vielleicht war das auch nur in unserem Zimmer so, jedes Zimmer sieht nämlich anders aus, und wurde von jeweils einem anderen Thaidesigner passend zu den 12 chinesischen Sternzeichen gestaltet. Unser Reich stand übrigens unter dem Zeichen 'Pferd'.
Where to find: www.morooms.com, 263/1-2 Tapae Road, Chang Klan, Muang, Chiang Mai 50100. Das Hotel liegt wunderbar, jede Menge Restaurants und Tempel sind gleich ums Eck.
Chinatown ist immer
wieder für Überaschungen gut. Das Shanghai Mansion ist ein, im mondänen chinesischen Stil der 30er Jahre, eingerichtetes Hotel im Herzen des Chaos, mitten auf der Yaowarat Road. Drinnen ist es
kühl und leise, ein nicht zu unterschätzender Vorteil in diesem Stadtviertel, das Gebäude aus dem Jahr 1892 war das erste Haus Chinatowns mit neun Stockwerken und beherbergte ab 1909 das erste
chinesische Opernhaus in Bangkok, welches auch von der thailändischen königlichen Familie besucht wurde. Den Designern des 2005 eröffneten kleinen Juwels ist es atmosphärisch sehr schön gelungen
diesen orientalischen Glanz vergangener Tage mit zeitgemäßem Luxus zu verbinden, man sieht sie förmlich vor sich, die grazilen Damen mit ihren lackschwarzen Bubiköpfen, wie sie in ihren
hochgeschlitzten Seiden-Cheongsams, einen Martini in der Hand, die Flure entlang schlendern. Die Muster, die Farben der überall hängenden Lampions, die frischen Blumen, das alles verbindet sich
zu einem kleinen Gesamtkunstwerk, und, wenn ich nicht sowieso schon in Bangkok wohnen würde, könnte ich mir sehr gut vorstellen an diesem Ort die eine, oder andere Nacht zu verbringen. So werde
ich mir in Zukunft, nach einem anstrengenden Bummel, hier einfach mal einen eisgekühlten Capuccino gönnen, der Lunch ist übrigens auch nicht schlecht.