Als ich im Sommer 2008 in Singapur an der Marina Bay stand, war da nur ein grosses, sehr tiefes Loch. Heute, zwei Jahre später, steht an genau dieser Stelle das
Marina Bay Sands, ein unfassbar gigantisches Hotel mit integriertem
Kasino, auf dem zu allem Überfluss oben drauf eine Art bootsförmige Aussichtsterasse unter anderem den höchstgelegensten Openair-Pool der Welt beherbergt. Als Europäer ist man da doch sprachlos,
ob der Dimensionen, das ist dann doch alles etwas kolossaler als wir es gewohnt sind, selbst für einen regelmässigen Besucher der vielgelobten Hafencity. Und das ist erst der Anfang, rund um den
Komplex wird an unzähligen imposanten Baustellen weitergearbeitet. Es entstehen Luxus-Shopping-Malls in der Größe von Flugzeughangars, ein Science Museum in Form einer Lotusblüte, zu sehen auf
meinem Bild von oben, diverse Theater, schwimmende Kristallpavillions und vieles mehr, alles mit Blick auf die meistbefahrene Wasserstrasse der Welt, den Strait of Malacca. WOW, architektonisch
nicht gerade filigran..., aber beeindruckend, und wenn man oben auf der, Skypark genannten, Plattform im 57.Stock steht, nimmt einem die Aussicht in jedem Fall den Atem.



Singapur ist, verglichen mit Bangkok, ein sehr teures Pflaster, was sich besonders
an den aberwitzigen Hotelzimmerpreisen bemerkbar macht, und diese Zimmer sind für gewöhnlich auch noch winzigklein, und, wenn es ganz hart kommt OHNE FENSTER. Aber wenn schon teuer, dann will ich
es wenigstens schick und zentral. Zentral heisst für mich, am liebsten in Chinatown. Dieses Chinatown hat wenig gemein mit dem wimmeligen, chaotischen, lauten Viertel gleichen Namens in Bangkok,
ganz im Gegenteil. In Singapur ist das chinesische Viertel überschick, sehr stylisch, mit upmarket Rooftopbars, jeder Menge internationaler, teurer Restaurants und hippen Einrichtungsläden,
ausserdem ist man mit der U-Bahn perfekt an alle wichtigen Orte der Stadt angebunden. Das Hotel meiner Wahl heisst 1929, befindet sich in einem sehr schön renovierten alten Shophaus und ist eher
minimalistisch eingerichtet, mehr Möbel würden in die minikleinen, aber sehr gemütlichen Zimmer allerdings auch nicht reingehen, jeder Quadratzentimeter ist perfekt genutzt. Menschen, die nicht
als Paar unterwegs sind, würde ich die Räumlichkeiten allerdings nicht empfehlen, Privatsphäre im Bad – Fehlanzeige. Der design-verliebte Besitzer des Hauses teilt netterweise seine wunderschöne
Möbelklassikersammlung mit den Gästen und hat einige Masterpieces in der Lobby verteilt. Wer es gerne doch etwas opulenter, aber nicht weniger stylisch hat, dem sei auch das Schwesterhotel
"New Majestic" empfohlen, welches gleich um die Ecke liegt.
Where to find: Hotel 1929, 50 Keong Saik Road, Singapur